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Diastolische Dysfunktion - jeder fünfte erkrankt

Von einer diastolischen Herzinsuffizienz wird gesprochen, wenn klinisch klare Zeichen einer Herzinsuffizienz vorliegen, die linksventrikuläre Auswurfleistung aber normal ist (Pumpkraft >50 Prozent). Um die Diagnose zu stützen, werden in der Praxis häufig noch echokardiografische Kriterien gefordert. Eine diastolische Funktionsstörung liegt bei etwa der Hälfte aller Herzinsuffizienzpatienten vor. Mit zunehmendem Lebensalter steigt der Anteil der diastolischen Herzinsuffizienz auf mehr als 30 Prozent, bei Frauen auf mehr als 40 %.

 

Ein ganz typisches Beispiel aus dem Krankenhausalltag: Eine 66 Jährige Frau wird mit akuter Luftnot und dem Gefühl zu ersticken, in die Notaufnahme eingeliefert. Ihr Blutdruck ist sehr hoch und in ihren Lungen hat sich Wasser angesammelt. Aufgrund dieser und weiterer Symptome, lautet die Diagnose der Ärzte - Herzinsuffizienz. Tatsächlich aber handelt es sich um eine diastolische Dysfunktion.

Man sieht also, dass viele Ärzte diese Erkrankung fehldiagnostizieren, da es sehr schwer ist diese Erkrankung von der systolischen Herzinsuffizienz (auch Herzmuskelschwäche) abzugrenzen. Dabei ist gut jeder vierte Bluthochdruckpatient und jeder zweite Herzinsuffizienzpatient sowie Diabetiker und Menschen mit einer Koronaren Herzerkrankung (KHK) betroffen. Gekennzeichnet ist diese Erkrankung durch einen "steifen" Herzmuskel, der den linken Herzvorhof nicht richtig arbeiten lässt und dieser kein ausreichendes Schlagvolumen aufbauen kann, was zu Symptomen wie Atemnot, Beinödemen oder Leberschäden führen kann. Im Laufe des Lebens entwickelt rund jeder 5. Mensch, in den westlichen Industrieländern, diese Erkrankung.

 

Festlegung von Kriterien erleichtert die Diagnose

Jedoch können Patienten die solche Symptome aufweisen, durch eine Festlegung der Kriterien zur Diagnose der diastolischen Dysfunktion, besser behandelt werden. "Es wird eine Echokardiografie plus BNP Messung des Blutes zur Diagnosestellung empfohlen", so Privatdozent und Spezialist der diastolischen Dysfunktion Dr. med. Carsten Tschöpe der Charite Berlin.

Die medikamentöse Therapie unterscheidet sich von der eines Patienten mit systolischer Herzinsuffizienz.Sartane können hier deutliche Vorteile im Vergleich zu ACE-Hemmern haben. Bei einer Betablockertherapie sollte auf das Stadium der Erkrankung Rücksicht genommen werden.

Es kommen folgende Medikamente zum Einsatz:

  • Diuretika ACE-Hemmer (unter Vorbehalt)
  • Angiotensin II – Rezeptor – Blocker (ARB)
  • Kalziumkanal-Blocker
  • Beta-Blocker

weitere:(keine ausreichenden Studien)

  • Aldosteron-Antagonisten
  • Nitrate

Im Vordergrund steht jedoch die Behandlung der Grunderkrankung wie z.B. die strikte Behandlung von Bluthochdruck. Desweiteren ist die Salzreduktion und die Kontrolle der Herzfrequenz bei Rhythmusstörungen von großer Bedeutung.

 

Autor: Alexander Schreiber

Foto: © hakan çorbacı - Fotolia.com