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Nightfly2908

Anfänger

  • »Nightfly2908« ist der Autor dieses Themas

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Sonntag, 24. Februar 2019, 09:09

Schwere Herzklappenfehler und Krebs :(

Hallo zusammen.
Ich bin 35 Jahre alt und stehe momentan vor einem riesen Berg sorgen und weiß nicht mehr wohin mit meinen ganzen Gedanken.
Es geht um mein letztes Familienmitglied. Mein Opa im alter von 78 Jahren. 2011 bekam er einen Herzschrittmacher wegen eines AVBlock Grad 3.
Die ganzen Jahre hatte er keine Probleme mehr mit dem Herzen und der Kardiologe war bei jeder Untersuchung sehr zufrieden.
Im Oktober 2018 bekam er die Diagnose Lungenkrebs Stadium 4. Metastasen haben sich breit gemacht und seit 4 Wochen habe ich ihn in der Klinik weil er nur noch ein Häufchen Elend war. Er wurde von Immuntherapie auf Chemo umgestellt und dann begang die ganze Herzodyssee.
Man stellte im EKG Herzrhygmusstörungen fest und teilweise aus Aussetzer.
Ein Herzultraschall ergab das niederschmetternde Ergebnis. Sein Herz ist massiv geschädigt. Die Linken Herzklappen haben ihren Dienst komplett quittiert und die rechten funktionieren nur noch schwach und unregelmässig.
Mittlerweile muss er immer öfter punktiert werden weil sich viel Wasser im Rippenfell bildet. Er lagert sehr viel Wasser in den Beinen ein und wird im KH gewickelt. Entwässerungsmedikamente verträgt er nur ganz bedingt, da sofort die Nieren Probleme machen sobald zuviel Wasser ausgeschwemmt wird.
Er gerät bei kleinen Amstrengungen schon außer Atem und hat gerade im liegen stark mit Luftnot zu kämpfen.
Aufgrund seines sehr schlechten Allgemeinzustandes (er ist allerdings nicht bettlägerig und versucht sehr tapfer zu sein) kommt er für eine Herzklappenop nicht in Frage. Das Herz ist schon so schwach das er eine Vollnarkose nicht mehr verkraften würde. Er leidet immer wieder unter starker Übelkeit, mag nicht mehr wirklich essen und ihm ist immer sehr schwummerig im Kopf.... hat gekrissel vor den Augen und zwischenzeitlich hat er Tage wo er nur noch undeutlich spricht und ziemlich durcheinander ist.
Die letzten Tage sah er fürchterlich aus. Gestern hingegen sah er aus wie das blühende Leben.... hatte richtig farbe im Gesicht, hat auf einmal hunger gehabt und gegessen und war für seine Verhältnisse richtig gut drauf.....

Und in mir machg sich gerade die Hoffnung wieder breit das er doxh noch ein bisschen Zeit hat :(
Die Ärzten wollten ihn eigentlich dazu überreden ins Hospiz zu gehen aber er will unbedingt nach Hause. Also habe ich nun soweit alles organisiert mit ambulanter Pflege hnd Palliativ-Team damit er vielleicht ende nächster Woche nach Hause darf....

Die Ärzte haben mir die ganze Zeit gesagt das er nicht mehr lange hat. Das das Herz nicht mehr lange durchhalten wird und dann sehe ich ihn gestern und er war fast wieder der "Alte". Das macht mich fast mehr fertig als die tatsache das er sterbenskrank ist.

Und was will ich nun eigentlich hier? Ich habe um ehrlich zu sein keine Ahnung.... ich bin momentan irgendwie überfordert...
Die Frge die sich mir momentan stellt ist, kann es möglich sein das sich so ein krankes Herz nochmal regeneriert?
Oder ist das eher nochmal dieses "Aufblühen" bevor es dann danach endgültig steil bergab geht?
Ich habe gerade so Angst das uns die Zeit davon rennt :(

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Benutzer die sich bedankten:

Dtesan19

Herzlos

kann nicht mehr ohne Board

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Sonntag, 24. Februar 2019, 20:13

Hallo Nightfly.

Ich möcht Dir deine Hoffnung nicht nehmen, gebe Dir aber zu bedenken, dass Lungenkrebs schon alleine für sich ein riesiges Päckchen ist. Wenn nun noch eine schwere Herzerkrankung hinzukommt wird es nicht einfacher.
Wenn du die Möglichkeit hast, nutze die Zeit, die Euch noch zusammen bleibt, vor allem wenn es deinem Opa besser geht. Keiner wird vorhersagen können, wieviel Zeit ihm noch bleibt, aber es sieht wahrscheinlich nicht gut aus.

Trotzdem liebe Grüße und viel Kraft.

Herzlos
Es trifft gewiß zu, daß die Hoffnung eine Gnade ist. Aber fraglos ist sie eine schwierige Gnade. Sie fordert zuweilen unsere Bereitschaft, auch im Scheitern eine Chance zu sehen, in der Niederlage eine neue Möglichkeit. Vielleicht ist die Hoffnung die letzte Weisheit der Narren.
Siegfried Lenz (*1926), dt. Schriftsteller

Dtesan19

User für alles

Beiträge: 22

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3

Montag, 25. Februar 2019, 16:32

Hallo Nightfly,

es gibt da wenig Worte die helfen können. Meine Mama verstarb 2006 an Lungenkrebs der überall Metastasen gebildet hatte. So sehr du deinen Opa auch liebst, verabschiede dich gib ihm all die Liebe die du hast und bete dass er sich nicht lange quälen muss.

Ich wünsche euch viel Kraft in dieser schweren Zeit, steh ihm bei...nehmt ihm die Schmerzen so gut es geht und sei einfach nur da.

Lg
Daniela

Peter

Mitglied

Beiträge: 74

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4

Freitag, 1. März 2019, 15:07

Hallo,
die Sache mit "nach Hause holen" finde ich sehr gut. Ich weiß, was es bedeutet. Ich habe meinen damals sterbenden Vater (Hirntumor) gegen den Willen der Familie auch nach Hause geholt. Weil er das wollte.
Er hat danach nur noch 3 Wochen gelebt. Das ist jetzt 34 Jahre her und es gibt mir noch heute ein "zufriedenes Gefühl", weil ich weiß, dass ich im damit seinen letztes Wunsch erfüllen konnte.
Wir haben damals eine Hilfe organisiert, die bei ihm war, wenn von der Familie niemand Zeit hatte. Morgens kam eine Krankenschwester und mit etwas guten Willen bekommt man das hin.
Nach 3 Wochen ist er dann eingeschlafen. Übrigens, alle "Gegner" haben sich danach bei mir entschuldigt und mir gesagt, ich hätte das Richtige getan. Sie haben aber auch die ganze Zeit mitgezogen.
Ich wünsche Dir/Euch eine möglichst gute Zeit