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mike

gehört zum Inventar

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Donnerstag, 11. August 2011, 23:53

hallo nicole,

du hast noch nicht akzeptiert das du krank bist.
dein leben wird wahrscheinlich nie "normal" sein.
erst wenn du das erkennst und du dich damit arangierst wird es besser.
das leben geht weiter, mach das beste daraus.

Mitleid ehrt – Selbstmitleid verzehrt.


Nicole

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42

Samstag, 20. August 2011, 21:37

Hallo Fraster

danke für deine Worte. Glücklich sein, das hab ich verlernt, verlor meinen Verlobten (Unfalltod 2 Tage vor der Hochzeit) dann bekam ich Krebs und die Folge daraus ist ein dauerhaft geschädigtes Herz. Ich hab prof. Hilfe durch einen Psychoonkologen und meine Familie sowie Freunde.

Hallo Locke

du kennst mich nicht und bist überzeugt zu wissen wie ich reagiere, nur da muss ich dich enttäuschen, denn ich laufe nicht weiter oder mach mich gar lustig auch dann nicht wenn man groß stämmig und vollbehangen ist. Es gibt nur eine Sorte Menschen denen ich nicht helfe aus Angst, das sind betrunkende Menschen oder Menschen die drogensüchtig sind und das Drogenzeug neben ihnen liegt, ansonsten frage ich ob ich helfen kann und wenn ich nicht sicher bin informiere ich die Polizei mit dem Vermerk das ich mir nicht sicher bin ob Arzt gebraucht wird die sich dann kümmert. Einen meiner Freunde (er ist genau 2 Köpfe größer wie ich und hinter ihm kann ich mich 2 mal verstecken) hab ich so kennengelernt, er lag am Gebäude (sah fahl im Gesicht aus und lag etwas verdreht), ich war nicht sicher und fragte ob er Hilfe braucht, er sagte nur noch ja danach war er nicht mehr ansprechbar und in der Klinik stellte man fest das er einen Schlaganfall hatte durch eine Embolie (er war zu dem Zeitpunkt 24 Jahre alt) ohne die schnelle Hilfe wäre er gestorben, seither sind wir befreundet. Viele Menschen sind vorbei gelaufen, ich nicht, warum? Weil ich nicht umsonst Arzthelferin geworden bin, ich liebe meinen Beruf und ich finde es ist meine Pflicht zu helfen, denn ich bin darin ausgebildet und wie könnte ich selber im Notfall Hilfe erwarten, wenn ich nicht selber bereit bin zu helfen?

Leider merk ich es nicht vorher durch Augen oder anderweitig, mir wurde schon oft gesagt das ich mitten im Satz ohne vorherige Anzeichen umgekippt bin oder mitten im Laufschritt. Wenn ich merk es geht mir nicht so optimal versuche ich schon mich hinzusetzen, wenn ich auf Arbeit bin oder zuhause dann leg ich mich auch hin.

Mir ist leider nicht egal was andere von mir denken, ich kann diese Gefühle/Gedanken nicht einfach abschalten so gern ich es auch wollen würde.

Hallo Mike

es tut mir Leid das es hier rüber gekommen ist als würde ich mich nur selbst bemitleiden. Ja es ist für mich nicht einfach mir einzugestehen das mein Leben nie mehr normal sein wird, das mir alles was mich einmal ausgemacht hat (gesprüht vor Energie, lebenslustig, mutig) genommen ist.

Mir ging es die letzten Tage alles andere als gut. Aber das gehört nicht mehr hier her, ich will hier nicht rumjammern. Ich hab vorhin hier gelesen und gedacht "schreib ich was oder schreibe ich nicht" doch ich dachte mir, ich sollte zumindest noch mal Stellung zu den Antworten nehmen.

Nicole

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43

Montag, 12. September 2011, 21:41

Ich weiß nicht ob wahres Interesse besteht ob man hier berichtet, für den Fall das stille unangemeldete Leser dennoch wissen möchten wie es ist mit dem Eventrecorder berichte ich noch kurz. Ich hab das Teil nun 14 Tage drin, es war anfangs sehr unangenehm, ein regelrechtes Fremdkörpergefühl, jede Bewegung des Brustkorbs war unangenehm, doch dies ließ nach und ich merk das Teil nicht mehr. Ich muss Freitag zum auslesen, dies geht auch unkompliziert und einfach. Die Narbe ist ca 2cm lang und bei mir wurde es unterhalb der Brust implantiert mit der Bemerkung des Kardiologen "ich will ihr schönes Dekolleté nicht verunstalten" da man das Gerät von außen deutlich unter der Haut sieht bei schlanken und nicht viel beleibten Menschen. Bevor es implantiert wird, wird mit einem Gerät gemessen wo man das Gerät einsetzen kann das es optimal das EKG aufzeichnet, so kann man individuell oberhalb oder unterhalb der Brust machen. Man bekommt eine Fernbedienung die man ständig bei sich tragen muss damit man die Geschehen speichern kann (dies geschieht indem man die Fernbedienung direkt auf das Gerät legt, den Knopf auf der Bedienung drückt und dann wird durch ein dauerhaftes Leuchten der Lampe und ein Pfeil angezeigt ob die Speicherung erfolgreich war ansonsten muss man solang den Kontakt zum Gerät suchen bis es funktioniert hat sollte aber nicht zu viel Zeit verlieren da nur die letzten 8 Minuten gespeichert werden), desweiteren hat man ein Pass in dem eine kurze Bedienungsanleitung ist und die Telefonnummer des zuständigen Arztes drauf steht für den Notfall. Nach einem Geschehen soll man sich in der Klinik melden, dann wird ein Termin zum auslesen gemacht. Also keine Angst, das Gerät kann eine Option sein um eine Therapie zu finden, ich hoffe jedenfalls drauf.

