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Manafae

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Sonntag, 5. Dezember 2021, 11:45

Vorhofflimmern, Extrasystolen und Angststörung

Hi,

ich bin die Kati 35 Jahre alt und bei mir wurde im Oktober Vorhofflimmern festgestellt. Seitdem habe ich fast jeden Tag geweint und ich habe große Angst vor dem nächsten Anfall und davor doch eventuell einen Schlaganfall zu kriegen.

Grundsätzlich hatte ich schon häufiger das Gefühl mein Herz stolpert, schon vor vielen, vielen Jahren in meinen frühen 20ern. Dazu muss ich sagen, dass ich auch stark übergewichtig bin und zu hohen Blutdruck habe (aber zum Glück weder Zucker, noch zu hohes Cholesterin habe). Damals in meinen 20ern bin ich zum Hausarzt gegangen und nehme seitdem Bisoprolol. Das Herzstolpern damals war vermutlich allerdings nur Extrasystolen.

Wie lange ich VHF schon habe, weiß ich nicht, denn wirklich arg spüren, tue ich es nicht. Ich musste nur zur Umstellung meiner Tabletten meinen Blutdruck regelmäßig messen, nachdem mein Biso von 2,5 auf 7,5mg (5mg morgens, 2,5 abends) umgestellt wurde. Dieses Blutdruckmessgerät zeigte mir einen schönen Abends, nach Anstrengung (Bergsteigen) einen Puls von 130, woraufhin ich den Notarzt verständigte und dann ins Krankenhaus kam. Dort wurde VHF festgestellt (was in der Nacht vorbei ging), mir wurde gesagt mein Score für Schlaganfall sei so niedrig, dass ich keinen Blutverdünner brauche und ich wurde quasi wieder nach Hause geschickt, mit der Warnung, dass es wieder passieren kann.

Dass das "wieder passieren" dann schon 14 Tage später sein sollte hatte ich aber nicht geahnt, also kam ich wieder (diesmal in ein anderes) Krankenhaus. Da war ich über Wochenende (VHF war wieder nach der Nacht vorbei), wo man mir erstmal meine kompletten Psychopharmaka (Tianeurax und Risperidon) abrupt nicht gegeben hat, daraufhin war ich die nächsten Tage natürlich ziemlich nervös und gestresst. Am Montag die Frau Doktor sagte dann das ich natürlich die Psychopharmaka weiter nehmen kann, was genau die gegenteilige Aussage zur Wochenendärztin war. Nunja dort wurde wie im ersten KKH auch Langzeit EKG und Echokardiogram gemacht. Man stellte eine hypertensive Herzkrankheit mit diastolischer Dysfunktion fest. Man stellte in diesem Krankhaus mein Bisoprolol auch wieder auf 5mg am Tag (morgens) ein (nachdem mein Hausarzt zwischen den KKH Besuchen auf 10mg pro Tag (5 Morgens, 5 Abends) geändert hatte) zusätzlich nehme ich seitdem Candesartan.

Ich las also im Internet was diastolische Dysfunktion bedeutet und las nur das die Chance 5 Jahre zu überleben nicht so gut ist. Das hätte ich nicht machen sollen, meine Ärzte sagten, das hätte ich nicht zu befürchten. Naja seit diesem Krankenhausaufenthalt war ich total geschafft und konnte nur noch heulen. Ich wollte nicht noch mal ins KKH, gerade bei den aktuellen Zahlen und ich hatte riesen Angst vor den nächsten Anfall.

Dieser kam auch gute 2 Wochen später erneut, konnte ich allerdings mit Bedarfseinnahme von Bisoprolol schnell beenden. Einmal lag zwischen 2 Anfällen nur 9 Tage.

Ich habe im März in einem Herzzentrum einen Termin für eine Pulmonalvenenisolation worin ich große Hoffnung setze, aber ich habe Angst, dass mein VHF bis dahin viel schlimmer werden könnte.

Mittlererweile war ich nochmal beim ambulanten Kardiologen um einige brennende Fragen abzuklären. Anders als die beiden Krankenhäuser hat dieser meine Score bezüglich Schlaganfallrisiko mit 2 berechnet, statt 1 (Hypertonie & weiblich) und empfiehlt mir einen Blutverdünner zu nehmen. Außerdem hat er mein Herz auch im Ultraschall angeschaut und gesagt ich habe doch keine diastolische Dysfunktion.

