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Daniel1988

kann nicht mehr ohne Board

  • »Daniel1988« ist der Autor dieses Themas

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Wohnort: Dortmund

Beruf: gelernter Rettungsassistent, seit 01.09.09 Medizinstudent

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Donnerstag, 5. März 2009, 23:43

Ist Sport wirklich Mord ?

Hallo ihr alle, ich gehöre nun einem Fußballverein für Herzkranke Kinder und Jugendliche an.. Da ich selbst erstmal keinen Sport mehr treiben darf, habe ich mich entschlossen, mich im Bereich des Managament zu betätigen. So gehören das auftreiben von Sponsorengeldern oder das Planen und Organisieren von Spielen,Turnieren und Meistserschaften zu meinen Aufgaben.. Ich freue mich riesig, nach der Operation im Fußball wieder fuß gefasst zu haben... Das war ja das was mich so unglücklich machte.

Aber nun zu etwas völlig anderem, Es kommt im laufe der Jahre immer häufiger vor das Leistungssportler plötzlich versterben,meint ihr es liegt daran das heutzutage der Leistungsdruck bzw. das Training zu hart sind für den Körper, oder was meint ihr, was der Grund dafür sein kann, das immer mehr Herzen schlapp machen, Statistisch gesehen ist die Sterberate im Profisport in den letzten 5 Jahren um 54 % gestiegen.

Ich freue mich auf einen regen austausch.

Hier noch ein paar Beispiele(Alle diese Beispiele waren organisch vollkommen gesund) :

Februar 1993: Der rumänische Profi Michael Klein stirbt bei einem Dauerlauf mit dem Bundesligisten Bayer Uerdingen an Herz- und Kreislaufversagen.

Dezember 1994: Der frühere Bremer Bundesliga-Profi und österreichische Nationalspieler Bruno Pezzey stirbt im Alter von 39 Jahren bei einem privaten Eishockeyspiel an einem plötzlichen Herztod

Februar 1998: Der frühere Kugelstoßer Ralf Reichenbach stirbt an Herzversagen

Oktober 1998: Eishockey-Profi Stephane Morin von den Berlin Capitals bricht während eines Spiel mit Herzversagen zusammen, Wiederbelebungsversuche sind vergeblich.

März 2009 : Der Bundesliga Handballer Sebastian Faißt ist an einem plötzlichen Herzstillstand verstorben, Faißt ist auf dem Spielfeld ohne vorwarnung zusammengebrochen und war auf der Stelle tot, die ärzte reanimierten ihn eine Stunde vergeblich.


Und da soll mir noch mal einer sagen, Sport wäre gesund. :weinen :(
Arrythmogene rechtsventrikuläre Dysyplasie, Träger eines Defigerätes, April 2008 Kammerflimmern, Februar 2009 Kammerflimmern,Herzstillstand.

Ich habe gelernt, egal wie viel ich mich kümmere, manche Menschen kümmert es nicht.

-- LEBE JEDEN TAG ALS WÄRE ES DEIN LETZTER --

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Daniel1988« (5. März 2009, 23:49)


Bigi

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Freitag, 6. März 2009, 10:45

Hallo Daniel,
also erst einmal finde ich es toll, daß Du wieder im Sport und mit dem Sport zu tun hast..Es ist nicht für jeden schön, das Leben in Vereinen, aber wenn man das so kennt wie Du, fehlt einem etwas. Stimmts???
Es ist ja auch der Kontakt zu Menschen und auch mal den Blick auf was anderem, als nur auf die Krankheit.
Du wirst bestimmt auch bald wieder mitspielen,in deinem
neuen Verein. Da bin ich von überzeugt.Sobal Dir Dein
Arzt das ok. gibt.Vielleicht als Trainer für die Jugendmannschaft? :rolleyes: Tja, mit dem Sport ist das so eine Sache. Also für uns Herzkranke gilt ein neues Trainingsziel,als für Gesunde. Aber mit Hilfe der Ärzte und erfahrenen Sporttherapeuten weiß man schnell, wo die Grenzen liegen.
Für Leistungssportler sieht das etwas anders aus.
Die müssen an ihre Leistungsgrenze im Wettkampf.
Wie ist manchmal sehr fraglich? Stimmts?
Werden dann Warnsignale überhört und bewußt unter drückt, dann kann das ganz plötzlich dazu kommen,
daß die Gesundheit auf der Srecke bleibt.
Das sollte uns aber nicht den Spaß an dem Sport verderben. Denn" in Maßen aber Regelmäßig" heißt ein Sprichwort.
Daniell Sport ist gesund.Bleib dabei, es tut Dir gut! :super:



