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Hallo liebe Community,
ich bin 24 Jahre alt, wiege 70 Kilo auf 1,82m Körpergröße und würde mich als relativ sportlich bezeichnen.

In der Corona Pandemie Anfang 2020, während des ersten Lockdowns, als ich mit regelmäßigem Laufen anfing (teilweise eine Stunde am Tag) und 2-4 die Woche zum Fitness ging, verspürte ich das erste mal so eine Art Herzstolpern. Dieses Phänomen trat immer mal wieder auf, ich habe es am Anfang als eine Art Unruhe oder einen Anflug von Aufregung/Angst wahrgenommen. Ich war mir nicht einmal sicher, ob es tatsächlich am Herzen lag. Jedenfalls war es unangenehm, da es aber immerhin nur sehr vereinzelt und dann auch immer nur den Bruchteil einer Sekunde, also ein Herzschlag lang, zu spüren war, habe ich mir nichts weiter dabei gedacht. Als das Stolpern dann immer häufiger wurde (so 1-2x die Woche) bin ich zu einem Kardiologen gegangen, der mit mir ein Ekg gemacht hat. Ein Jahr zuvor, 2019, hatte ich schon mal ein Belastungs Ekg gemacht, was aber andere Gründe hatte. Das Herz sollte nur mal durchgecheckt werden. Bei beiden Ekgs kam nichts raus, mein Herz sei absolut gesund, allerdings sollte ich mehr Sport machen (2019), was ich ja dann auch tat.

In der Zwischenzeit, wir schreiben mittlerweile das Jahr 2021, wurde das Stolpern immer häufiger und auffälliger. Teilweise spürte ich es mindestens einmal am Tag, manchmal sogar mehrmals. Sport habe ich immer noch aktiv gemacht, allerdings nicht mehr so wie das Jahr zuvor.

Das beunruhigte mich dann. Als ich es denn an einem Tag relativ häufig hintereinander hatte, wollte ich schon zum Arzt gehen. Da ich zur selben Zeit eine Knieverletzung hatte, die ich orthopädisch abklären musste, habe ich den Gang zum Arzt schleifen lassen. Nach mehreren Monaten, in denen ich mich sportlich schonen musste, habe ich das Herzstolpern auch nicht mehr wahrgenommen bzw. es ist viel weniger aufgetreten. Jetzt, vor ca. 1,5 Monaten, hat es wieder angefangen. Dazu sei gesagt, dass ich wieder mit Sport angefangen habe (Fitness und Laufen) und auch eine relativ körperlich anstrengende Arbeit mache. Da ich mich auch immer schon relativ viel bewegt habe (ich geh am Tag min. 30 minuten spazieren, selbst, wenn ich nichts zu tun habe) bis auf die Tage, wo ich mein Bein schonen musste, vermutete ich einen Zusammenhang zum Sport machen. Was aber auffällig ist, ist die Tatsache, dass das Stolpern sehr stark in Ruhephasen zu spüren ist, bei abrupten Bewegungen und ganz besonders in letzter Zeit, wenn ich auf der Seite liege. Eigentlich habe ich in dieser Position jede Minute mindestens einmal dieses Stolpern.

Vor ca. 2 Wochen war ich dann bei meinem Hausarzt, der mit mir ein Langzeit Ekg gemacht hat. Er hat mir mitgeteilt, dass die Extraschläge (so hat er sie genannt) zu sehen sind, aber ungefährlich seien. Trotzdem mache ich mir nach wie vor sorgen, da sie einfach nicht abnehmen, sondern immer häufiger werden.

Zur Zeit versuche ich wieder einmal pro Tag 30 minuten zu laufen, ich hatte sogar das Gefühl, dass es mir für diese Tage dann hilft und das Herzstolpern weniger ist. Damit ihr eine Idee davon bekommt, habe ich extra bei meinem Pulsmessgerät auf meinem Handy die Stolperer aufgezeichnet und kann sie hier als Screenshot präsentieren.

Meine Frage: was könnte das sein und warum passiert das am häufigsten dann, wenn ich auf der Seite liege und in Ruhe bin?

Muss ich mir Sorgen machen? Was erkennt ihr genau auf den Bildern? Für mich sieht das nicht nach Extraschlägen aus, wie vom Arzt gesagt, sondern nach Schlägen, die aussehen, als würde das Herz zucken. Ich bitte um Feedback und danke im voraus. Ich mache mir wirklich Sorgen um meine Gesundheit. Besonders auf den letzten Bildern sieht man, das ein normaler Herzschlag erfolgt, allerdings umringt von Zacken und er etwas weniger doll ist, als die anderen. Sind das überhaupt auch Extrasystolen?

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Zitat von »Wolle«

Moin,

herzlich willkommen hier.

Zunächst einmal, gelegentliche Herzstolperer, sogenannte Extrasystolen, sind normal, die hat jeder. Die fühlen sich so an, als ob das Herz kurz aussetzt und dann mit einem starken Schlag weiter macht.

Möglicherweise sind die bei dir wirklich noch im Normalbereich.
Vor vielen Jahren erzählte mir mal ein Arzt im Krankenhaus, dass die Ärzte sich "spaßeshalber" mal selber 24-Stunden-EKGs gemacht hätten und ob der Ergebnisse vom Stuhl gefallen sind. Er meinte, dass ihre EKGs auch nicht besser aussahen als die von Leuten, die sie deshalb auf der Intensivstation hätten. So sind sie daraufgekommen, dass ein leicht unrunder Herzschlag normal ist. Später habe ich dann mal gelesen, dass ein völlig regelmäßiger Herzschlag den plötzlichen Herztod ankündigen soll. Ich vermute, dass es dann im Herzen so eine Art Resonanzkatastrophe gibt.

