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Donnerstag, 16. März 2017, 23:11

Herzrhythmusstörung + anhaltendes Druckgefühl im linken Brustbereich: Weiteres Vorgehen?

Hallo zusammen. :)

Ich bin nicht nur im Forum neu, sondern auch beim Thema Herzerkrankungen. Ich bin 30 Jahre alt.

Kurz zur Vorgeschichte: Ich war in meinem Leben nie herzkrank, es gab auch keine (merklichen) Anzeichen dafür. 2011 hatte ich mal eine umfangreiche Untersuchung. Belastungs-EKG, Ultraschall, etc. Alles ohne Auffälligkeiten. Der Grund für die damalige Untersuchung war sozusagen ein Fehlalarm und steht in keinem direkten Zusammenhang zu der heutigen Problematik. Das Herz war also gesund und ich hatte keinerlei Anlass, von etwas anderem auszugehen.

Dafür leide ich seit längerer Zeit unter einer Darm- und mittlerweile auch Stoffwechselerkrankung. Das führte zeitweise zu Symptomen die ich anfangs nicht eindeutig zuordnen konnte und die mich 2011 auch zu besagter Überprüfung des Herzens veranlassten. Wie gesagt: Fehlalarm.

Aufgrund dieser Erkrankung und weiterer Umstände habe ich mich über die letzten Jahre sehr einseitig ernährt und dadurch einen Eiweißmangel entwickelt. Dadurch hat zwangsläufig meine körperliche Belastbarkeit abgenommen. Hinzu kam, dass durch den gestörten Stoffwechsel + einseitige Ernährung teils wohl eine recht hohe Leberbelastung vorhanden war (lt. Blutwerten).

Vor 2 Wochen wurde ich gegen nachmittag müde (was soweit nichts ungewöhnliches war). Darauf schlief ich für etwa 1 Std. Danach setzte ich mich an den Computer und fühlte mich sehr ausgelaugt. Das Unwohlsein steigerte sich dann und plötzlich hatte ich ein Druckgefühl in der Brust (wie in der Überschrift schon erwähnt), es wurde mir leicht übel und in der Herzgegend spürte ich ein "Stottern", das sich schwer beschreiben lässt. Ich wurde nicht ohnmächtig, musste mich nicht übergeben oder ähnliches. Der Druck war auch nicht der berühmte Elefant, von dem bei Herzinfarkten zu lesen ist. Ich konnte im Wesentlichen auch noch agieren, aber ich stand erstmal unter Schock. Soetwas hatte ich noch nicht erlebt. Es ging mir dann aber relativ schnell wieder besser. Ich versuchte ruhig zu atmen. Die Übelkeit hielt nicht so lange an und auch das Stottern kam an den folgenden Tagen nicht wieder.. Nur das Druckgefühl ist geblieben, und zwar pausenlos.

Wegen des Schocks und ehrlich gesagt auch Überforderung/Angst war ich an dem Abend/über Nacht nicht in einer Klinik, suchte aber am nächsten Tag eine Arztpraxis auf.

Dort wurde dann per EKG erstmal eine Herzrhythmusstörung festgestellt. Welche Linie dabei wie genau verändert war, kann ich jetzt aus dem Gedächtnis nicht wiedergeben. Genaueres konnte mir dazu nicht gesagt werden. Nur, dass es kein Notfall sei. Zur weiteren Überprüfung bekam ich eine Überweisung an eine Kardiologie. In zwei Wochen habe ich einen Termin.

Zwischenzeitlich wurde nochmal ein EKG (moderners Gerät) in einer anderen allgemeinmedizinischen Praxis erstellt. Da gab es wohl gar keine Auffälligkeiten. Soweit ich gelesen habe ist das bei Rhythmusstörungen aber auch nichts ungewöhnliches, dass die Werte normal aussehen? Außerdem wurde ich abgehört. Auch dabei wohl nichts besonderes. Puls und Blutdruck ok. Letzterer leicht erniedrigt, was bei mir aber schon seit Jahren so ist. Womöglich erblich bedingt.

Meine Symptome scheinen ja eher in die Kategorie von "gutartigen" Rhythmusstörungen zu passen, wenn ich das richtig verstanden habe. Und ich hatte seitdem auch keinen zweiten Anfall dieser Art. Nur das Druckgefühl berunruhigt mich, da ich soetwas noch nie im Leben hatte und erst recht nicht konstant über diese Dauer. Es beeinträchtigt mich aber auch nicht besonders und ich war nun auch nicht in Panik. Übrigens hatte ich auch am Tag des Vorfalls keinen Panikanfall, der die Rhythmusstörung ausgelöst haben könnte. Es war ein Tag genau wie die meisten anderen davor.

Was die erwähnten Nährstoffmängel angeht, da bin ich aktuell zumindest etwas besser versorgt. Das hat schon geholfen. Außerdem habe ich mich seit dem Vorfall sehr geschont und körperliche Anstrengungen möglichst vermieden. Das war dringend nötig und auch das hat mir kurzfristig merklich gut getan. Die Essenssituation war zu lange einfach sehr schlecht (und ist auch jetzt weit entfernt von optimal). Das möchte ich hier jetzt aber ungerne breitreten. Es soll nur erwähnt sein, da es eine entscheidende Rolle für den Herzvorfall gespielt hat.