Grenzen dann Liegen.
Das Herz hat seine Gründe,die die Vernunft nicht kennt.

Blaise Pascal ( 1623-1662 ) Philosoph

Anni

kann nicht mehr ohne Board

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Freitag, 6. März 2009, 12:25

Hallo Daniel,

von mir auch erst einmal alles Gute für dich und deinen neuen Verein.
Mhm, ist Sport Mord. Ich selbst habe über Jahre hin Leistungssport betrieben. Jeden Tag stand ich auf dem Platz um an den Wochenenden bei den Wettkämpfen mein bestes zu geben. Auch wenn ich meinen Sport aus tiefer Leidenschaft betrieben hatte wurden wir oft an unsere Grenzen getrieben. Die Wörter "ich kann nicht mehr" existierten nicht, der Leistungsdruck war verdamt groß und wenn du die entsprechenden Leistungen nicht erbracht hast, dann gab es Extratraining. Je älter wir waren um so weniger war es ein Spiel. Mhm, wurde dabei auf uns geachtet? Nein, ich denke nicht. Ist es gut, wenn du als Kind, wo alles noch wächst, derart deinen Körper strapazierst? Ich selbst habe kaputte Knie und ein Sportlerherz davongetragen. Meine Leidenschaft zum Sport ist gebleiben und ich vermisse ihn momentan sehr doch ich weiß, dass ich z.B. mein Kind nicht im Leistungssport sehen würde wollen.

LG Anni
"Leben heißt für mich mehr Träume zu haben, als die Realität zerstören kann"

Illy

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4

Freitag, 6. März 2009, 12:31

Hallo Daniel, Hallo Bigi,

also....ein gesundes Herz hört nicht einfach auf zu schlagen...... die Aussage, die wären alle gesund gewesen ist doch an den Haaren herangezogen.
Wie Bigi schon sagte....Warnsignale werden nicht beachtet. Im Leistungssport ist ständig druck....
Und man will an der Spitze bleiben...also macht man munter weiter - ohne sich und seinem Körper mal ne Pause zu gönnen. Man hört doch so oft, dass z.B. Fussballspieler nach schlimmen verletzungen immer recht früh wieder anfangen zu trainieren und zu spielen....unser einer würde das sicher nicht tun...würde zu Hause bleiben...wäre krank geschrieben. Es geht in dieser Szene auch um viel Geld und Ruhm....und der Lohn dafür ist manchmal leider der Tod......
Sport ist kein Mord.....man muss wie bei allem im Leben einfach auch die eigenen Grenzen finden....

Beste Grüße, Illy ;)

s0336705

unregistriert

5

Freitag, 6. März 2009, 13:14

Erschütternd

Hallo ihr,

die Nachricht über Sebastian Faißt hat mich zutiefst erschüttert und erst ab diesem Zeitpunkt habe ich mich einmal intensiv damit auseinandergesetzt und mit Erschrecken gelesen, wie viele Sportler schon an Herzversagen gestorben sind...

Ich selbst spiele noch immer Handball und war auch jahrelang im Hochleistungssport aktiv. Ich kann nur von meiner Seite sprechen, was ich getan habe für den Sport. Bisher war es grundsätzlich so, dass ich immer trotz Grippe oder Fieber oder unter Einnahme von Antibiotika gespielt habe. Das Training habe ich zwar ab und an ausfallen lassen, aber ich bin wenigstens zum Spiel erschienen.
Man hat das Gefühl, man hat Verantwortung gegenüber der Mannschaft und gerade wenn man Leistungsträger dieser ist, ganz extrem. Man weiß, die Mannschaft kann das Spiel nicht ohne dich gewinnen, also gehst du zum Spiel. Ich denke, wenn ich keine entscheidende Spielerin wäre, würde ich dies sicherlich nicht tun.

