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Umberto

unregistriert

21

Freitag, 11. August 2017, 17:58

dankeschön

Lieben Dank an alle!

Also nur zur Info: das MRT wurde gemacht und es wurde tatsächlich das besagte Kontrastmittel gespritzt. Schön war es nicht, aber auszuhalten. Jedenfalls ist alles weitgehend normal. Das einzige, was nicht ganz normal ist, ist ein 'geringer Perikarderguss (basal) des LV' und 'grenzwertig normale myokardale Relaationszeiten', aber der Kardiologe im Herzzentrum meinte, dass diese beiden Dinge nicht diese Symptome herbeiführen könnten. Als ich die zwei Sachen gegoogelt habe, habe ich gesehen, dass genau die Symptome auftreten können, die ich hab, aber vielleicht kommen sie bei mir trotzdem von woanders.

Im Herzzentrum wurde mir also dann gesagt, dass ich keine akute Myokarditis habe (das dachte ich auch nicht...) und der Kardiologe sagte, er würde noch einmal ein Langzeit-EKG machen und dann eine Herzkatheteruntersuchung. Langzeit-EKG habe ich ja schon einmal gemacht (vor ca. 4 Wochen) und Katheteruntersuchung möchte ich eigentlich wirklich nicht, wenn es nicht absolut notwendig ist. Der Arzt meinte dann, das sei mir völlig selbst überlassen, aber wenn ich es gaaaanz genau wissen wollen würde, wäre das der nächste Schritt. Habe mich aber erst einmal dagegen entschieden.

Dann habe ich mit der Sportärztin telefoniert, die auch Kardiologin ist und sich die Ergebnisse angesehen hat. Sie meinte, ich sei gesund und sollte ganz langsam anfangen mit Sport, um den hohen Ruhepuls in den Griff zu bekommen. Sie meinte Puls sollte bei 140-150 sein, wenn ich jogge/schnell gehe, aber mein Puls ist ja schon beim normalen Treppensteigen bei 180. Also meinte sie, ich könnte ja mit Beta Blockern (oder Alternativen wegen Asthma) für ein paar Monate den Puls runterbringen, bis ich fitter bin.

Mein Hausarzt hat mir nun ein pflanzliches Mittel (Weißdorn) aufgeschrieben, das es ohne Rezept gibt, und meinte, ich sollte das nehmen und zeitgleich Sport machen. Außerdem sollte ein Asthmaspray helfen, die Müdigkeit und Kurzatmigkeit in den Griff zu bekommen.

Heute habe ich es dann versucht und habe 4km zurückgelegt (2km joggend, dann 2km gehend, um den Puls wieder langsam auf wenigstens 130 zu bringen....) - zwischendurch habe ich 10 Liegestütze gemacht und der Puls war bei 177 und mir schwindlig - also keine gut zu wiederholende Idee.

Hat hier jemand einen guten Rat, wohin ich mich wenden könnte zwecks Trainingsplan/ gutem Rat für Sport? Ich habe tausend Untersuchungen hinter mir, aber ein Belastungs-EKG wurde nach wie vor nicht gemacht (wegen dem hohen Puls); wenn ich heute Nacht denn wieder Herzrasen habe, stehe ich nächste Woche wieder beim Arzt auf der Matte, aber irgendwie habe ich auch keine Lust mehr und möchte einfach glauben, dass alles besser wird, wenn ich mehr Sport mache. Aber ich brauche irgendjemanden, der mir etwas mehr zum Pensum und zu Alarmzeichen/ idealen Trainingszeiten und -einheiten sagt, denn mein normales Training, das ich in den letzten 15 Jahren absolviert habe, ist undenkbar und ich finde es schwer einzuschätzen, wie viel ich machen sollte, um meinen Körper zu trainieren, und dennoch nicht zu viel zu machen.

Wolle

Moderator

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Danksagungen: 4

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22

Samstag, 12. August 2017, 13:21

Moin,
Liegestütze sind nun nicht gerade die herzschonendste Übung...schon gar nicht für die Ausdauer.
Am Besten wäre es, wenn du dir eine Pulsuhr besorgst (aber mit Brustgurt, die Anderen sind zu ungenau) und dich aufs Fahrrad setzt. Da kannst du die Belastung am Besten dosieren.
Grüße, Wolle

-------------------------
Meine Gesundheit ist mir zu wichtig, um sie den Ärzten zu überlassen.

