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SandraE

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Mittwoch, 28. September 2016, 16:44

Narbenbildung durch apikale Myokarditis

Hallo,

vorgestern hatte ich mein 2. MRT. Bei diesem wurde ein Blutgerinnsel ausgeschlossen und die Erhöhung der EF von 46-48 auf 52 bestätigt. Ich fühle mich körperlich auch viel besser, die Nebenwirkungen der ganzen Medikamente haben sich eingespielt etc.

Mich belastet das Ganze seelisch sehr extrem. Alle Ärzte sagen unterschiedliche Dinge, zum Teil gibt es Widersprüche untereinander und andere Aussagen als ein paar Tage zuvor.

Laut MRT arbeitet meine Herzspitze immer noch nicht wieder mit. Es hat sich in diesem Bereich eine Narbe gebildet. Narben gehen nie wieder weg, richtig? Können die denn mit Sicherheit sagen, dass es eine NArbe und nicht einfach noch entzündetes Gewebe ist?
Verschlechtert sich alles mit der Zeit durch so eine Narbe, wie eine tickende Zeitbombe? Oder arrangiert sich das Herz mit so etwas und es kann sich alles (EKG, Extrasystolen etc.) etwas normalisieren?
Warum reden die Ärzte so oft von einem möglichen Infarkt, nur weil ich keine erhöhten Entzündungswerte und Herzenzyme hatte und habe? Diese Werte müssten doch bei einem Infarkt auch erhöht gewesen sein. Nicht bei jeder Myokarditis muss doch ein Nachweis über das Blutbild erfolgen können, oder?

Mein nächster Termin beim Kardiologen ist erst Ende Oktober, weil er im Urlaub ist.
Könntet Ihr mir dazu irgendwas berichten oder gibt es jemanden, mit ähnlichen Befunden?

Ganz liebe Grüße aus Duisburg,
Sandra

windhund1

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Freitag, 30. September 2016, 12:35

Hallo Sandra,

im MRT können die Radiologen entzündetes Gewebe von Narben unterscheiden. Je nach Ausprägung können Narben Folgen wie Extrasystolen auslösen und die Pumpfunktion einschränken. Mit wenigen Narben kann das Herz gut umgehen. Bei mir wurden ebenfalls welche festgestellt (wenn auch nur vereinzelt). Ich hatte monatelang vermehrt Extrasystolen, inzwischen habe ich deutlich weniger. Ehrlich gesagt merke ich sie gar nicht mehr.

Du brauchst einfach sehr viel Geduld, aber eine Verbesserung ist definitv möglich!

Gute Besserung!

SandraE

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3

Freitag, 30. September 2016, 15:52

Danke für Deine Antwort.
Bei mir sind auch die ganze Zeit Extrasystolen im EKG zu sehen. Die Ärzte sagten mir, dass das EKG vielleicht erst in Monaten positive Veränderungen zeigt, wenn das Herz mit dem Umbauprozess fertig sei.

Sind Deine Narben über das ganze Herz verteilt?
Bei mir ist "lediglich" in der Herzspitze Narbengewebe vorhanden.
Musst Du wegen der Narben Blutverdünnungsmittel nehmen oder beeinträchtigen die die Zirkulation nicht so sehr?
Was hast Du denn für eine EF?
Kam das auch durch eine Myokarditis?

Vielen Dank für die Rückmeldung, das tut echt gut.
Ich war vorher nie krank und habe im Moment das Gefühl, überängstlich und sensibel zu sein, ich mache mich total wahnsinnig, da hilft das hier sehr.

windhund1

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4

Samstag, 1. Oktober 2016, 22:26

Hallo Sandra,

ja, eine Herzmuskelentzündung verändert auch sehr viel mit der Psyche, weil du von einem Moment auf den anderen herzkrank bist.
Ich kann dir nur sagen, dass wenn deine EF momentan so hoch ist du wahrscheinlich einen eher milden Verlauf mit vollständiger Heilung erwarten kannst. Eine Myokarditis erfordert immer sehr viel Zeit, bei mir waren es ca. 1 1/2 Jahre.

Die Narben wurden bei mir an verschiedenen Stellen gefunden und sind punktartig/fleckförmig über das Herz verteilt. Allerdings wurden sie nicht als gefährlich eingestuft und beeinträchtigen auch nicht mein Leben. Meine EF liegt bei ca. 65 % im MRT. Derzeit nehme ich nur einen Blutdrucksenker, den ich wahrscheinlich demnächst absetze. Bei Gelegenheit kannst du dir ja mal meine anderen Beiträge durchlesen, da kannst du den Verlauf meiner Krankheit nachvollziehen.

Ich kann verstehen, dass du ängstlich bist und dir Sorgen machst, aber schwere Verläufe erkennt man meistens früh. Du kannst froh sein, dass deine Krankheit früh genug erkannt wurde.

Grüße :)

Wintermute

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Mittwoch, 5. Oktober 2016, 17:05

Hi Sandra,

noch eine Anmerkung zu den Herzenzymen. Meines Erachtens sind diese zwingend erhöht wenn Herzmuskelgewebe abstirbt (oder auch nur ausreichend "gestresst" wird, es gibt wohl auch Mechanismen die zu erhöhtem Trop führen aber nicht zwingend zu Nekrose), sei es durch Entzündung oder durch Ischämie. Allerdings gibt es immer nur ein gewisses Zeitfenster zum Nachweis, vermute das wurde bei dir verpasst.

Beste Grüße
Wintermute