Zurück zu dir:
Kann es sein, dass die ersten Stolperer, die du gemerkt hast, dich so sensibilisiert haben, dass du plötzlich nur noch auf dein Herz achtest?
Kann es sein, dass du bei jedem Stolperer in Panik gerätst und so noch mehr Stolperer hervorrufst? So ein psychischer Teufelskreis kann schnell passieren.

Hey Wolle,

danke dir für deine Antwort und dein herzliches Willkommen.

Du hast vermutlich recht, dass ich mich auch ein wenig in der Sache reinsteigere und zu sehr darauf achte. Was ich dazu sagen kann ist aber auch, dass ich mir anfangs, als die Stolperer ab und zu aufgetreten sind wirklich noch nicht allzu viele Gedanken drum gemacht habe. Das kam dann nach und nach, als ich sie immer häufiger bemerkt habe.

So richtige Panik habe ich auch nicht, auch wenn die Stolperer auftreten, aber Sorgen macht es mir auf alle Fälle. Vor Allem, weil sie halt immer häufiger werden. Gerade im letzten Monat, als ich wieder richtig mit Arbeiten angefangen habe, bemerkte ich sie gerade in den Ruhephasen sehr oft. Habe auch das Gefühl, dass bei gewissen Bewegungen (in die Hocke gehen, sich bücken etc.) auch immer so ein Stolperer dabei ist.

Dabei dachte ich mir auch schon, dass gerade durch die körperlich anstrengende Arbeit, die mit einmal kam, der wenige Schlaf (die Male, wo ich 10 Stunden arbeiten musste warens 4-5h) und zugegebenermaßen auch der hohe Kaffekonsum auf jeden Fall auch ihren Teil dazu beitragen und das Herz sich vielleicht wieder dran gewöhnen muss, solchen Belastungen ausgesetzt zu sein, nachdem ich ja auch wegen der Knieverletzung weniger Sport gemacht habe.

Man wird natürlich auch nicht jünger, das Herz eines 16 Jährigen habe ich wohl auch nicht mehr, obwohl ich mit meinen 24 Jahren ja noch nicht alt bin und definitiv zu jung, um deswegen wehleidig zu werden. Früher konnte ich mir Energy Drinks ohne Ende, dicke Pizzen und 3 Stunden Schlaf mit anschließenden Sport ganz locker gönnen, heutzutage ist mein Herz dann vielleicht auch ein wenig zickiger, das macht mir auch nichts.

Dazu sei aber noch gesagt (hatte ich eingangs vergessen), dass mein alter Herr leider auch schon sehr früh (ende 20, anfang 30) einen Herzschrittmacher brauchte. Was er genau hat, weiß ich jetzt leider nicht, da kein Kontakt mehr besteht. Genetisch bin ich also auch mehr oder weniger vorbelastet.

Außerdem habe ich auch eine Vorgeschichte mit BWS-Syndrom und hatte da eine Zeit lang immer sehr dolle Schmerzen im Brustbereich, was aber aus ärztlicher Sicht nichts mit dem Herzen, sondern eher mit Verspannungen und fehlender Rückenmuskulatur zu tun hatte. Teilweise habe ich da immer noch Schmerzen, die treten aber nicht in Verbundenheit mit Herzstolpern oder Herzrasen oder so auf. Eventuell gibt es da aber einen Zusammenhang. Vielleicht ist das Herz auch etwas eingeengt, wer weiß?

Ich habe mir aber auch Sorgen gemacht, da auf dem Pulsmesser, wie man an den Screenshots erkennen kann, ja der Herzschlag erstmal sehr normal scheint. Aber dieser kleine, verminderte Schlag, der dann auch etwas zackiger ist, genau da ist auch die Stelle, wo ich dieses Gefühl des Herzstolperns bekomme und bei den anderen Screenshots sieht man ja auch, dass ein Herzschlag aussetzt.

Sind Extrasystolen nicht einfach Doppelschläge oder Herzaussetzer und nicht so ein etwas vermindernder, weniger doller Herzschlag? Beides verursacht jedenfalls dieses Gefühl. Herzrasen habe ich nicht, Sport und Belastung sind kein Problem, Atemnot oder Ohnmachtsanfälle habe ich auch keine bis jetzt. Das sind erstmal alles gute Zeichen, ich weiß. Ich will den Leuten auch nicht zu Nahe treten, die es wirklich um einiges schlimmer haben. Wie gesagt, die Vorgeschichte meines Vaters und dass das Stolpern immer häufiger wird geben mir einfach zu Denken.

Zitat von »Wolle«

Zitat von »Herzstolper24«

der wenige Schlaf (die Male, wo ich 10 Stunden arbeiten musste warens 4-5h) und zugegebenermaßen auch der hohe Kaffekonsum ...

Früher konnte ich mir Energy Drinks ohne Ende, dicke Pizzen und 3 Stunden Schlaf mit anschließenden Sport ganz locker gönnen,

Das ist ja nicht gerade ein herzfreundlicher Ernährungs- und Lebensstil...
Da sollterst du einiges ändern.

Gerade die Energy-Drinks haben es in sich. Lass' die Finger von dem Dreck.

Keine Sorge, das war früher mit 15/16. Ernähre mich seit einigen Jahren wirklich gut und trink auch zu 90% nur noch Wasser. Auf Arbeit dann wie gesagt öfter auch mal Kaffee.