Gerade im Moment habe ich ein bisschen Sorgen wegen dem Blutverdünner, da ich Angst habe den mein ganzes Leben nehmen zu müssen, selbst wenn ich mal abnehme und es mir besser geht (momentan habe ich schon 14 Kilo verloren und ich arbeite weiter an meiner Ernährung, Figur und Fitness). Außerdem habe ich eine lästige Analfissur, von der ich selten etwas spüre (manchmal Jahre nicht), die halt aber schon ab und an mal blutet und ich habe Angst das wäre mit Blutverdünner schlecht. Außerdem habe ich ANgst, dass wenn ich mir mal zum Beispiel den Kopf an nem Schrank stoße, dann immer den Notarzt rufen muss zum Beispiel. Nunja aber das sind Fragen die werde ich mit meinen Ärzten noch klären.

Schlimm ist für mich nur die große Angst. Zu allem Überfluss habe ich die letzten 3-4 Tage auch wieder mit Extrasystolen zu kämpfen, wo ich dann die ganze Zeit Angst habe es könnte wieder VHF sein. Ich frag mich ja ob Extrasystolen bei VHF häufiger vorkommen oder ob das nur mein altbekanntes Problem ist. Die Extrasystolen habe ich btw auch beim Kardiologen gespürt, die sind aber gerade im EKG das er geschrieben hat wohl nicht aufgetaucht. Meine Smartwatch hat sie aber schon gezeigt also kA.

Kurzum ich kann einfach an nichts mehr anderes denken, weine jeden Tag, habe Angst (auch vor Schlaganfall jetzt wo ich noch keinen Blutverdünner habe). Ich will nicht früh sterben, ich bin doch erst 35, wobei sterben will bestimmt niemand.

Ich tue mein bestes dafür, dass es meinem Herz besser geht. Gehe jeden Tag raus zu einer Wanderung, die ich jetzt auch wieder länger mache wo mein Kardiologe mir gesagt hat dies könne VHF nicht auslösen. Ich habe meine Ernährung umgestellt, ich zähle Kalorien, habe schon 14kg abgenommen, aber ich kann auch meine Gedanken einfach nicht abschalten.

Ich habe jetzt eine Smartwatch was ein zweischneidiges Schwert ist. Zum einem hilft es mir VHF zu erkennen, zum anderen bin ich ständig am kontrollieren und wenn ich dann die Extrasystolen sehe (die es nicht automatisch als solche erkennt) macht das mich auch ziemlich verrückt. Darum bin ich hier. Ich hoffe wenn ich mich mit anderen Betroffenen (vielleicht auch in meiner Altersgruppe, aber natürlich gerne auch ältere) austausche, dass ich dann vielleicht weniger ängstlich sein kann.

Denn ich weiß, Angst tut dem VHF auch nicht gut.

Wolle

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Sonntag, 5. Dezember 2021, 12:52

Moin Kati,

Vorhofflimmern habe ich auch mal gehabt. Es ist selber nicht bedrohlich, aber kein schöner Zustand.

Welchen Blutverdünner bekommst du denn? Bei mir konnte man ASS nehmen, als man den Rhythmus stabilisiert hatte.

Abnehmen, Ernährung umstellen und ein bisschen an der Fitness arbeiten ist eine gute Idee.
Dazu eine Anmerkung: der beste Sport ist der, der dir Spaß macht und wo du gerne hingehst. Dann dann hältst du es auch leichter durch.

Es ist auch immer ein Gute Idee, den Ärzten solange Löcher in den Bauch zu fragen, bis du genau verstanden hast, was mit dir los ist.

Eine Smartwatch ist, wie du auch schon selber erkannt hast, eine zweischneidige Sache, da sie auch ganz schnell zum Angstverstärker werden kann. Schaue nicht zu oft drauf, sonern lerne, selber zu spüren, ob es dir gut geht oder nicht.

Übrigens sind einzelne Extrasystolen völlig normal, die hat ausnahmslos jeder. Nur merkt man das normalerweise nicht.
bedenklich wird es nur, wenn sehr viele auftreten.
Grüße, Wolle

-------------------------
Meine Gesundheit ist mir zu wichtig, um sie den Ärzten zu überlassen.

