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agloco

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  • »agloco« ist der Autor dieses Themas

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1

Dienstag, 24. März 2009, 05:41

Der Weg in den Tod als Unterhaltungsendung?

Gestern ist der britische Big Brother Star Jade Goody an Gebärmutterhalskrebs gestorben im Alter von 27 Jahren.

Nun hatte sie ja Ihren kompletten Leidensweg der Öffentlichkeit präsentiert und dokumentiert. Was haltet ihr davon, quasi vor der Kamera zu sterben und eine Art Show zur besten Sendezeit daraus zu machen?!

Ich persönlich finde es garnicht so verkehrt....nimmt dies doch den Menschen vieleicht ein Stück Angst vor dem Tod, hätte es mir allerdings nicht angeschaut. Mich nimmt sowas immer sehr mit, vorallem in der letzen Zeit.

Grüße
Alex :)
Linksventrikuläre Herzinsuffiziens 2008 8% Ef und 2020 48% EF- Defiträger

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Bigi

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2

Dienstag, 24. März 2009, 09:00

Ich bin eh so eine, die zum Schluss alles alleine
ausmachen möchte. Mein Leid ist ganz alleine meins.
Du bist in deinem Schmerz und Angst so gefesselt, auch so konzentriet. Du nimmst alles wie in einem Vergrößerungsglas wahr.Aufnehmen tust du meist das, was dir Ärzte und alle Personen um dich herum erklären, zu verstehen geben wollen und du irgendwie verstehen mußt!!!Du siehst alles wie durch einen Schleier. Du selber erkennst dich meist nicht mehr wieder. Aber selbst die Ärzte auf der Intensiv haben mich nachher, nicht direkt wieder erkannt!! Erst als ich sagte, daß ich Bigi bin. Nun kann man sagen die merken so was nicht. Das stimmt ganz und gar nicht!!!
Man ist bei den Ärzten, immer erstaunt, wie sich ein Mensch auch körperlich, nach so einer schlimmen Sache wieder erhohlen kann.
Das motiviert,alles zu tun um einem Menschen zu helfen.Das sagten sie mir jedenfalls.Sie freuten sich riesig über meinen Fortschritt.
Dies zu meiner Person. Wie Andere das machen ist eine ganz persönliche Entscheidung, die ich nie kritisieren würde.
Aber jeder hat das Recht über sich selber zu bestimmen.
Auch wenn die geistigen Kräfte schwinden.
Dann hab ich die Möglichkeit, vorher, eine Patientenverfügung aufzusetzten!!!!!!!!
Bigi
Das Herz hat seine Gründe,die die Vernunft nicht kennt.

Blaise Pascal ( 1623-1662 ) Philosoph

Illy

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3

Dienstag, 24. März 2009, 12:26

na ja.........auch das ist ein schweres Thema.....
Hier muss jeder für sich entscheiden, wie sowas ablaufen soll.
Berichten zufolge hat sie das ja für Ihre Kinder getan....damit diese finanziell versorgt sind.
Unter diesem Aspekt gesehen ....hat sie das gut gemacht.....

Beste Grüße, Illy ;)

defi

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4

Dienstag, 24. März 2009, 19:15

Wenn ich schon sterben tue(soll), dann möchte ich es in Ruhe können.
Der Tod ist auch was besonders. Denkt mal an Koma. Da waren bestimmt schon viele von uns. Zwischen Leben und Tod zu schweben. Hi und her gerissen zu werden.
Es ist unsere Entscheidung ob wir gehen oder weiter kämpfen tun.

Denkt mal drüber nach und seht es mal anders. Ich weiß wovon ich rede, War 12 Tage im Koma.

