Sie sind nicht angemeldet.

Diese Seite verwendet Cookies. Durch die weitere Nutzung unserer Seite erklären Sie Sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

An dre as

ist interessiert

  • »An dre as« ist der Autor dieses Themas

Beiträge: 5

Wohnort: GC

  • Nachricht senden

1

Freitag, 11. September 2015, 22:52

Jetzt bin ich auch dabei...AV Block 3.Grades

Hallo!

Ich bin neu im Club der Herzkranken. Ich habe in dieser Woche erfahren, dass mein Herz nicht mehr so will, wie es sich für einen 35-jährigen gehört. Nach 3 Synkopen begab ich mich vor 10 Tagen auf Anraten meiner Ärztin in ein Krankenhaus, um die Ursache abzuklären. Nach diversen Untersuchungen und Tests, zunächst im neurologischen Bereich ( mit unauffälligen Befunden), wurde ich am Dienstag auf den Kipptisch geschnallt und es gab, im Sinne der Aufklärung, ein positives Ergebnis.
Mir wurde mitgeteilt, dass ich am Adams-Stokes-Syndrom leide, ausgelöst durch einen AV Block 3. Grades.
Zur genauen Abklärung wurde mir direkt ein Ereignisrekorder implantiert, der bis in den November hinein, diese erste Diagnose bestätigen oder widerlegen (unwahrscheinlich) soll.

Heute wurde ich nun entlassen und nun muss ich mich erstmal mit der Situation auseinandersetzen.

Herzchen

kann nicht mehr ohne Board

Beiträge: 100

  • Nachricht senden

2

Freitag, 11. September 2015, 23:16

Hey Andreas,

herzlich Willkommen hier. Puh, musste erstmal die lieben Inder befragen, was das Adams-Stokes-Syndrom überhaupt ist ... klingt nicht witzig. Du hast also schon drei Anfälle gehabt?! Hmm, bestimmt kein schönes Gefühl, mit dieser vorläufigen Diagnose bis November nach Hause geschickt zu werden. Wie ist jetzt dein "Masterplan"?

Liebe Grüßen

Herzchen

An dre as

ist interessiert

  • »An dre as« ist der Autor dieses Themas

Beiträge: 5

Wohnort: GC

  • Nachricht senden

3

Freitag, 11. September 2015, 23:29

Hallo Herzchen!

Mit dem Kipptisch waren es sogar 4 solcher Ereignisse. Wahrlich keine schöne Situation, wenn man umkippt und im Moment des Aufwachens sich seiner Problematik bewusst wird...

Die Angst im Hinterkopf ist jetzt leider präsent und lässt sich nur schwer abschalten. Was ist, wenn es wieder passiert, springt das "Rettungssystem" an, wache ich schnell genug wieder auf (Hirnschädigung), etc. Und generell stellt sich die Frage, wann tritt es auf, was kann ich noch machen. Auf Arbeit, beim Sport, in der Freizeit,.. Man ist total verunsichert und zaghaft.

Der Eventrecorder ist leider auch keine "Hilfe", da er nur aufzeichnet, aber nicht eingreifen kann. Das frustriert natürlich..
Und Autofahren ist derzeit auch nicht mehr möglich. Man gilt als fahruntüchtig...

Herzchen

kann nicht mehr ohne Board

Beiträge: 100

  • Nachricht senden

4

Freitag, 11. September 2015, 23:38

Das glaub' ich dir aufs Wort - ich könnte wohl auch nicht abschalten. Was ist dein Rettungssystem? Hast du eine Live-West? Bist du auf das Auto angewiesen? Merkst du es vorher bevor es passiert oder bist du von jetzt auf gleich weg?

An dre as

ist interessiert

  • »An dre as« ist der Autor dieses Themas

Beiträge: 5

Wohnort: GC

  • Nachricht senden

5

Samstag, 12. September 2015, 00:05

Das Rettungssystem ist im Herzen selbst. Wenn die Weiterleitung des Reizes im Herzen, wie bei mir in gewissen Situationen , nicht mehr funktioniert, dann übernehmen andere Zellen in den einzelnen Kammern diese Funktion. Es dauert aber etwas, bis sie anspringen und dann auf einem recht niedrigen Level. (der Blutdruck kommt nur sehr langsam wieder in Fahrt. Hatte auf dem Kipptisch 33 zu 35 als ich wieder zu mir kam.) Ohne dieses System würde ich nicht mehr aufwachen.

