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agloco

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Donnerstag, 2. April 2009, 22:10

Charite Campus Benjamin Franklin Berlin

In der Charite Campus Benjamin Franklin ( 1200 Betten) habe ich nun mittlerweile 24 Tage verbracht.

Ich wurde 2008 aus einem ortsansässigen KH nach Berlin in die Charite verlegt, da in diesem Klinikum weitaus mehr Kompetenz im Bezug auf die HI vorhanden ist.(damals Dilatative Kardiomyopathie) Als erstes lag ich erstmal 2 Stunden allein mit akuter Herzschwäche in der Aufnahme, da sich plötzlich keiner mehr an mich erinnern konnte, wollte?!. Auf der Station angekommen, wurde mir eine Telemetrie angelegt um mich dauerhaft zu überwachen und das Aufstehen wurde mir erlaubt, obwohl ein stricktes Verbot herschte. Hier hatte sich erstmals die fehlende Kommunikation zwichen den einzelnen Ärzten gezeigt, was sich die nächsten zwei Wochen fast täglich erneut zeigen sollte.
Der eine Arzt kommt, setzt Medikamante ab, dann kommt der nächste und fragt welcher Idiot das angeordnet hat. Hier weiß keiner über den anderen Bescheid.
Wer hier behandelt werden möchte, sollte als erstes viel Geduld mitbringen. Allein beim Herzecho, EKG usw. kommen schnell Wartezeiten von 4 Stunden zusammen, genau so sieht es aus, wenn man bspw. nach einer OP irgendwo auf dem Gang abgestellt wird und auf einen "Fahrer" wartet. Somit kann es schnell passieren, dass man 3 Stunden auf dem Gang steht nur um 30 Meter weiter aufs Zimmer geschoben zu werden!!! Also Geduld, Freunde :-) (Wobei das sicher auch nicht alltäglich ist) Diese Beispiele stellen sicherlich den Extremfall dar, den ich aber anscheinend genau abgepast habe, also lasst euch nicht abschrecken, so schlimm ist es nun auch nicht. :)
Die Zimmer auf den kardiologischen Stationen sind meist 3 Bett Zimmer, die allerdings vieeeeel zu klein sind. Die Toiletten befinden sich eine Tür weiter auf dem Gang, was mich überhaupt nicht stört, ganz im Gegenteil!


Zu dem Pflegepersonal ist zu sagen, dass sie sich wirklich bemühen und stets freundlich und nett sind. Ein Pluspunkt.
Hier ist alles etwas lockerer und nicht so steif wie in anderen Klinken.
Als Privatpatienten stehen generell nur 2 Bett Zimmer zur Verfügung.

Die Assistenzärzte sind sehr engagiert und voll bei Ihrer Sache. Doch muss natürlich immer erst die Zusage des zuständiges Oberarztes erfolgen um etwaige Schritte einzuleiten und dort fängt der Kreislauf wieder an. Beispiel: Als ich eine von drei Flexülen nun mittlerweile schon 7 Tage im Arm hatte und das Blut bereits darin geronnen war, musste ich leider 4 mal meine Bitte äußern, diese zu entfernen, ehe etwas passiert ist.

Des weiteren ist dieses Krankenhaus nichts für absolute "Freunde des Sterilen". Es ist halt alt aber zweckmäßig !!!!

FAZIT : Das Benjamin Franklin ist mit Sicherheit ein sehr inovatives Krankenhaus mit breitem Behandlungsspektrum. Diese Ärzte behandeln nach neuestem Stand der Medizin(spezielle Therapien,viele Studienangebote). Etliche medizinische Sensationen sind hier bereits gelungen.
An der Behandlung an sich, habe ich garnichts auszusetzen. Hier wissen die Ärzte wirklich was sie machen !
Doch alles hilft nichts, wenn die administrative Arbeit nicht funktioniert.

Ein Tipp: Klappt etwas nicht oder seit ihr unzufrieden, macht eurem Ärger sofort!! Luft. Es soll auch helfen,(laut anderen Patienten) wenn man mal die Kamera heraus holt und die Misstände anfängt zu fotografieren, vor den Augen des Personals. (sicher nicht jedermanns Sache, habe den Tipp nur selbst bekommen)

Mich vergisst zum Glück fast niemand dort, liegt aber vieleicht an meinem Alter, was sehr ungewöhnlich ist.

PS.: Es ist ein sehr Raucherfreundliches Haus. Raucher finden auf fast jeder Station am Ende einen kleinen Raucherbalkon.

Grüße
Alex

Nachtrag 01.2011: Leider habe ich nach dieser Bewertung weitere schlechte Erfahrungen in dieser Klinik gesammelt und bleibe dieser nun fern. Es kann sich mitlerweile einiges zum positiven geändert haben, wer weiß. Dennoch empfehlenswert. :)
Linksventrikuläre Herzinsuffiziens 2008 8% Ef und 2020 48% EF- Defiträger

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fraster

unregistriert

2

Freitag, 22. Juli 2011, 17:39

Nur der Vollständigkeit halber möchte ich erwähnen, dass es sich hier nicht um die kardiologische Klinik der Charité handelt, sondern eben um den Komplex Benjamin Franklin auf dem Charité-Gelände. Anders als dort kann ich über die Klinik für Kardiologie in der Charité (Bettenhochhaus) nur Gutes berichten. Der Klinikleiter, Herr Professor Gert Baumann, stammt aus Krefeld und ist mit Leib und Seele dort tätig. Und wenn die Führung stimmt, stimmt auch der Rest.

Hier geht es zur besseren Variante: http://herz.charite.de

agloco

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3

Samstag, 23. Juli 2011, 03:52

Ja richtig Fraster, das Benjamin Franklin Kh ist nicht die "Charite im eigentlichen Sinne" also eben nicht dieses Bettenhochaus in Berlin-Mitte, sondern ein Campus der Charite. Die Abteilung Kardiologie von diesem Campus ist unter anderem auf Myokarditis spezialisiert, wie ich das mitbekommen habe. Man trifft auch Patienten aus ganz Deutschland, mit Chronischer Myokarditis oder ähnlichen Erkrankungen. Herzinfarkpatienten werden hingegen oft im Campus Buch behandelt. (Man sagte mir es mal so)

Danke dir für die Klarstellung :)
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