LG defi
Gib nicht auf sondern mache das Beste daraus

Bigi

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5

Dienstag, 24. März 2009, 20:05

Grenzwertig, nennen sie das.
Andy dann mußt du eine Patientenverfügung
machen.
Der friedliche Tod ist auch ein Menschenrecht.
Es wird in Zeiten der modernen Medizin nur noch selten gestorben.
Die meisten Menschen sterben dadurch,dass irgendwann irgendwer nicht mehr macht, was gemacht werden könnte.
Das nennt man liebevolle Unterlassung.
Aber meinst du, dass du nicht um Luft ringst,wenn sie
dir die abstellen wollen?
Wo ist die Grenze?
Ich habe erfahrene Ärzte vorgefunden die für mich richtig entschieden haben.
Aber was währe gewese, wenn ich in eins der Komas die ich hatte, nur eine Minute zu lang geblieben währe?
Das Herz hat seine Gründe,die die Vernunft nicht kennt.

Blaise Pascal ( 1623-1662 ) Philosoph

Christin

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6

Dienstag, 24. März 2009, 22:30

Der Tod ist in unserer Gesellschaft ein Thema, was sehr große Berührungsängste auslöst. In vielen anderen Kulturen gehört es aber einfach zum Leben dazu, und wird auch da mit eingebunden.
Wist ihr... ihr könnt mich jetzt für Verrückt halten oder nicht, aber ich lebe mit meinem Glauben an Gott und aus diesem Grund kann ich mich auf ein Leben nacher in der Ewigkeit freuen...Es muss nl. nicht grad heute sein...aber bereit will ich sein. Ich will hier keinen Bekehren... jeder macht sein eigenes Ding, und muss für sich selber den Weg seines Lebens finden. Mir macht der Glaube das ganze Erträglicher... denn ich bin davon überzeugt, ich muss nun nichts mehr alleine tragen. Sondern darf abgeben...
Und selbst wenn ich irgendwann gehe.. und muss feststellen, es gibt nichts hinterher... so hab ich doch ein entspannteres , ruhigeres und Angstfreieres Leben gelebt.....Oder?

Gruß,
Christin ;)
Das Leben ist nicht zu Ende, nur weil ein Traum nicht in Erfüllung geht.
Es hat nur einen Weg versperrt, damit man einen anderen sucht.


chin. Sprichwort

Anni

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7

Mittwoch, 25. März 2009, 17:51

Ich glaube Christin, dass es nur darauf ankommt einen Glauben zu haben, egal welchen. Ich denke das es wichtig ist etwas zu haben, an dem man festhalten kann, was einem Halt und Stärke gibt. Ich freue mich, wenn du deinen Glauben gefunden hast.

Defi, Bigi - wie ist es im Koma? Darf ich euch das fragen?
"Leben heißt für mich mehr Träume zu haben, als die Realität zerstören kann"

Bigi

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8

Mittwoch, 25. März 2009, 19:00

Ich hatte vier mal Herzstillstand
und wurde dann in einen künstlichen Schlaf
versetzt.
Ich wußte nicht, daß ich Kammerflimmern hatte
und dass das Herz mit einem elektrischen Impuls
zum Schlagen gebracht werden musste.
Ich hab das als erlösende Ohmacht empfunden.
Immer kurz vor dem Ende, die Ohnmacht. So hatte ich es empfunden. Dass das Herzstillstand war, wurde mir nach und nach klar, als ich in die Augen der Ärzte sah , als ich wieder zu mir kam.
Sie hatten so ernste Gesichter und die Hektik um mich rum.
Als nichts mehr ging und ich mich und mein Körper
weigerte, noch mit zumachen, haben sie mich in einen
Schlaf versetzt.Nach Luft ringen und einen Schlauch
schlucken, da wars aus. Ich sperrte mich total.
Das habe ich noch lange empfunden. Dieses plötzliche Sperren wenn mir nur einer mit einer Spritze kam, drehte ich durch.
Meine Nerven wahren am Ende.
Den Schlaf empfand ich wieder als Erlösung!!
Wie eine Narkose.Unendlich müde!!!Fallen lassen!!
Das Aufwachen war schlimm. Ich wusste nicht ob ich bei
mir im Wohnzimmer war oder ich gerade einen Alptraum hatte.Mein Zuhause habe ich als real gesehen. Die Intensiv als Alptraum.Meinen Notfalldrücker hätte ich nicht drücken können, weil ich nicht wusste, was das war.Das Licht an der Decke, was war das?
Und so ging das eine ganze Weile, bis alle Sinne wieder da waren.
Ich weiss bis heute nicht wie lange ich weg war.
Die die ich mal war, bin ich jedenfalls nicht mehr.
Bin sehr vergesslich, empfindlich, sensibel geworden.
Das Herz hat seine Gründe,die die Vernunft nicht kennt.