Manafae

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Sonntag, 5. Dezember 2021, 13:12

Danke für deine Antwort :)

Den Blutverdünner habe ich jetzt noch gar nicht, weil der Kardiologe gerne wollte, dass ich vorher erst mit meiner Psychiaterin spreche (Termin am 07.12.) weil ich auch Borderline habe bezüglich Selbstverletzung (die ich dann wahrscheinlich aber eh nicht machen würde, weil ich will ja nicht sterben). Aber nach dem Gespräch mit der Psychiaterin soll der Hausarzt mir einen Blutverdünner verschreiben, aber da hab ich noch einige Fragen zu.

Ja meine Extrasystolen habe ich wochenlang gar nicht und dann wiederrum für einige Tage häufiger. Jetzt weiß ich aber nicht ob das mit dem VHF jetzt schlimmer wird. Meistens treten sie in Kombination mit ungewöhnlich viel Luft im Bauch auf, wo auch das Aufstoßen dieser Luft sehr schwer fällt und erst nach einziehen von noch mehr Luft dann sehr heftig passiert. Ich hab schon gedacht wegen Roemheld Syndrom, aber Brustschmerzen oder Druck habe ich da eher nicht, nur eben Herzstolpern und Bauchschmerzen und nen harten Bauch, aber muss ich auch mal beim Doktor ansprechen. Wenn es das Syndrom wäre vielleicht hat es ja dann auch mit dem VHF zu tun.

Ich hoffe einfach die PVI ist bei mir erfolgreich und VHF tritt nicht mehr oder zumindest viel seltener auf. Ich denke ich könnte mich schon mit den Blutverdünnern anfreunden wenn es sein muss, das lebenslange Einnehmen bereitet mir halt Sorge. Ich frag mich halt ob man die irgendwann absetzen kann wenn das VHF weg ist und ich zum Beispiel erfolgreich bin mit meinem abnehmen und fit werden.

Das sind halt alles Gedanken und Fragen und dann lese ich online und finde immer nicht die konkreten Antworten die ich suche und mache mich noch verrückter.

Momentan nehme ich bezüglich Herz nur Bisoprolol 5mg am Morgen und 4mg Candesartan. Dazu noch mein Antidepressivum Tianeurax 12,5 mg morgens - mittags und abends und Risperidon 0,5mg abends wegen meiner Zwangsstörung. Und morgens wegen meinen Hormonproblemen (weil ich ohne alle paar Monate ne Ausschabung bräuchte) die Pille Chalant.

Ich habe zur Zeit Schlafprobleme weil ich mein Herz beim Einschlafen immer ganz genau spüre (und auch höre im Kissen), ich habe Bedarfsmedikation für nicht schlafen können, der ich jetzt aber bei den Herzproblemen nicht mehr traue (Quetiapin und Pipamperon). Ich habe schon überlegt meine Psychologin nach Benzodiazepinen zu fragen, andererseits machen die ja auch abhängig.

Gerade ist für mich alles ziemlich schwer, ich hoffe das wird irgendwann leichter.

Wolle

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Sonntag, 5. Dezember 2021, 16:26

