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Dilatation heißt Erweiterung bzw. Vergrößerung. Die dilatative Kardiomyopathie ist eine Erkrankung des Herzmuskels, bei der die Herzkammern und die Herzvorhöfe vergrößert sind. Gleichzeitig ist die Pumpfähigkeit des Herzens eingeschränkt. Dadurch kommt es zu einer Minderversorgung des Organismus und zu den Krankheitzeichen einer Herzschwäche.

 

Häufig ist keine direkte Ursache erkennbar

Die dilatative Kardiomyopathie (DCM) ist die häufigste Form der Herzmuskelerkrankung. Pro 100.000 Einwohner treten im Jahr etwa 6 Neuerkrankungen auf, wobei Männer doppelt so häufig betroffen sind, wie Frauen. Das betrifft besonders die Formen der dilatative Kardiomyopathie, bei der keine Entstehungsursache erkennbar ist. Diese Form wird auch idiopatische (ohne erkennbare Ursache) dilatative Kardiomyopathie genannt. Als ein möglicher Auslöser für eine dilatative Kardiomyopathie wird eine Virusinfektion vermutet, denn bei vielen Betroffene hat man in Untersuchen entzündliche Infiltrate im Herzmuskel entdeckt. Außerdem ist bei vielen Betroffenen eine erhöhte Produktion von Immunglobulinen vom Typ IgG vorhanden, was auf eine Aktivierung des Immunsystems durch einen Erreger hinweist.

Für 20% wird eine familiäre Ursache angenommen

Neben der idiopathischen Form gibt es eine Vielzahl von möglichen Auslösern für eine dilatative Kardiomyopathie. Es gibt eine genetische Disposition bzw. eine familiäre, vererbbare Form der dilatative Kardiomyopathie. Die Zahl der Betroffenen wird auf ungefähr 20 Prozent der auftretenden Fälle geschätzt.

 

Viele Krankheiten können zur DCM führen.

Außerdem können viele primäre Erkrankungen die Entwicklung einer dilatative Kardiomyopathie mit sich bringen bzw. fördern. Dazu gehören unter anderem:

  • Herzinfarkt (Überlastung des nicht von dem Infarkt betroffenen Herzmuskelgewebes)
  • Herzklappenerkrankungen (Überlastung des Herzens durch die nicht regelrechte Blutströmung innerhalb des Herzens)
  • Bluthochdruck (Überlastung des Herzens, das ständig gegen den erhöhten Blutdruck "anpumpen" muss)
  • Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose)
  • Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose)
  • Cushing-Krankheit (Erkrankung der Nebennieren, die mit einer erhöhten körpereigenen Kortisonproduktioneinhergeht)
  • Unterfunktion der Nebenschilddrüsen (Hypoparathyreoidismus) Die Nebenschilddrüsen sind unter anderem für den Kalziumhaushalt des Körpers verantwortlich.
  • Akromegalie
  • Diabetes mellitus
  • Sklerodermie
  • Lupus erythematodes
  • Unterernährung
  • Vitaminmangel (z. B. Vitamin B1)
  • Leukämie

Die dilatative Kardiomyopathie kann außerdem durch verschiedene Substanzen ausgelöst werden, u.a.: Alkohol, Medikamente (z.B. Medikamente gegen Krebserkrankungen, trizyklische Antidepressiva, Amphetamine), Arsen, Kobalt, Blei und Quecksilber. Weiterhin wird ein spontanes Auftreten einer dilatativen Kardiomyopathie während der Schwangerschaft beobachtet.