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Nesthäkchen

unregistriert

1

Donnerstag, 25. August 2016, 10:18

Mojn Mojn

Guten Morgen erstmal in die Runde 3131764910962216__0 !

Ich bin (noch) 39 Jahre alt, weiblich, und neu hier.
Eigentlich treibe ich mich gar nicht so in Internet Foren herum,
aber, da ich so einige Erlebnisse gehabt habe und der Meinung
bin, ich benötige Hilfe, hab ich gedacht, ich wende mich hier
zunächst einmal an einige Gleichgesinnte. Die wissen Rat.

Zunächst zu meiner "Krankheitsgeschichte"

Eckdaten: Ich bin (seit der Geburt) autistisch. Da das gerade bei
Frauen nur sehr selten erkannt und diagnostiziert wird, habe ich
erst vor 2 jahren die Diagnose erhalten. Was daran für mein Herz
interessant ist, ist die Tatsache, dass mein Körper auf für normale
Menschen normale (und stressfreie) Situationen ganz anders reagiert.

Seitens der Familie habe ich gereationsübergreifende Cholesterin
Monster Werte geerbt. Mein Großvater hatte einen Herzinfarkt
und damals auch Beipässe gelegt bekommen.

Nun zu mir. Ich habe von meiner Jugend bis zu einem Alter von
ca 30 Jahren extrem Sport getrieben (Leistungssport) und mich
auch sonst vor keiner Belastung geschont. Das war super. Dann
kam bei der zweiten Schwangerschaft ein Einbruch, da es eine
Problemschwangerschaft war und ich 6 Monate liegen musste. ;(
Danach bin ich nie wieder richtig auf die Beine gekommen, leider.

Ich hatte auf einmal ein Taubheitsgefühl im (rechten!) Arm -
das einherging mit einer Lähmung. Ich vermute aber, das nicht
das Herz die Ursache dafür ist. Dann kam ein Meniscusunfall dazu,
der operiert wurde und dann nie wieder ausgeheilt ist. Dh. Sport
war nun nur noch eingeschränkt möglich, Schwimmen, Radfahren,
Inline Skaten, Marathon, alles musste ich aufgeben. Statt dessen
Krankengymnastik. :S


Auf einmal: immer müde. Nie richtig wach. Keine Leistungsfähigkeit
mehr. Ich bin damit zu Hausarzt, weil es so auffällig war. Der hat dann
die Schilddrüsenwerte kontrolliert, war alles okay. Ich habe ein Jahr
später dann mal eine MRT Aufnahme machen lassen von meinem Kopf
(ich hatte mehrere sehr schwere Unfälle mit Kopfverletzungen gehabt
in der Vergangenheit und den Verdacht, es könnte vielleicht am Gehirn
liegen) - alles schien soweit ok zu sein, keine neuen Blutungen. :huh:

Und nun? Arm kaputt, die Ärzte hatten keine Ahnung, was es ist -
Knie kaputt, immer Schmerzen... Dann auch noch dauernd müde?
Da stimmte doch was nicht. Aber was? Dann kam eine Zeit, in welcher
ich obendrein noch unter einer unglücklichen Beziehung litt (meine
Beziehungen waren immer unglücklich, das ist der Autist in mir Schuld).
Dazu alleinerziehende, berufstätige Mutter von zwei Kindern. Nicht zu
vergessen, einer autistischen, alleinerziehenden, berufstätigen Mutter. :pinch:


Zuerst machte meine Niere schlapp, ich pinkelte immer Blut und hatte
permantent Entzündungen darin, was die Ärzte dazu veranlasste, mir
ununterbrochen Antibiotika einzuflößen, die rein gar nichts bewirkten,
ausser der Tatsache, dass es mir dadurch noch schlechter ging.
Dann kamen die rheumatischen Beschwerden. Kaum noch bewegungsfähig
vernächlässigte ich neben der beruflichen Tätigkeit obendrein noch meine
Kinder. Die Beziehung ging in die Brüche. :thumbdown:

Dann kamen Astmaanfälle und Herzkrampfen hinzu. Das war so ein stechender
Schmerz im Bereich der Brust, und das Krampfen hielt wochenlang an. Da bin
ich dann zum Arzt und habe ein Belastungs EKG gemacht, war aber soweit ok,
laut meiner Hausärztin. Weissdron Dragees und die Trennung vom Job und
auch Beziehung verschafften Besserung. Eine Umstellung der Ernährung und
des Lebensstils im allgemeinen ebenso. Die Müdigkeit war aber, ebenso wie
andere Sympthome meine ständigen Begleiter.