Ich habe mich hier angemeldet, da ich mir die Frage stelle, ob ich die zwei Wochen bis zu dem Untersuchungstermin bei der Kardiologie "in Ruhe" abwarten kann, oder ob das Herz nicht vorher schon mal per Ultraschall angeschaut werden sollte. Oder braucht es dafür ein spezielles Gerät, das in "normalen" Arztpraxen eher nicht vorhanden ist? Wie gesagt fühle ich mich in Anbetracht der Umstände nicht so "schlecht". Aber da das Druckgefühl nicht wieder verschwunden ist und ich bis jetzt überhaupt nichts genaues weiß, beunruhigt es mich schon. Ich kann nicht einschätzen, ob die zwei Wochen Wartezeit nun noch irgendeinen Unterschied machen könnten (in negativer Hinsicht).

Lieben Gruß

Frame

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windhund1

angehendes Mitglied

Beiträge: 40

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2

Freitag, 17. März 2017, 21:14

Hallo Frame,

ist natürlich nicht einfach eine Ferndiagnose zu stellen, aber du leidest wahrscheinlich an sog. Extrasystolen (Herzstolperer), die in der Regel nicht gefährlich sind. Die Frage ist nun, wodurch diese ausgelöst werden und wieviele es am Tag sind. Der Kardiologe wird in seiner Praxis eine Ultraschalluntersuchung machen und eine 24-Std. EKG Untersuchung veranlassen. Erst dann kann man was genaues dazu sagen...

Wenn noch andere Symptome hinzukommen sollten, kannst du auch jederzeit in eine Notaufnahme.

3

Freitag, 17. März 2017, 21:57

Hallo.

Und diese Stolperer können das permanente Druckgefühl verursachen bzw damit einhergehen?

Ich möchte mich vor der Untersuchung auch nicht übermäßig verrückt machen, dadurch wird es sicher nicht besser. Aufgrund der geschilderten Umstände fürchte ich nur, dass das Herz schon etwas abbekommen haben könnte. Denn all das hatte sich schon über einen längeren Zeitraum angekündigt und es überrascht mich auch überhaupt nicht, dass es nun soweit gekommen ist.

Vor den Stolperern selbst habe ich keine große Angst, merke davon auch nicht viel. Es ist mehr der Gedanke an das Herz im Ganzen der mich beschäftigt. Also ob jeder Tag der bis zur Untersuchung vergeht ein Tag zuviel sein könnte, weil es vielleicht nötig ist, irgendwie früher zu agieren. Die Sorge bzgl. bleibender Schäden/Beeinträchtigungen ist schon recht präsent. Ob auch angemessen, dazu fehlt mir die Ahnung.

Zumindest fühle ich mich insgesamt deutlich besser, als an dem Tag des Vorfalls. Bin mittlerweile wieder etwas zu Kräften gekommen. Nicht dauermüde oder ähnliches, aber ich bleibe vorsichtig. Die Ungewissheit ist schon belastend, zumal ich onehin nicht sehr nervenstark bin. :)

Aber nun habe ich zwei Wochen in dieser Verfassung durchgestanden. Hoffe das gelingt mir für die nächsten zwei dann nochmals.

Danke dir in jedem Fall für die Einschätzung. Ich weiß, das ist aus der Ferne immer so eine Sache, da will sich niemand zu weit aus dem Fenster lehnen.

Braucht es denn ein spezielles Ultraschallgerät für die Herzuntersuchung, oder genügt dafür auch ein solches, das viele Allgemeinmediziner zur Verfügung haben?

Lieben Gruß.

windhund1

angehendes Mitglied

Beiträge: 40

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4

Samstag, 18. März 2017, 00:35

Nein, der Allgemeinmediziner macht i.d.R keine Ultraschalluntersuchung am Herzen. Ob das technisch möglich wäre weiß ich nicht, aber ich denke er ist nicht in der Lage das Herz so zu beurteilen wie ein Kardiologe.

Aber welche Schädigung soll eingetreten sein oder an welche Krankheit denkst du ? Hast du noch andere Symptome oder in den letzten Wochen einen Infekt gehabt ? Ohne dich in die psychische Ecke stellen zu wollen, glaube ich, dass du dich zu sehr auf dein Herz fixierst... Das kann die genannten Symptome auch auslösen. Bei einer schwerwiegenden Erkrankung hättest du wahrscheinlich noch andere Symptome. Aber das sind nur Spekulationen...

An deiner Stelle würde ich auf den Termin beim Kardiologen warten und wenn noch andere Symptome auftreten in die Notaufnahme gehen.

5

Samstag, 18. März 2017, 11:46

Kein Infekt, nein (jedenfalls keinen merklichen). Wie gesagt, ich bin seit langer(!) Zeit in einer deutlichen Nährstoffmangel-Situation, habe wegen schlechter Eiweißversorgung stark an Muskelmasse verloren und bin körperlich nur noch wenig belastbar. Dadurch und durch eine Überanstrengung kam es "wahrscheinlich" zu dem genannten Vorfall. Scheint mir die naheliegendste Erklärung zu sein.