Umberto

unregistriert

23

Samstag, 12. August 2017, 22:32

Danke

Halli hallo, ja, eine Pulsuhr mit Brustgurt habe ich mir schon zugelegt (daher kann ich ja jetzt wenigstens sehen, wie der Puls hochgeht - oder nicht). Liegestütze habe ich früher so viele gemacht, da dachte ich, wenn ich jetzt einen Bruchteil davon mache, kann ich wenigstens auch einen Bruchteil meiner Muskeln erhalten.

Ich bräuchte halt jemanden, der mir einen guten Trainingsplan schreibt oder über den von mir erstellten draufguckt und sagt 'ja' oder 'nein'. Aber solange ich mich im Pulsbereich um die 150 oder drunter bewege, dürfte ja eigentlich nichts schief gehen.

Die andere Frage wäre, wie oft pro Woche ich am Anfang Ausdauertraining machen sollte und für wie lange. Es ist ja bestimmt nicht egal, ob ich eine Stunde mit Puls 140 laufe oder 20 Minuten, aber woher weiß ich, was zu viel ist (bevor es der Körper mir sagt...)? Und genauso ist es ja bestimmt auch wichtig zu wissen, ob ich 2 Mal die Woche oder 4 Mal die Woche ne halbe Stunde laufen sollte (oder Radfahren oder was auch immer). Habe gedacht, dass am Anfang vielleicht 2 Mal die Woche reicht, damit ich mich nicht überfordere, aber habe nun auch schon oft gelesen, dass 3-4 Mal/Woche Ausdauertraining gemacht werden sollte, damit man überhaupt eine Änderung merkt.

HELGE

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24

Samstag, 12. August 2017, 22:52

Hallo Umberto ,

an deiner stelle würde ich mich auf eine Katheder-Untersuchung einlassen. Man kann dabei schon eine Menge sehen.
Außerdem denke ich, wenn einem schwindelig beim sport wird, sollte man dringend kürzer treten.

Liebe grüße,

Helge

Umberto

unregistriert

25

Sonntag, 13. August 2017, 09:02

Oh, also diesen Tipp habe ich bisher noch nirgends gehört. Wenn ich das mache, warte ich auf jeden Fall noch eine Weile. Mich macht es eben stutzig, dass bisher bei keiner Untersuchung etwas gefunden wurde und ich seit 10 Monaten Symptome hab. Da denke ich mir, vielleicht ist wirklich gar nichts am Herzen und der hohe Ruhepuls kommt nur vom fehlenden Training. Beim MRT kann man ja auch eine Menge sehen, aber sie haben nur gesehen, dass im Grunde alles in Ordnung ist. Falls sich bei mir nichts bessert, werde ich darüber nachdenken, aber zur Zeit sind mir die Risiken einfach zu hoch und nicht notwendig bei der Sachlage.

pelztier86

unregistriert

26

Donnerstag, 17. August 2017, 22:41

Wie war denn der Herz-MRT Befund genau?
Lass dir den mal im Original geben, falls noch nicht vorhanden.
Ich kenne mich relativ gut aus und kann dir anbieten mal über den Befund zu schauen.
Bei der Relaxationszeit - war das die T1 oder die T2 Relaxationszeit?
Letztere ist vor allem aussagekräftig bzgl. akuter Entzündungen. Wenn der Wert grenzwertig wäre, könnte das zusammen mit dem Perikarderguss schon auf eine Perikarditis +/- Myokarditis hindeuten, es gibt auch chronische Formen davon.

Umberto

unregistriert

27

Freitag, 25. August 2017, 20:24

danke

Hallo Pelztier, vielen Dank, und entschuldige die späte Antwort... ich war längere Zeit unterwegs und bin jetzt erst wieder online bzw. am Laptop.

