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frenchdog

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Sonntag, 4. November 2018, 09:45

Notfall-OP bei meinem Vater mit 4-fachem Bypass und Ecmo

Hallo an Alle!

Habe meinen Beitrag bereits unter der Rubrik "Angehörige" eingestellt. Dachte mir aber, dass es vielleicht hier mehr von euch lesen. Hoffe das ist ok.

Zur Situation meines Vaters:

Am 22.10. habe ich für meinen Vater (76 Jahre) morgens den Notarzt gerufen, da er über starke Atemnot klagte und keinen Meter mehr laufen konnte. Die Lage spitzte sich seit dem 19.10. von Tag zu Tag zu, wobei mein Vater noch bis zuletzt davon ausging, dass er eine Grippe hat. Die schon seit Monaten bestehenden schlimmen "Rücken"schmerzen zwischen den Schulterblättern brachte mein Vater leider mit seiner seit 50 Jahren bestehenden extremen Wirbelsäulenerkrankung (Spondyloptose = Wirbelgleiten), welche mit täglichen starken Schmerzen verbunden ist, in Zusammenhang. Leider haben wir die Symptome alle falsch interpretiert.


Im Klinikum Augsburg wurde bei meinem Vater sofort eine Herzkatheteruntersuchung gemacht. Gezeigt hat sich eine schwerste koronare Dreigefäßerkrankung mit "verschlossener RCA, Trifurkationsstenose (LAD/RD1) und Stenose der Cx." Mein Vater wurde umgehend operiert und erhielt 4Bypässe sowie eine Ecmo. Es wurde auch ein verschleppter Infarkt festgestellt. Zudem musste mein Vater reanimiert werden. Am 31.10. kam nun auch noch eine Tamponade, also eine Blutung im Herzbeutel, dazu. Die Ärzte stellten fest, dass sich die Naht eines Bypasses gelöst hatte. Die Stelle wurde erneut vernäht.


Seit dem Tag der OP ist mein Vater nun auf der Intensivstation. Er atmet selbständig (seit 23.10.), ist wach und ansprechbar, isst und trinkt. Bisher wurden einige Echokardiografien durchgeführt. Leider ist die LVEF nur 20%. Morgen wird erneut ein Ultraschall gemacht, um die weitere Behandlung abzuklären. Ich habe nun große Angst, dass sich die EF nicht verbessert hat und nicht weiter verbessern wird, obwohl das Herz durch die Ecmo Entlastung bekommt. Sie unterstützt momentan 70%. Das macht mir alles Angst.


Hat einer von euch Erfahrungen mit der Ecmo-Therapie und deren zeitliche Begrenzung, der Verweildauer auf der Intensivstation (bei ähnlichen Eingriffen) und in wieweit sich die EF bei einer solch schlimmen Diagnose steigern kann? Ein Arzt auf der Intensivstation hat uns schon mal etwas von einem Kunstherzen (LVAD - Heart Mate III) als letzte Chance gesagt. Hat jemand damit Erfahrungen bzw. selbst ein Kunstherz? Ich habe unglaubliche Angst, dass mein Vater aufgrund der schlechten Herzleistung nicht mehr weiterleben kann und dass es keine Perspektive, auch aufgrund des Alters, gibt. Es ist alles so ein großer Schock. Keiner hätte das gedacht. Die erste Woche habe ich nur geweint und dachte ich halte das alles nicht aus, diesen Schmerz. Mein Papa muss noch eine Chance bekommen!


Ich hoffe, der ein oder andere schreibt mir. Gerne auch Betroffene. Danke vielmals!

susa2577

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Sonntag, 4. November 2018, 10:02

Hallo,

zu Ecmo kann ich nichts sagen (das muss ich erstmal googeln), aber ich kann mit Infos und Erfahrungen zum LVAD weiterhelfen. Mein Mann hat seit dem 23.11.2017 seinen LVAD.

Alles Gute für deinen Vater.
Lieben Gruß von der Susi

Mein Mann hat seit 2002 DCM, mittlerweile den dritten ICD, seit 11/2017 einen LVAD (Kunstherz) und ist seit 11/2018 für die HTX gelistet

frenchdog

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Sonntag, 4. November 2018, 10:12

Hallo Susi!
Danke für deine schnelle Antwort! Wie geht es deinem Mann denn mit dem LVAD? Darf ich fragen, welche EF er vor der OP hatte bzw. allgemein welche Diagnose?

LG Nora

susa2577

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Sonntag, 4. November 2018, 10:59

Hallo Nora,

es geht ihm gut damit. Wir haben bisher keine Probleme und auch die Austrittsstelle haben wir gut im Griff. Er hatte vor der OP ne EF von 14 bis 15. Grunderkrankung ist bei ihm eineDCM, die würde im Sami 2002 diagnostiziert.
Lieben Gruß von der Susi

Mein Mann hat seit 2002 DCM, mittlerweile den dritten ICD, seit 11/2017 einen LVAD (Kunstherz) und ist seit 11/2018 für die HTX gelistet

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Sonntag, 4. November 2018, 11:22

Das ist schön zu hören! Freut mich sehr für euch! Ich hoffe so sehr, dass meinem Papa geholfen werden kann. Er war bis zuletzt geistig topfit (76 Jahre) und ging trotz seiner schlimmen Wirbelsäulenerkrankung täglich mit meinem Hund, wenn auch unter starken Schmerzen und mit Krücken (Krückenlaufen seit über 40 Jahren).

Was konnte dein Mann denn vor der OP noch machen? Wie stark war sein Leben eingeschränkt? Natürlich nur, wenn du darüber schreiben magst. Vielen Dank!

susa2577

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Sonntag, 4. November 2018, 11:26

Er konnte eigentlich alles machen, wenn auch langsam. Aber wir waren im Septemer/Oktober, also kurz vor der OP im November noch 3 Wochen im Urlaub auf Hawaii.
Lieben Gruß von der Susi

Mein Mann hat seit 2002 DCM, mittlerweile den dritten ICD, seit 11/2017 einen LVAD (Kunstherz) und ist seit 11/2018 für die HTX gelistet

frenchdog

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Sonntag, 4. November 2018, 12:45

Wahnsinn, das hätte ich bei einer EF von 14 bis 15 anders eingeschätzt. Aber schön, dass dein Mann jetzt wieder so viel Lebensqualität hat. Das finde ich einfach wunderbar.


Kennst du denn andere gute Foren, Seiten oder Ansprechpartner, die du mir empfehlen kannst?