Was da geschädigt sein könnte, darüber möchte ich nicht zu sehr spekulieren, weil ich es nicht einschätzen kann. Aber dass Eiweißmangel auch zu Herzschwäche und im schlechtesten Fall zu Herzschäden führen kann, habe ich nun mehrfach gelesen, ohne besonders ausgiebig zu recherchieren. Da das Herz ja auch ein Muskel ist, erscheint mir das logisch.
In diesem Kontext stelle ich mir zwangsläufig schon die Frage, woher das permanente Druckgefühl kommt, das ich vor diesem Vorfall noch nie(!) im Leben hatte. Und daher auch, welche Folgen das haben könnte.

Besorgt bin ich, ja. Aber ich denke nicht, dass ich mich zu sehr darauf konzentriere. Ich achte nicht auf jeden Herzschlag und ich vergesse das Druckgefühl zwischendurch auch mal. Kann gut schlafen. Also ich grübele nicht pausenlos darüber nach.

Ich sehe es umgekehrt: Das Symptom hat die Sorge ausgelöst.

Vor Jahren hatte ich es mal bei einer Allgemeinmedizinerin erlebt, dass Sie sich per Ultraschall auch das Herz angesehen hatte. Das war aber in einem ganz anderen Zusammenhang und sie hatte es mir nur gezeigt, weil man das als Patient nicht alle Tage sieht. Hatte keinen medizinischen Hintergrund. Damals ging es mir insgesamt auch noch wesentlich besser.

Ich lasse es mir durch den Kopf gehen. Möchte deshab nun auch nicht unnötig von Arzt zu Arzt wandern, aber die Unsicherheit bleibt.

Stevendcm

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6

Samstag, 18. März 2017, 19:13

Hey Frame,

bevor ich an DCM erkrankt bin hatte ich schon Jahre vorher immer wieder Rhythmusstörungen und kenne die Symptome sehr gut die Du beschreibst.An deiner Stelle würde ich schleunigst von Arzt zu Arzt tingeln evtl lässt sich das ganze mit Betablocker oder ähnlichem behandeln.
Auf dauer werden diese Aussetzer gefährlich wenn die unbehandelt bleiben.
Ich selber hatte das immer als Panikatacke abgetan, was im nachhinein gesehen wohl ein Fehler war.

Wie Windhund schon geschrieben hat solltest Du auf jeden Fall Belastungs EKG und Herzultraschall bei einem guten Kardiologen machen lassen.

7

Samstag, 18. März 2017, 21:02

Hallo Steven.

den Termin beim Kardiologen nehme ich auf jeden Fall wahr (übernächste Woche). Einen früheren Termin bei einem Facharzt würde ich wohl nur als Notfall bekommen und das bin ich nicht (möchte ich natürlich auch nicht werden).

Zum Glück liegt dieser Zustand bei mir noch nicht so lange vor und ich weiß dank umfangreicher Untersuchung, dass mein Herz vor wenigen Jahren noch gesund war.

8

Freitag, 7. April 2017, 15:53

Zwischenstand

Hallo.

Mein Konto scheint gelöscht worden zu sein. Ich weiß nicht warum.

Wollte mich dennoch zurückmelden mit dem aktuellen Stand der Dinge. Hatte letzte Woche den Termin. Es wurde das Herz per Ultraschall untersucht. Keine Auffälligkeit laut Kardiologe. Das Belastungs-EKG habe ich einvernehmlich mit dem Arzt erstmal ausgelassen. Einfach aus dem Grund, da ich körperlich nicht sehr belastbar bin (auch wenn es langsam besser wird), und der ursprüngliche Vorfall eben durch eine Überlastung ausgelöst wurde. Das wollte ich nicht nochmal provozieren und werde das Belastungs-EKG dann baldmöglichst nachholen.

Das EKG am Tag nach dem Vorfall hat angeblich doch keine Rhythmusstörung angezeigt. Das haben mir nun zwei Ärzte gesagt. Es gibt eine "Abweichung der Herzachse nach rechts". Ich weiß nicht, ob die Ärztin (die das erste EKG erstellte) das als Rhythmusstörung beurteilt hat. Alle anderen, die die Auswertung danach gesehen haben, sagten nichts derartiges. Und diese Abweichung nach rechts seie in meinem Alter nichts ungewöhnliches. Das heißt, es wird nicht als problematisch betrachtet. Auch ein aktuelles EKG beim Kardiologen in der letzten Woche, hat diese Verschiebung angezeigt.

Hier noch ein Foto der Messung von Anfang März. Bin damit noch etwas überfragt und wie gesagt, wurde von ärztlicher Seite eher als unproblematisch angesehen: http://www.fotos-hochladen.net/uploads/ekgptfy7dsgw6.jpg

Falls ich es noch nicht erwähnt habe: Mein Blutdruck ist chronisch niedrig. Wahrscheinlich erblich bedingt.

Schönen Gruß.