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Sammy

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Montag, 16. Juli 2018, 20:00

Furchtbarer Arzttermin (Sick-Sinus-Syndrom & Blutrdrucksenker)

Hallo,

ich komme gerade von einem unglaublich bescheuerten Arzttermin und würde mich echt freuen, von anderen zu dem Thema zu hören. Evtl. könnt ihr mich mehr beruhigen als mein Arzt es konnte.

Vorweg: ich bin 33 Jahre alt, weiblich, habe von Geburt an das Sick-Sinus-Syndrom mit sehr niedrigem Puls. Früher auch starke Rhytmusstörungen. Mal wurde ein AV Block 3. grades diagnostiziert, mal ein AV Block 1. Grades. Das halte ich jedoch für nachvollziehbar, dass sich meine Beschwerden im laufe der Jahre gebessert haben. Gleich mal das schlimmste Verbrechen vorweg, ich bin auch noch übergewichtig (was ich natürlich nicht weiß...dafür gibt es ja kluge Ärzte). Rund 20 kg weniger würden mir echt gut tun, das sehe ich auch schon so, seit vielen jahren und ich arbeite seit vielen jahren daran. das Übergewicht trage ich schon mein leben lang mit mir rum, wenngleich ich schon als kind immer viel langsamer und weniger gegessen habe als alle anderen, aber was solls, das glaubt einem eh keiner. Bewegung ist allerdings absolut ein mangel bei mir, das muss ich mir wohl eingestehen. ich bemühe mich, trotz meiner 70%igen Schwerbehinderung wenigstens etwas bewegung zu bekommen, aber das ist nicht so einfach, da ich oft schmerzen habe und je mehr ich laufe, umso schlimmer wird es. Die Behinderung habe ich von einem schweren autounfall zurück behalten, hat mich ein Bein gekostet, aber ich kann froh sein, dass ich lebe.

Eigentlich hatte ich mir für dieses Jahr vorgenommen, so etwas wie Wassergymnastik von der Krankenkasse anzustreben, da ich Sport im Wasser sehr gut vertrage und es meine Beine nicht belastet. Allerdings hat der heutige Arztbesuch mir eine ganz neue Sicht auf die dinge eröffnet.

Im Mai diesen Jahres war ich bei meiner Ärztin, weil ich trotz ausreichend schlaf immer müde war. Sie machte einen langzeitblutdruck, wodurch sich herausstellte, dass mein Blutdruck zwar noch grenzwertig sei, aber sich im Schlaf überhaupt nichts absenkt. was vermutlich der grund dafür ist, dass ich mich nach dem schlafen nicht erholt fühlte. Ich bekam Ramipril verschrieben. Die ersten Wochen ging es mir auch richtig gut damit. Mein Blutdruck war spitze, der puls ging sogar mal von seinen 45 schlägen auf einen normalen puls hoch. Mein Schlaf war auch super. Aber irgendwann schlichen sich Nebenwirkungen ein, die ich gar nicht bemerkte. Ich bekam ausschläge, Entzündungen, ungewöhnliche viele Infekte, meine Blutsenkung ist seit monaten ständig erhöht, niemand weiß warum. Ich fühle mich nur noch krank, kann nichts essen und nichtmal trinken (obwohl ich sonst immer sehr viel wasser trinke), durchfälle und bauchschmerzen kamen auch dazu. also ging ich wieder zum arzt. es wurden untersuchungen gemacht, die nichts ergaben, ich bekam ständig krankschreibungen. Normaler weise komme ich auf 2 tage krankheit im jahr. und ich hatte eigentlich vor, mal die 0 zu schaffen, aber in diesem jahr bin ich schon bei 17 tagen.