Dazu zählen Migräne Attacken, Kurzatmigkeit bei Stress und Belastung, Krampfen
in der Herzgegend. 8|
Ich lernte, damit einfach zu leben.

Da ich nichts tragen darf (ausgeprägte Hüftdysplasie, auch erst viel zu spät erkannt)
habe ich immer überall Sackkarren herumstehen.
Wenn die Schulter und der Arm schmerzen, bzw taub werden, nehme ich einfach
den anderen Arm zur Hilfe.
Ich fahre Rad ohne das Knie zu belasten, nutze für sportliche Aktivitäten die Zeiten
in denen ich gerade Kraft habe. Was leider viel zu selten geworden ist.
Ich bin mittlerweile dauerhaft Harz 4 Empfänger, woran ich nichts ändern kann, weil
ich es einfach nicht schaffe.
Bei Herzkrämpfen, die mich vor allem in (für mich in meiner autistischen Wahrnehmung
oft wiederkehrenden) Situationen des Alltags ereilen, welchen ich kaum aus dem Weg
gehen kann, ziehe ich mich zurück und mache Atemübungen. Bislang hat das immer
geholfen. Dass mein Herz herumkaspert merke ich vor allem daran, dass mir dann
häufig schwarz vor Augen wird. Ich achte eigentlich kaum auf meinen Herzschlag -
aber wenn ich nahe daran bin, das Bewusstsein zu verlieren, macht das ja schon auch Sinn!
:whistling:

So ging es ein paar weitere Jahre. Alles soweit ok, läuft. Keine weiteren Probleme.
Die Kurzatmigkeit schob ich auf das Astma, die Müdigkeit bekam den Namen Burnout.
Das Herzkrampfen nahm ich als natürlich Reaktion darauf hin, dass ich wegen meiner
besonderen Wahrnehmung sehr viel Stress aushalten muss. Cortisol und Adrenalin sind
ja auch nur in Maßen gesund. Mein gesunder Lebensstil trug dazu bei, dass ich einiger
maßen gut damit leben konnte und sich die Situation teils besserte, sich aber auf jeden
Fall nicht verschlimmerte.

Manchmal raschelte der Fuß, wenn das Blut durch ihn floß. Das fühlte sich so an wie
als seien die Adern verstopft. Fand ich komisch, bei jedem Pulsschlag raschelraschel.
Ganz leise nur, aber für mich hörbar. Dann ging das wieder weg. Kam wieder, ging weg.
Im letzten Winter hatte ich das Gefühl, meine Füße würden nicht mehr richtig durch
blutet. Sie finden an zu schmerzen, die Zehen schwollen unförmig an. Massage und
Fußbäder halfen. ^^


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Nesthäkchen

unregistriert

2

Donnerstag, 25. August 2016, 10:19



Jetzt wird mir viel schneller schwarz vor Augen, und da ich mittlerweile gelernt habe
auf dieses Alarmsignal zu achten, merke ich, dass das Herz wieder krampft (PS kurz
zur Info: wie viele andere Autisten auch habe ich kein gutes Körpergefühl, d.h. mir
fällt erst auf, dass mein Hand keine Kraft mehr hat, wenn ich die Kaffeetasse nicht
mehr halten kann. Schmerzen, die darauf hinweisen, nehme ich oft nicht wahr).
Leider kann ich die Auslöser, sprich, den Stress, gar nicht vermeiden! Dazu kommen
regelmäßig wiederkehrende Übelkeits - und krasse Oberbauch Schmerz Attacken,
die
mit extremen Scheissausbrüchen einhergehen. Sie halten meist 1 Stunde an
und dann
ist alles wieder normal.


Tja.
Da bin ich eben angefangen nachzudenken, ob ich vielleicht nicht doch mal zu

einem Arzt damit gehen sollte, der sich damit auskennt.


Zumal mir auch wieder eingefallen ist, dass mein Herz manchmal Nachts auch
die
komische Angewohnheit hat, einfach stehen zu bleiben. Bislang schlug es aber
nach
einigen Sekunden aber wieder weiter, vor allem dann, wenn ich davon wach
geworden
bin und mich furchtbar erschrocken habe! Dann stolperte es ganz derb und
schlug weiter.
Am schlimmsten war das einmal gewesen, da war ich 19. Da hatte ich das
Gefühl zu
sterben, weil das Herz solange nicht weiter schlug dass ich dachte, nu isses
vorbei.