Ja meine Extrasystolen habe ich wochenlang gar nicht und dann wiederrum für einige Tage häufiger. Jetzt weiß ich aber nicht ob das mit dem VHF jetzt schlimmer wird. Meistens treten sie in Kombination mit ungewöhnlich viel Luft im Bauch auf, wo auch das Aufstoßen dieser Luft sehr schwer fällt und erst nach einziehen von noch mehr Luft dann sehr heftig passiert. Ich hab schon gedacht wegen Roemheld Syndrom,
Roemheld sagt ja nichts anderes als das viel Luft im Bauchraum das Herz unter Druck setzt und so zum stolpern bringt. Das kenne ich auch, kann sehr übel sein.
Ich würde unbedingt mit dem Arzt darüber sprechen, wenn es bei dir häufig auftritt.
Am Ende wäre womöglich dein Herz nicht das wirkliche Problem...
Ich hoffe einfach die PVI ist bei mir erfolgreich und VHF tritt nicht mehr oder zumindest viel seltener auf. Ich denke ich könnte mich schon mit den Blutverdünnern anfreunden wenn es sein muss, das lebenslange Einnehmen bereitet mir halt Sorge. Ich frag mich halt ob man die irgendwann absetzen kann wenn das VHF weg ist und ich zum Beispiel erfolgreich bin mit meinem abnehmen und fit werden.
Kann sein, auch das wäre eine Frage an die Ärzte.
Das sind halt alles Gedanken und Fragen und dann lese ich online und finde immer nicht die konkreten Antworten die ich suche und mache mich noch verrückter.
Auch hier gilt, dass die ungefilterten Infos aus den Internet eher verrückt machen können als helfen.
Ich habe zur Zeit Schlafprobleme weil ich mein Herz beim Einschlafen immer ganz genau spüre (und auch höre im Kissen), ich habe Bedarfsmedikation für nicht schlafen können, der ich jetzt aber bei den Herzproblemen nicht mehr traue (Quetiapin und Pipamperon). Ich habe schon überlegt meine Psychologin nach Benzodiazepinen zu fragen, andererseits machen die ja auch abhängig.
Das ist das Problem dabei, wenn du erst einmal für dein Herz sensibilisierst bist, hörst du die Flöhe husten. Mache dir klar, das leichte Unregelmäßigkeiten völlig normal sind und versuche, einfach nicht so darauf zu achten.
Grüße, Wolle

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Sonntag, 5. Dezember 2021, 17:28

Danke noch mal. Schon allein darüber zu reden und einfach mal meine Gedanken nieder zu schreiben und die Gedanken anderer Betroffener dazu zu hören hilft mir schon sehr ein bisschen weniger ängstlich zu sein.

Heute beim wandern bin ich zum Beispiel seit langem wieder bis unten an die Weser gegangen, und habe sogar ein bisschen gelächelt und getanzt als ich bei der Ampel gewartet habe, dass sie grün wird. Das ist ein großer Fortschritt zu den letzten paar Wochen. Darum freue ich mich sehr dieses Forum gefunden zu haben. Wenn meine mentale Stimmung positiv bleibt kann ich das aushalten bis zu meinem Termin in Bad Oeynhausen im März.

:)

Aber ja, ich werde auch mit meinem Arzt nochmal genau sprechen, da muss ich wegen den Blutverdünner ja sowieso hin, wenn er wieder aus dem Urlaub zurück ist :)

Wolle

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Sonntag, 5. Dezember 2021, 19:51

Danke noch mal. Schon allein darüber zu reden und einfach mal meine Gedanken nieder zu schreiben und die Gedanken anderer Betroffener dazu zu hören hilft mir schon sehr ein bisschen weniger ängstlich zu sein.
Dafür haben wir dieses Forum.
Heute beim wandern bin ich zum Beispiel seit langem wieder bis unten an die Weser gegangen, und habe sogar ein bisschen gelächelt und getanzt als ich bei der Ampel gewartet habe, dass sie grün wird. Das ist ein großer Fortschritt zu den letzten paar Wochen. Darum freue ich mich sehr dieses Forum gefunden zu haben. Wenn meine mentale Stimmung positiv bleibt kann ich das aushalten bis zu meinem Termin in Bad Oeynhausen im März.
Weser? Woher kommst du denn?
Aber ja, ich werde auch mit meinem Arzt nochmal genau sprechen, da muss ich wegen den Blutverdünner ja sowieso hin, wenn er wieder aus dem Urlaub zurück ist :)
Gut so.
Grüße, Wolle

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Manafae

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Sonntag, 5. Dezember 2021, 20:31

Ich komme aus dem Kreis Höxter.

Gerade im moment geht es mir wieder seelisch dreckig. Der Tag war so gut und jetzt weine ich doch wieder, weil mich auf einmal wieder die Angst überkommt zu sterben. Abends so bald es dunkel wird ist besonders schlimm mit den Gedanken. Ich bin ja auch ganz alleine zuhause, ich habe nur meine Mutti und Schwester, die wohnen aber in einer anderen Stadt. Irgendwelche Freunde konnte ich hier noch nicht machen...

Es ist echt schlimm manchmal. Eigentlich sollte ich mich auf Nikolaus morgen freuen, aber obwohl ich die Adventszeit eigentlich liebe, kann ich dieses Jahr nicht richtig Freude finden.