mike

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Dienstag, 13. September 2011, 00:16

hallo nicole,

du darfst das nicht falsch verstehen!
keiner hier will dir was böses.
aber manchmal bringt es einem mehr, wenn man ihm ehrlich begegnet.
wenn man mal die eigene situation von außenstehenden beschrieben wird.
aber jetzt bemopst zu sein, nur weil manche die situation anders sehen oder bewerten ist auch keine lösung.
du gehst momentan mit gesenktem kopf durchs leben. und wir versuchen(jeder auf seine art) dir zu helfen.
ich hoffe der eventrecorder kann helfen bei der nachfolgenden therapie !!


45

Donnerstag, 15. September 2011, 09:14

Hallo Nicole



Herzlich Willkommen im Forum,
Da brauchst du dich ned schämen den es is schon schwer genug mit der Krankheit fertig zu werden!
Ich kann dich gut verstehen den für die Leute die keinen Herzfehler haben oder Ärzte is es schwer nach zu voll ziehen wie es einem geht.
Aber wenn man unterstützt wird von Familie und Freunden is es immer schön zu wissen das jemand da is.
Leider kenne ich mich mit deiner Diagnose ned aus aber ich wünsche dir viel Kraft und weiterhin alles gute.
Liebe Grüsse eva

Nicole

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46

Sonntag, 18. September 2011, 13:50

Danke Eva

Hallo Mike

Ehrlichkeit ist ja schön und gut, aber der Ton macht die Musik und in dem Fall " Forum " das was zwischen den Zeilen steht. Wenn man hier das Gefühl bekommt man nervt hier nur und man wird nicht verstanden, dann ist das sicher kein schönes Gefühl und so wird man in dem Fall ich sich zurückziehen. Letztendlich ist es egal, nun wird aufs Herz geachtet und die Krebstherapie in Zwangspause gesteckt obwohl ich nach wie vor aktive Metas habe, also war es die "Wahl" Pest oder Cholera und beides wird falsch sein.

robbie

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47

Sonntag, 18. September 2011, 19:06

Hallo Nicole,

gibt es denn nicht eine sanftere Chemo. Meines Wissens wirken nicht alle Medikamente herzschädigend, sondern nur ein paar Medi´s die auf die Pumpe gehen.
Eigentlich reicht schon eine von diesen beiden Erkrankungen, unter Beiden gleichzeitig zu erkranken ist wirklich heftig. Auch ich möchte dir viel Kraft und alles Gute wünschen.
Robbie

Nicole

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Samstag, 12. Mai 2012, 20:32

In den letzten Monaten ist viel passiert, sowohl Herz als Krebs, der Krebs hat erbarmungslos zugeschlagen, die Therapie hat dem Herz wahrscheinlich den Rest gegeben, am Montag entscheidet sich ob ich auf ein Spenderherz angewiesen bin. Aus dem Versuch eines Neuanfangs indem ich wieder in meinen Geburtstort gezogen bin zur Familie wird wohl doch der Beginn des Ende sein, anders kann ich das nicht mehr deuten. Ich habe mich auf eigene Verantwortung aus dem Krankenhaus entlassen und muss nun Montag, Mittwoch und Freitags immer amb. zur Kontrolle, aber stationär ging es gar nicht, ich kam gar nicht mehr zur Ruhe. Wie auch wenn man mit einer Zimmernachbarin zusammen im Zimmer liegt die so laut schnarcht das an Schlaf nicht zu denken war und ist man doch eingeschlafen hat die Schwester oder der Pflege mich geweckt. In der totalen Erschöpfung bin ich während der Visite ausgeflippt und gesagt das ich den Terror nicht mehr aushalte und nach Hause will wo ich schlafen kann, wo ich Ruhe habe die ja wichtig ist.

Ich weiß nicht ob ich überhaupt ein Spenderherz will, es ist ein so tiefer Einschnitt und dazu das Wissen das da ein Mensch gestorben ist, ein vielleicht viel zu junger Mensch, ein Mensch der in der Blüte seines Lebens stand, das eine Familie trauern muss und nie zu erfahren wer dieser Mensch war, wie er/sie gelebt hat, wie er/sie gefühlt hat und wie die Familie ist. Bringt es überhaupt etwas wenn mein Körper verseucht ist von Krebs? Hat man überhaupt eine Chance mit einem neuen Herz wo man nicht wenig Medikamente nehmen muss um eine Abstoßung zu verhindern? Ich will mich eigentlich gar nicht mit dem Thema auseinandersetzen, ich will mein Herz mit meinen Erfahrungen, meinen Gefühlen als mein Lebensmotor behalten.