Blaise Pascal ( 1623-1662 ) Philosoph

Anni

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9

Donnerstag, 26. März 2009, 18:36

Danke für deine Offenheit, ich habe mehrmals gelesen und immer und immer wieder geschluckt. Danke für deine Offenheit und das Zulassen dieser Gedanken. Ich wünsche dir, dass du dies nie wieder erleben musst.
Eine stumme Umarmung für dich.
"Leben heißt für mich mehr Träume zu haben, als die Realität zerstören kann"

10

Dienstag, 11. September 2012, 12:53

Übergänge in ein anderes Bewustsein

Dialog der Zwillinge im Mutterleib.

Es geschah, dass im Schoß einer Mutter Zwillingsbrüder heranwuchsen.

Die Wochen vergingen und die Knaben wurden größer.


" Sag, ist es nicht großartig, dass wir empfangen wurden? "


Die Zwillinge begannen ihre Welt zu entdecken.


Als sie die Schnur fanden, die sie mit ihrer Mutter verband und


ihnen Nahrung gab , sangen sie vor Freude:" Wie groß ist die Liebe


unserer Mutter, dass sie ihr eingenes Leben mit uns teilt!"


Als die Wochen vergingen und schließlich zu Monaten wurden,


merkten sie plötzlich , wie sehr sie sich verändert hatten.


"Was soll das heißen?" fragte der eine. "Das heißt", antwortete der andere,


"dass unser Aufenthalt in dieser Welt bald seinem Ende zugeht."


"Aber ich will nicht gehen", erwiderte der eine,


" ich möchte für immer hier bleiben."


"Wir haben keine andere Wahl", entgegnete der andere,


"aber vielleicht gibt es ein Leben nach der Geburt!"


"Wie könnte dies sein ? Wir werden unsere Lebensschnur verlieren, und wie


sollten wir ohne sie leben können? Und außerdem haben andere diesen Schoß


verlasse, und niemand von ihnen ist zurückgekehrt und hat uns gesagt,


dass es ein Leben nach der Geburt gibt. Nein, dies ist das Ende!"


So fiel der eine von ihnen in tiefen Kummer und sagte:


" Wenn die Empfängnis mit der Geburt endet,


welchen Sinn hat dann das Leben im Schoß?


Es ist sinnlos. Womöglich gibt es gar keine Mutter hinter allem."


"Aber sie muss existieren", protestierte der andere. "Wie sollten wir sonst


hierher gekommen sein? Und wie könnten wir am Leben bleiben?"


"Hast du je unsere Mutter gesehen?"fragte der Andere?"


"Womöglich lebt sie nur in unserer Vorstellung.Wir haben sie uns erdacht,weil


wir deshalb unser Leben besser verstehen können."


Und so waren die letzten Tage im Schoß der Mutter erfüllt mit


vielen Fragen und großer Angst.Schließlich kam der Moment der Geburt.


Als die Zwillinge ihre Welt verlassen hatten, öffneten sie ihre Augen.


UND WAS SIE SAHEN, ÜBERTRAF IHRE KÜHNSTEN TRÄUME.


Von


Henri Nouwen 1932- 1996 niederl. Theologe, Psychologe und Philosoph Universitätsprofessor in Harvard.