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manni330

Anfänger

  • »manni330« ist der Autor dieses Themas

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1

Sonntag, 23. April 2017, 22:42

Fröhlich nach Herzinsuffizienz

Hallo,
ich bin 49 und hatte vor 3 Jahren eine schwere Herzinsuffizienz. Mein Blutdruck war davor schon länger hoch, stieg dann auf 150/250. Als ich kaum noch Luft bekam und Wasser hustete ging ich zum Arzt, der mich sofort ins Krankenhaus schickte.
Dort wurde der Blutdruck medikamentös behandelt und eine KHK durch ein Katheter ausgeschlossen.
Mein Herz ist jedoch stark vergrößert und die Herzklappen sind ausgeleiert.
Es folgte eine Reha.

Seitdem fühle ich mich wieder völlig gesund. Ich fahre manchmal bis zu 80 km Fahrrad, grabe im Garten herum, war Segelfliegen, bin selbstständig mit 2 Mitarbeitern, fahre auf Montage auf dem Bau usw. Leider lebe ich nicht ganz gesund, rauche, feiere, habe etwas Übergewicht und Stress.
Das einzige, was mich noch an die Krankheit erinnert, sind die Tabletten, die ich nehmen muss. 4 Stück morgens und 2 Stück abends.
Beim Arzt war ich seitdem nicht mehr, nur zum Tabletten-bestellen.

Nun meine Frage: ist Herzinsuffizienz nicht irreversibel? Warum geht es mir wieder so gut? Können die Beschwerden wiederkommen? Was macht mein Herz jetzt anders?

Gruß
Manni330

Gwaihir79

User für alles

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2

Montag, 24. April 2017, 10:27

Hallo Manni,

ich selbst weiß auch nicht so genau, was genau bei der Herzinsuffizienz abläuft. Ich bin 37 und hatte vor 2 Jahren einen massiven Einbruch meiner Leistung (Medikamente nicht mehr ernst genommen), wobei das vergrößerte Herz schon mit 17 festgestellt wurde. Vor 2 Jahren konnte ich kaum in den ersten Stock über die Treppe gehen, mein Magen war kaputt wegen einer Stauungsgastritis und teilweise konnte ich keine 300m weit gehen. Heute fahre ich 50km mit dem Ebike und wandere leichte Berge rauf und auch mein Magen ist wieder als wenn nichts gewesen wäre.

Aber genau das ist das gefährliche: man denkt es ist alles in Ordnung. Herzinsuffizienz hat man trotzdem, ich sogar per Definition "hochgradig". Mein Herz ist ausgelatscht und ich habe sehr viel Narbengewebe drin. Wieso ich trotz EF 24 nichts davon merke, kann ich auch nicht sagen. Man kann sagen, dass alles was kein Narbengewebe ist, nur dank aller Medikamente auf Hochtouren arbeitet. Natürlich bin ich leichter aus der Puste als andere, aber ich reize es auch nicht voll aus. Ich trage keine Wasserkisten in den 2. Stock und ich vermeide alles, was richtig Kraft kostet. Ausdauer ja, Kraft nein. Das ist die wichtigste Regel.

Ich habe in einer 10-wöchigen Psychosomatik viel gelernt, auch dass man diese Krankheit sehr ernst nehmen muss. Auch wenn ich nicht viel merke, muss ich auf ein paar Regeln achten. Ich denke, auch wenn es Dir jetzt gut geht, Du wirst es nach hinten raus bereuen. Ich weiß nicht, ob ich mit meiner Annahme richtig liege, aber ich stelle mir mein Herz wie eine Flasche Wasser vor, die ständig Wasser verliert. Ich bin jetzt lieber sehr sparsam, dann habe ich später in vielen Jahren noch Reserven. Ich will möglichst alt werden und möglichst lange die Herztransplantationsliste vermeiden. Das ist mein Ziel.

Ich rate Dir daher, wirklich einiges in Deinem Leben umzustellen. Rauchen, Stress, Alkohol... frage Dich, was wichtiger ist: den Spaß jetzt haben oder den Spaß noch mit 80 Jahren haben. Ich lese hier aber auch immer wieder, dass die EF steigen kann. Wie das dann aber genau auf Herzzellen-Ebene aussieht, frage ich mich auch immer... bei mir ist die EF seit 2 Jahren konstant, obwohl ich mich viel viel kräftiger fühle.
Viele Grüße, Peter

=Don´t Panic=

DCM diagnostiziert 1997, Verschlechterung 2015, S-ICD Boston Scientific seit Dez 2015, EF 25

Wolle

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Wohnort: Hamburg

Beruf: Manager eines ökotrophologischen Kleinunternehmens

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3

Montag, 24. April 2017, 14:18

Moin,
Ich rate Dir daher, wirklich einiges in Deinem Leben umzustellen. Rauchen, Stress, Alkohol... frage Dich, was wichtiger ist: den Spaß jetzt haben oder den Spaß noch mit 80 Jahren haben.
Es geht beides. Die Frage ist doch eher, ob Rauchen (und Saufen) Spaß ist. Mir jedenfalls kann das keiner erzählen.
Grüße, Wolle

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Meine Gesundheit ist mir zu wichtig, um sie den Ärzten zu überlassen.