Den Befund habe ich (auch die DVD mit den schönen Bildern meines Herzens... die natürlich ein 'normaler Mensch' ohne medizinische Ausbildung nicht interpretieren kann). Was ich geschrieben hatte, waren Zitate aus dem Befund, aber hier nochmal alles ohne Auslassungen. Ich glaube, Deine Frage kann ich schon beantworten...'gering grenzwertig' war die T1 Relaxationzeit, nicht T2. Im Befund selbst steht ja auch, dass keine Myokarditis o.ä. vorliegt und der Arzt, der mir den Befund gab, meinte auch, dass bisher kein Anhalt für irgendetwas vorliegt, aber er würde dann noch die besagte invasive Untersuchung machen. Meine Hausärztin sagt vehement, dass sie an eine psychische Ursache für meine Symptome nicht glaubt (ich eigentlich auch nicht...) und meinte, vielleicht war ja der Perikarderguss vor mittlerweile fast einem Jahr (Oktober 2016) größer und hat all die krassen Symptome hervorgerufen, woraufhin ich von heute auf morgen mit Sport aufgehört hab, was ja vielleicht das Pulsproblem erklären würde. Sie meinte, Weißdorn hilft bestimmt nicht wirklich und verschieb lieber Verapamil 40-1A... aber ich ziehe jetzt erstmal die angeratenen 6 Wochen Weißdorn durch und wenn diese nicht helfen, versuch ich es mit Verapamil, wobei die Nebenwirkungen da eben vielleicht wieder schlechter sind als der eventuelle Nutzen. Habe jedenfalls nach wie vor das echte Problem, dass mein Puls schon bei 160 liegt, bevor ich überhaupt irgendwie mit Sport (schnell gehen/joggen/Rad fahren, Skateboard fahren, schwimmen) anfange, sodass ich den Ratschlag, bei 140-150 Puls langsam Ausdauersport zu betreiben, nicht wirklich umsetzen kann.

Es steht da:
LV-Standard-Parameter
- LV-EDD 56mm
- LV-EDV 156ml (Normalwerte 139 (99-179))
- LV-EDVI 86ml/m2 (82 (65-99)
- LV-ESV 67ml (48 (29-66)
- LV-SV 89ml (91 (63-119)
- LV-EF 57%
- Septum (basal) 8mm
- Lateralwand (basal) 5mm
- LV-Analyse Simpson

RV-Standard-Parameter
- RV-EDD 31mm

Vorhöfe
LA 22cm2
RA 21cm2

Befund:
- normal großer, nicht hypertrophierter linker Ventrikel mit normaler systolischer LV-Funktion
- keine regionalen Wandbewegungsstörungen des LV in Ruhe; LA normal groß
- normal großer, nicht hypertrophierter rechter Ventrikel mit normaler systolischer RV Funktion
- keine regionalen Wandbewegungsstörungen des RV in Ruhe; RA normal groß
- kein Anhalt fpr regionales myokardiales Ödem in den T2-gewichteten Aufnahmen
- grenzwertig normale myokardiale Relaxationszeiten (T1 nativ 1043ml, normal 939 bis 1059 ms bei 1.5 Tesla; T2 51ms)
- geringer Perikarderguss inferior (baal) des LV, normale Dicke des Perikards, kein Nachweis entzündlicher Veränderungen
- in den Spätaufnahmen nach KM-Gabe kein Anhalt für diffude myokardiale Fibrose (ECV 28%, normal kleine gleich 30%) oder eine myokardiale Infarktnarbe

Zusammenfassung: normal großer linker Ventrikel mit normaler LV-Funktion ohne Nachweis einer myokardialen Inflammation, Fibrose oder Narbe.

Ist doch eigentlich schon ziemlich eindeutig, oder?