Ich ging zum Gastroenterologen, mache dort ebenfalls tests, bei denen wahrscheinlich nichts heraus kommen wird und Samstag ging es mir dermaßen schlecht, dass mir zum ersten mal der gedanke kam, dass die blutdrucktabletten vielleicht schuld daran sind. Also ließ ich sie weg. Da ich schon oft gehört hatte, dass man das nicht einfach so tun soll, wollte ich heute direkt zum arzt und rücksprache halten. Die benommenheit lässt immer mehr nach, ich fühle mich eigentlich immer besser, aber ich merke, dass mein herz stolpert und mir wurde zwischendurch schon etwas mulmig zumute, weil mein Kreislauf sich überhaupt nicht gut anfühlte. Ein grund mehr, mit dem Arzt zu sprechen, dachte ich... haha...

ich war diesmal nicht bei meiner eigentlich ärztin, sondern bei einem anderen arzt aus der gemeinschaftspraxis. der konnte erstmal gar kein langzeitblutdruckergebnis im pc finden. obwohl es da war. er konnte auch nicht verstehen, warum man mir tabletten verschrieben hatte. ist sicher noch ansichtssache. ich hatte eigentlich auch damit gerechnet, dass mir meine ärztin erstmal zu mehr bewegung rät, was ich durchaus berechtigt finde. jedenfalls fragte er mich dann, ob ich sport machen würde. ich verneinte das darauf und erklärte ihm, dass ich versuche mich zu bewegen so gut es geht, aber... er ließ mich nicht aussprechen, sondern meinte direkt, "bewegung bringt auch nichts." ich sah ihn ungefähr so -> 8| an. Dann fuhr er fort. Bewegung würde weder helfen den Blutdruck zu senken noch abzunehmen. Ich solle weniger essen!
Er hat nicht gefragt, wie viel ich esse, er kennt meine krankheitsgeschichte seit 5 minuten. Es spielte auch keine rolle, dass ich bis vor einigen jahren immer einen niedrigen blutdruck von 100/60 oder noch niedriger hatte... TROTZ übergewicht. Sicher kann jahrelanges übergewicht irgendwann zu hohem blutdruck führen und so oder so sehe ich es als notwendig an abzunehmen (mindestens 15 kg/ laut ihm nur 8 kg), auch ohne hohen blutdruck. aber meiner meinung nach hat die Pille viel mit dem hohen blutdruck zu tun. Denn aufgrund einer Unterleibserkrankung muss ich diese durchgehend nehmen, seit jahren. und in etwa dem zeitdraum hat sich auch der blutdruck erhöht. Aber egal... Ich wollte ja eigentlich andere blutdrucktabletten haben und hatte erwartet, dass ich einen rüffel bekomme, weil ich die einfach abgesetzt hatte, aber nein. Ich solle die ruhig weiter weg lassen. er verschreibt mir auch keine anderen. denn ich soll ja weniger essen. und dass mein herz seit dem absetzen stolpert hat auch gar nichts damit zu tun. ramipril hat keine wirkung darauf und auch beim sick-sinus-syndrom ist das nicht schlimm. dann hat er den blutdruck gemessen, der war 144 zu irgendwas... ich hab nicht mehr aufgepasst, mich hat das alles einfach unfassbar baff gemacht. Er hat mir einfach immer wieder zu einer null-diät geraten. ich meine, gemüse darf ich ohne ende essen, aber sonst am besten gar nichts. und dass ich low-carb und anderes schon ausprobiert hatte, es mir aber nich geholfen hat, spielt auch keine rolle. ich soll es trotzdem machen.
Ich weiß offen gestanden nicht, was ich dazu denken soll. ich bin eigentlich der meinung, dass eine ausgewogene gesunde ernährung, in meinem fall mit reduzierten kcal. besser für mich ist als kohlenhydrate komplett zu streichen. immerhin muss ich diese ernährung ja auch mein lebenlang durchziehen, um nicht wieder zuzunehmen. das kann ich mir bei low-carb einfach nicht vorstellen. zumal ich mit dem kcal zählen auch erfolg habe, aber eben immer nur so um die 5 kg, dann is ende. und ich bin der meinung, da fehlt die bewegung dann. natürlich kann ich mich von naschsünden nicht freisprechen, aber jemandem pauschal zu raten, dass er viel weniger essen soll, halte ich für fatal. ich hatte eigentlich angestrebt, wirklich mal ärztlichen rat und eine ernährungsberatung aufzusuchen, aber das schreckt mich jetzt total ab. ich weiß, wie mein kreislauf reagiert, wenn ich zu wenig esse und wenn mir schwindelig wird und meine beine zittern, dann habe ich kein gutes gefühl dabei, dauerhaft SO wenig zu essen. Normaler Weise esse ich bis ca. 18 uhr abends zwei scheiben brot. ich trinke viel wasser und zwei tassen kaffee auf der arbeit. abends esse ich dann halt was warmes. letztes jahr habe ich, durch die krebserkrankung und den tod meines vaters, viel zu fertiggerichten gegriffen, einfach aus zeitmangel und weil es mich seelisch nunmal mitnahm. da hatte ich kein durchhaltevermögen abends auch noch frisch zu kochen. aber das war eine absolute ausnahmesituation und meiner meinung nach auch einfach menschlich.