Nichts desto trotz, muss ich leider zugeben, dass ich Hinweise von Freunden, Familie etc. belächelt habe, die mir immer sagten ich spiele mit meiner Gesundheit. Auch konnte ich die Sportkameraden nicht verstehen, die wegen einer "Erkältung" nicht zum Spiel gekommen sind.

Wenn ich heute darüber nachdenke, mit dem Wissen was ich jetzt habe, kommt mir das blanke Entsetzen.

Eines habe ich heute gelernt, auch wenn es mir zum genannten Zeitpunkt sicherlich schwer fallen wird...wenn ich krank bin, werde ich NICHT mehr spielen. Die Gesundheit ist das Wichtigste!

Liebe Grüsse

Christin

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6

Freitag, 6. März 2009, 20:20

Hallo ...

Ja, ich finde das mit Sebastian Faißt auch sehr schlimm, er war noch so jung... und vorallem tut es mir um seine Familie leid.
Aber... nach letzten Meldungen ist er aber doch an einer Hirnblutung verstorben... er soll ein Aneurisma (Gefäßverengung) gehabt haben.

Gruß, Christin
Das Leben ist nicht zu Ende, nur weil ein Traum nicht in Erfüllung geht.
Es hat nur einen Weg versperrt, damit man einen anderen sucht.


chin. Sprichwort

Daniel1988

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7

Freitag, 6. März 2009, 22:16

Liebe Christin

da muss ich dir,wenn auch ungerne versprechen.. Nach ersten erkenntnissen soll er an einem Aneurysma am Stammhirn verstorben sein, die Obduktion bestätigte aber ein Herversagen.. Hier der Link dazu :

http://www.rp-online.de/public/article/s…rzversagen.html
Arrythmogene rechtsventrikuläre Dysyplasie, Träger eines Defigerätes, April 2008 Kammerflimmern, Februar 2009 Kammerflimmern,Herzstillstand.

Ich habe gelernt, egal wie viel ich mich kümmere, manche Menschen kümmert es nicht.

-- LEBE JEDEN TAG ALS WÄRE ES DEIN LETZTER --

Christin

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8

Samstag, 7. März 2009, 21:01

Hallo Daniel...

du darfst mir aber gerne Wiedersprechen... wenn du doch recht hast!
Ich hab es gelesen... ja... es ist aber auch so oder so sch....

Naja... liebe Grüße,

Christin ;)
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chin. Sprichwort

agloco

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9

Dienstag, 10. März 2009, 02:21

Hallo lieber Gast,

ich finde es persönlich immer wieder schlimm,. dass erst etwas passieren musss, ehe man etwas ändert.
Doch deine Einstellung für die Zukunft ist der richtige Weg. Selbst mit einer kleinen Erkältung, gilt sofot- Schonung- und Sport schon garnicht. Den Fehler haben hier viele gemacht und was ist ist nun.....
Also, nimm deinen Körper ernst, er signalisiert nicht umsonst, dass er krank ist. Er wird es immer am besten wissen und kein Arzt!!

@daniel
ich finde es echt wirklich supi toll, dass du nun in so einem Verein spielst, wusste garnicht, dass es sowas gibt. Sind dort wirklich alle Herzkrank?
Naja jedenfals, musst du nun deinen Sport Fussball nicht ganz aufgeben. Ich denke mal, dass es auch bestimmt wieder mal möglich sein wird, mit gezioeltem Training auch wieder zu spielen.
Echt super ;)

Grüße
Linksventrikuläre Herzinsuffiziens 2008 8% Ef und 2020 48% EF- Defiträger

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10

Mittwoch, 11. März 2009, 15:46

Lieber agloco,

danke für dein statement. Ich werde es mir zu Herzen nehmen. Wir hatten letzten Samstag ein Auswärtsspiel und da haben wir im Bus dieses Thema moch einmal ausführlich besprochen...

Alles Liebe