Daher dachte ich, okay, lass das mal überprüfen, gehste einfach zumSpezialisten.
Zwischendurch hatte ich das Gefühl ich gehe am besten ins Krankenhaus, weil
mein
Herz auch im Ruhezustand herumkasperte, dann beruhigte es sich gegen Abend
aber
wieder. Ich wollte auch meine Kinder und Haustiere nicht sich selbst überlassen (ja,
richtig geraten, immernoch alleinerziehend!) so dass mir das entgegen kam. Nun der
Clou: an genau dem Tag rief mich morgends ganz aufgeregt meine Mutter an
(sie
ruft mich sonst so gut wie nie an) und wollte mir was erzählen. Als ich sie später

zurückrief, weil es ihr ja scheinbar wichtig zu sein schien, da sagte sie mir, sie wolle
mir von einem Traum erzählen. Ich war ausserordentlich verwundert. Seit wann erzählt
mir meine Mama, was sie träumte?



"Ich hab geträumt, du würdest sterben." Okay, dachte ich, das passt ja und musste
erstmal lachen.


Dann hab ich super schnell einen Termin bei einem Kardiologen bekommen, was mich
sehr freute.


Ich komme also gestern in sein Sprechzimmer. Er kommt rein - kein Dialog - fordert
mich auf, mich auszuziehen um einen Ultraschall vorzunehmen. Direkt danach gabs
ein kurzes Ruhe Ekg. Nach zwei Minuten kam er nochmal kurz in der Sprechzimmer,
blieb aber in der Türe bereits stehen und sagte: "Alles in Ordnung, sie können nach Hause
gehen." Ich war etwas verwirrt, denn im Normalfall sagt man schon guten Tag, was führt sie
hierher oder so etwas, so dass ich dann in der Lage gewesen wäre, vielleicht das eine oder
andere auch zu berichten. Also fragte ich ihn, ob er nicht wissen wolle, was mich in seine Praxis
geführt habe.
Obgleich es mich freute, dass mein Herz offensichtlich gesund sein sollte.

Er sagte nein. Das wäre nicht nötig, ich sei gesund. Und zur Türe raus gerauscht.




Ich weiss, vielleicht bin ich kein Experte, vielleicht seid auch ihr hier keine Experten,
aber ich sammele gern mehr Informationen, bevor ich mir eine Meinung bilde.

So Zb sehe ich schon Zusammenhänge, wenn auch dieser Arzt anderer Meinung zu sein
schien, zu herzerkrankungen.

Das, was mich besonders stutzig macht sind die Überkeits-Schweissausbruch Attacken,
die mangelnde Durchblutung meiner unteren Extremitäten & der hohe Cholsterinwert


Ich habe gelesen, dass die Östrogene ein natürlicher Schutz für Frauen seien.
Ich habe extrem hohe Testosteron Werte (Autismus-typisch) weshalb das wohl auf
mich nicht zutrifft.


Sollte
ich vielleicht nochmal einen anderen Arzt aufsuchen?



Danke fürs Mitlesen und im Voraus schon einmal für Eure Hilfe.
Ich hoffe auf zahlreiche Meinungen und bin auch offen für Kritik.


Liebe
Grüße Euer Nesthäkchen
:thumbsup:

Nesthäkchen

unregistriert

3

Donnerstag, 25. August 2016, 11:14

genaue Beschreibung

Ich denke ich beschreibe noch einmal genauer, was ich mit Herzkasper meine.

Das Gefühl ließe sich am besten damit beschreiben, als hätte ich zwei Herzen,
die sich nicht auf einen Rhythmus einigen können, so wie zwei Passanten, die
Händchen halten aber wo der eine ein anderes Tempo vorgibt als der andere.

Dann spüre ich dass es zwischendurch anfängt mit ganzganz schnell und dabei
ganzganz flach zu schlagen, das finde ich sogar noch gruseliger.

Wie gesagt, Ausfälle von Herzschlägen und darauf folgendes starkes Stolpern,
das meist verbunden mit Atemproblemen.

Die Übelkeits und Kotz Attacken sind heftig. Sie kommen aus dem heiteren
Himmel und dann speie ich mir eine halbe Stunde bis Stunde die Seele aus
dem Leib, habe dabei heftige Krämpfe und Schweissausbrüche, wie ich sie
mein Leben lang noch nicht erlebt habe. Dies habe ich seit einige Wochen
regelmäßig wiederkehrend. Ob das nun was mit dem Herzen zu tun hat, kann
ich nicht sagen. Zuerst dachte ich an eine Infektion, aber die laufen normaler
weise ganz anders ab.