pelztier86

unregistriert

28

Dienstag, 29. August 2017, 21:39

MRT-Befund

Also deinen Wert der T1-Relaxationszeit würde ich nicht einmal als wirklich grenzwertig betrachten, da er ja noch voll im Referenzbereich liegt.
Die T1-RZ ist eigentlich auch eher ein Hinweis für die An- bzw. Abwesenheit von diffuser Fibrose und weniger von einem akuten Geschehen/Entzündung.
Ich nehme an, auf dem Befund standen keine Referenzwerte für die Vorhofflächen, für die enddiastolischen Durchmesser (RV EDD und LV EDD) und für die EF?
Wurde das Perikard explizit nach einer möglichen Verdickung und KM-Aufnahme angesehen?. Bei solchen Beschwerden und weitegehend unauffälligem Befund des Herzmuskels selbst könnte man auch an eine leichte chron. Perikarditis denken.
Das einzige, was mir leicht auffällt, ist das relativ große endsystolische Volumen des LV. Das ist zwar nur minimal über dem Referenzbereich und muss auch gar nichts bedeuten, angesichts deiner vormaligen Trainiertheit und eines nicht im Sinne eines Sportlerherzens vergrößerten linken Ventrikels erscheint es aber zusammen mit der wohl eher niedrig-normalen EF mir ein wenig auffällig.
Man könnte annehmen, dass du eine akute Perimyokarditis hattest, diese aber ohne wirkliche Folgeschäden ausheilte (auch wenn sie mglw. zu einer relativen (aber nicht absoluten) Reduktion deiner Pumpfunktion geführt hat). Entweder du musst deinen Körper nun erst wieder an mehr Belastung gewöhnen, oder aber es könnte auch eine Art mildes chronic fatigue Syndrom zurückgeblieben sein.
Bevor man aber kardiologisch völlig abschließt, würde ich explizit eine chron. Perikarditis ausschließen lassen.
Außerdem sollte man auch immer gerade auch bei jungen Menschen an eine pulmonale Hypertonie denken. Würde im Echo mal der systolische pulmonalarterieller Druck geschätzt?

pelztier86

unregistriert

29

Dienstag, 29. August 2017, 23:42

Anmerkung MRT-Befund

Gerade erst gesehen, dass beim MRT ja doch auch auf die Perikarddicke geachtet und sie als normal beschrieben wurde.
Das macht eine chron. Perikarditis unwahrscheinlicher, schließt sich aber nicht aus, da bis zu 20% der Fälle eine normale Perikarddicke haben.
"Keine entzündlichen Veränderungen des Perikards" könnte man so verstehen, dass das Perikard kein KM aufnahm.
Auch das macht eine chron. Perikarditis unwahrscheinlicher, schließt sie aber nicht komplett aus, insb. wenn immer noch ein kleiner Perikarderguss vorliegt.
Eine Überlegung in eine ganz andere Richtung wäre, dass du dich mal beim Rheumatologen zur Abklärung auf einen Lupus vorstellst. Hier kommt es auch öfter zu meist harmlosen Perikardergüssen, und eine generelle Leistungsschwäche ist primär Folge des Autoimmunprozesses, auch wenn die kardiale Funktion nicht beeinträchtigt ist.
Manchmal können Infektionen insb. bei Menschen, die eine Prädisposition haben, eine Autoimmunerkrankung auslösen.

Umberto

unregistriert

30

Donnerstag, 31. August 2017, 15:31

Danke

Vielen Dank - also in Richtung Chronic fatigue hatte ich ganz am Anfang schon mal recherchiert, da die vielen diffusen Symptome so nicht wirklich zu irgendwas passte. Ich glaube, die Theorie, dass ich tatsächlich einen Virus hatte und da irgendwann mal eine Perikarditis war, kann gut sein... und da ich jetzt nachweislich nichts akut entzündliches habe, glaube ich, dass deine Vermutung, dass ich mich an mehr Belastung gewöhnen muss, wahrscheinlich sehr richtig liegt.

Wie schließt man denn eine chronische Perikarditis aus?

Lupus und alle möglichen anderen Autoimmunkrankheiten wurden schon ausgeschlossen (außer Neurodermitis und Allergien, wobei letzteres nicht wirklich autoimmun ist).

Meine Frage ist jetzt: wie tue ich das? Ich habe nach wie vor das Problem, dass bei geringer Belastung (langsames Joggen, schnelles gehen, radfahren, paddeln, schimmen) mein Puls schon zu hoch ist (zwischen 160 und 170) - oder ist das gar nicht zu hoch und ich bin zu vorsichtig?

Kardiologen helfen mir damit nicht wirklich, da sie sagen, ich sei gesund und sollte einfach langsam Sport machen - aber ich brauche einen Trainingsplan oder sowas, irgendwas 'unter Aufsicht'.

Mit deinem medizinischen Wissen: ist es gefährlich, wenn ich jetzt täglich 30 Minuten bei Puls 170 joggen gehe und wenn nein, wie schnell macht sich dann eine Verbesserung der Grundlagenausdauer bemerkmar?