Naja, lange Rede kurzer Sinn. Der Arztbesuch hat mich immerhin so sehr aufgeregt, dass mein puls automatisch höher ging und ich mich jetzt sogar etwas besser fühle lol aber sorgen mache ich mir dennoch, wegen diesem stolpern. alle anderen ärzte sind immer mehr besorgt als ich, wenn ich mal irgendwas mit dem kreislauf habe, aber diesmal ist es irgendwie umgekehrt. seit wochen drücke ich mich davor, in die notaufnahme zu fahren, weil ich die ärzte da ja nicht mit kleinkram belasten will, aber heute dachte ich mir echt, die hätten mir mehr geholfen.


tut mir leid, dass ich jetzt so viel geschrieben habe, musste den frust mal raus lassen. Vielleicht hat ja jemand von euch Erfahrung mit Blutdrucksenkern!? oder Erfahrung mit komischen Arztaussagen? Oder mit Fettleibigkeit und damit einhergehender Dummheit (die dicke menschen scheinbar haben??)? Auch was Bewegung und den Blutdruck angeht, wüsste ich gern von euren Erfahrungen. Was immer ihr mitteilen mögt, ich les es gern.

Drakosfelidae

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Montag, 16. Juli 2018, 20:16

Solche Idioten gibt es leider immer wieder. Habe ich auch schon erlebt. Erst Letztens ein Lungenfacharzt. Der Typ kann mir gestohlen bleiben. Statt selbst zu untersuchen soll ich alle Arztbriefe, Aufnahmen usw. zusammen sammeln und ihm geben. Im Dezember hätte ich den nächsten Termin. Und man hat bei mir eine Lungenfibro fest gestellt durch mehrere Kardiologen und CT und Röntgen und Herzkatheder auch in verschiedenen Krankenhäuser. Sein Kommentar: Viele Ärzte würden was sehen wie eine Lungenfibro die es gar nicht gibt. Tolle Wurst. Der sieht mich nicht wieder. So etwas braucht man einfach nicht. Hätte er mich untersucht und dann gesagt: Bitte besorgen sie mir dies oder das, wäre es ok gewesen. Aber so - ne danke.

Also such dir einen anderen Arzt. Einen Arzt zu dem man kein Vertrauen hat, der einen nur nach festgelegten eigenen Meinungen agiert, der sollte seinen Beruf aufgeben.

Sammy

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Montag, 16. Juli 2018, 20:48

Das finde ich auch völlig gefährlich, solche aussagen. Jemanden nicht zu Untersuchen, seine Krankengeschichte nicht zu kennen und dann zusätzlich noch alle diagnosen sämtlicher anderer ärzte in frage zu stellen... ich kann sowas nich glauben. ich meine, ich weiß, dass es leider viele stümperhafte ärzte gibt, daher bin ich sowieso schon immer etwas verhalten, wenn es darum geht, zum arzt zu gehen. aber ich muss sagen, wenn es um meine herzgeschichte ging, hat das bisher jeder arzt sehr gewissenhaft und ernst behandelt. mehr als ich erwartet hätte. die haben mich eher noch erschrocken, mit ihren bedenken. Man muss sich nur ausmalen, was für folgen das haben kann. eine solch übereilte aussage. manch ein patient verlässt sich vielleicht total darauf. meine oma, die eh schon wie ein spatz isst, würde gar nichts mehr essen. das geht doch nicht. ebenso bei anderen krankenheit, die am ende evtl. tödlich enden können, wenn sie nicht behandelt werden. Wollen solche ärzte damit leben? ich würde so etwas nicht auf meinem gewissen haben wollen. Da verstehe ich auch wieder mal nicht, warum solche menschen arzt werden.