In der letzten Zeit spüre ich oft, dass ich mich kurz hinlegen und kann dann
auch vor lauter Schwäche nicht aufstehen. versuche ich es trotzdem, schwanke
ich wie besoffen herum.

Aber der Arzt sagt ja, es sei alles ok ;)

olw

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4

Donnerstag, 25. August 2016, 16:16

Lass Dir ein Langzeit EKG machen (mindestens 24 h) Solltest Du innerhalb dieser Zeit eine der Atacken bekommen, aber das LZ-EGK nichts aufzeichnen kannst Du davon ausgehen, dass Deinem Herzen nichts fehlt. Herzstolpern hat übrigens jeder Mensch - nur manche spüren es überhaupt nicht, andere sind sehr sensibel. Die "Aussetzer, die Du spürst sind sogenannte Extrasystolen - ich hab davon 6000 am Tag und spüre sie kaum - oder hab mich darann gewöhnt.

Nesthäkchen

unregistriert

5

Donnerstag, 25. August 2016, 18:48

Hallo!

Wie lange dauern die (Extrasystolen) normalerweise?
1 Minute? 2 ? 3?
Nur um sicherzugehen, dass wir über dasselbe sprechen.
Minutenlange Aussetzer halte ich nämlich nicht für "normal".
Und wenn das passiert, das würdest auch du sicher "bemerken".

Langzeit EKG aha, ok!
Der Arzt wird mir das sicher nicht verordnen! :)



Ich bin übrigens nicht sonderlich sensibel,
wie ich bereits schrieb.
Und mein Herz hat mich noch nie interessiert.
Das tut es nur jetzt, da es mich im Alltag im Stich lässt.

Ich bemerke wie gesagt erst, dass ich erschöpft bin,
wenn ich umkippe (nennt man ohnmacht)


Ich bemerke erst, dass ich mich überarbeitet habe,
wenn ich nicht einmal mehr einen Stift halten kann
um eine Postkarte zu schreiben.
SO sensibel bin ich, dass ich das nicht mitbekomme.
Hatte ich auch beschrieben.

Ich hab gestern ein bisl gelesen, eine Ateriosklerose
wäre bei mir wahrscheinlich. Ich werde mal auf eine
anständige Untersuchung hinarbeiten um das zu überprüfen.

Wolle

Moderator

Beiträge: 817

Wohnort: Hamburg

Beruf: Manager eines ökotrophologischen Kleinunternehmens

Danksagungen: 4

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6

Donnerstag, 25. August 2016, 22:44

Moin

und herzlich willkommen hier.
Wäre zunächst mal interessant, in welcher Gegend Du wohnst, sonderlich kompetent bzw. engagiert scheinen Deine Ärzte ja nicht zu sein.
Mal sehen, ob da ein echtes Herzzentrum in Deiner Nähe ist.
Grüße, Wolle

-------------------------
Meine Gesundheit ist mir zu wichtig, um sie den Ärzten zu überlassen.

Nesthäkchen

unregistriert

7

Freitag, 26. August 2016, 07:18

Hallo!

DIe Gegend ist 49... bei Osnabrück!

olw

kann nicht mehr ohne Board

Beiträge: 116

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8

Freitag, 26. August 2016, 16:32

Minutenlange Herzaussetzer haben unweigerlich den Tod zur Folge.

Nesthäkchen

unregistriert

9

Freitag, 26. August 2016, 16:53

Minutenlange Herzaussetzer haben unweigerlich den Tod zur Folge.
genau das meinte ich.

Also, wie lange dauernd diese?

olw

kann nicht mehr ohne Board

Beiträge: 116

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10

Samstag, 27. August 2016, 15:42

Nach wenigen Sekunden ohne Herzschlag fällt man in eine tiefe Bewusstlosigkeit, aus der man i.d.R nicht selbst erwacht. Nach einigen Minuten treten erste Hirnschädigungen auf - nach ca 7 MInuten bist Du tot - eher schneller. Wenn Du nicht innerhab der ersten paar MInuten reanimiert wirst musst Du mit bleibenden Hirnschäden rechnen. Wenn Du auf Grund eines "Aussetzen des Herzschlages" über ein paar Minuten bewusstlos bist, wachst Du nicht mehr von alleine auf.

Ich denke, das Du bewusstlos wirst dürfte andere Ursachen haben, nicht das Herz.