Es ist zum glück nicht mein eigentlicher arzt, war nur als vertretung, aber er ist halt da in der gemeinschaftspraxis. das nächste mal werde ich darauf bestehen, nicht zu ihm zu kommen. und sonst werde ich einfach mal hoffen, dass mein neuer kardiologe kompetenter ist und mir da weiter helfen kann. der termin ist nur leider erst im august, aber sollte es mir bis dahin wesentlich schlechter gehen, fahre ich eben in die notaufnahme. ich weiß nicht, was ich sonst noch machen soll, ein besuch beim hausarzt bringt ja scheinbar nichts. aber jetzt gerade geht es. Danke für deine antwort :) ich hoffe, dir wurde noch von einem kompetenten arzt geholfen. ?(

Herzlos

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Donnerstag, 19. Juli 2018, 00:27

Hallo Sammy,

warst du bei einem einfachen Arzt oder bei einem Kardiologen?
Vielleicht solltest du dich in die Hände eines Spezialisten geben, der die Medikamentengabe mit Vor- und Nachteilen begleitet und überwacht, notfalls auch stationär?
Einfach eine Pille hinwerfen und schick funktioniert in den wenigsten Fällen. Und grade Herzschlag und Blutdruck sind so feine Systeme, leicht in Unordnung zu bringen, aber schwierig wieder zu sortieren.
Deine Gemeinschaftspraxis würde ich jedenfalls nicht mehr betreten.

Gruß vom Herzlos
Es trifft gewiß zu, daß die Hoffnung eine Gnade ist. Aber fraglos ist sie eine schwierige Gnade. Sie fordert zuweilen unsere Bereitschaft, auch im Scheitern eine Chance zu sehen, in der Niederlage eine neue Möglichkeit. Vielleicht ist die Hoffnung die letzte Weisheit der Narren.
Siegfried Lenz (*1926), dt. Schriftsteller

Sammy

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Donnerstag, 19. Juli 2018, 20:14

Hallo Herzlos,

danke für deine Tipps. ich muss sagen, dass ich meine Ärztin in der praxis ganz gut finde. Mit ihr habe ich auch tatsächlich schon über mein gewicht gesprochen und so, sie ist da nicht so unsensibel. Abnehmen kann sie es mir natürlich auch nicht einfach. deshalb finde ich es auch völlig ok, wenn ein arzt mich darauf hin weist, ich nehme auch gern tipps an, aber diese art und weise von ihrem kollegen war einfach völlig daneben, zumal er meine Rhytmussstörungen ja auch überhaupt nicht beachtet hat. selbst wenn die nicht von den tabletten kämen, hätte er sich damit ja befassen sollen. Meine eigentliche ärztin hätte das sicher gemacht.

es war nur der hausarzt, die hatten mir die blutdrucktabletten ja auch verschrieben und extra ACE-Hemmer genommen, wegen dem sick-sinus-syndrom. dass nun nebenwirkungen aufgetreten sind, dafür kann ja keiner was, aber das einfach weg lassen is mir auch neu. man hört sonst immer, dass man es langsam ausschleichen muss. allerdings hatte ich auch nur 2,5 mg, also nich so viel. Mein blutdruck ist jetzt ohne die tabletten aber wesentlich niedriger als mit den tabletten. immer so um die 90/100 zu 60... mir geht es aber schon deutlich besser, ich bin nicht mehr so benommen und so. beim kardiologen habe ich erst im august einen termin, vorher werde ich mir da keine tabletten mehr andrehen lassen und dann mal sehen, was der kardiologe dazu sagt.

danke für deine antwort ^^