Wenn ich umfalle, geht es leider recht schnell. Es steigt ein extremer Würgreiz in einem auf und in diesem Moment ist es au.ch schon passiert. Dann bin ich ca. 3 bis 4 min weg. Bisher ist es in Momenten aufgetreten, als mein Körper arg überfordert war. Einmal Stunden nach einer Blutspende. Dann, als ich mal eine Erkältung hatte, Nummer 3 war nach wenig Schlaf und in der stressigen Atmosphäre einer vollgequalmten, lauten Kneipe. Also bisher zum Glück nicht einfach so (z.B. Beim Spaziergang)

Wer kann schon auf das Auto verzichten? Wenn man Familie hat, noch schwieriger. Busse fahren nicht immer und abhängig zu sein, ist Mist.

Herzchen

kann nicht mehr ohne Board

Beiträge: 100

  • Nachricht senden

6

Sonntag, 13. September 2015, 18:52

Ok, da braucht mal viel Vertrauen in seinen eigenen Körper bzw. in seine Zellen. Merkst du dann im Alltag irgendwelche Einschränkungen oder beschränkt es sich "nur" auf die Anfälle?

An dre as

ist interessiert

  • »An dre as« ist der Autor dieses Themas

Beiträge: 5

Wohnort: GC

  • Nachricht senden

7

Montag, 14. September 2015, 19:37

Bis auf gelegentlichen Schwindel, merkt man vom Problem erstmal nichts. Das war ja auch die Krux in der Diagnostik im Krankenhaus. Alle Werte waren gut. Blutwerte, Puls, Blutdruck, Langzeit-EKG, etc. Alles tip top.

Umso erschreckender die Diagnose.
Aber ich will nicht klagen, sondern versuche mich damit zu arrangieren. Aufgeben ist nicht. (zumal es weitaus schlimmere Fälle gibt, die tagtäglich unter ihrer Krankheit leiden)

Herzchen

kann nicht mehr ohne Board

Beiträge: 100

  • Nachricht senden

8

Montag, 14. September 2015, 22:21

Das ist eine gute Einstellung! Ich wünsche dir ganz viel Kraft für die kommende Zeit und lass' dich nicht entmutigen!

An dre as

ist interessiert

  • »An dre as« ist der Autor dieses Themas

Beiträge: 5

Wohnort: GC

  • Nachricht senden

9

Mittwoch, 2. Dezember 2015, 14:58

Hallo! Mal ein Update von mir.

Ich hatte Ende November die erste Auswertung des Eventrekorders. Nach einer gefühlten Ewigkeit und mit der ständigen Angst, wieder umzukippen. Es ist glücklicherweise in dieser Zeit nichts passiert, auch wenn es an manchen Tagen, nach meinem Eindruck, kurz davor war.

Jedenfalls das Ergebnis beim ersten Check: es bleibt erst mal alles wie bisher. Also vorerst kein Schrittmacher. In einem halben Jahr wieder Kontrolle beim Kardiologen vor Ort. Mein "Problem" ist nur, daß die Ärztin im KH äusserst wortkarg war/ist. Sie ging überhaupt nicht auf mich ein oder zeigte mir am Bildschirm, was es Auffälliges gab, insbesondere an den Tagen, als es mir schlecht ging. Ihre Aussage war: ich bin nicht umgekippt, also lassen wir es erst einmal. Auf deutsch: ich wurde abgefertigt...

Auf die Nachfrage, was denn nun mit der Fahruntauglichkeit ist, gab es nur ein abweisendes: "da müssen Sie in
der Neurologie nachfragen" (meine Station damals). Ich also dort hin und in einem vernünftigen Gespräch mit meiner damaligen behandelnden Ärztin (im direkten Vergleich eine Wohltat), zur Erkenntnis gekommen, daß die Kardiologie zuständig sei (war ja auch mein Gedanke bei der Auswertung...). Ich wurde dann verabschiedet mit dem Vorschlag bei meiner Hausärztin vorstellig zu werden, um das Problem zu lösen. Na toll, was hat die Hausärztin damit zu tun - kam mir in den Sinn. Also hin, fast 3h im Wartezimmer, Problem geschildert und sie hat es dann erreicht, dass die unfreundliche Kardiologin aus dem KH einen zweiten identischen Ausdruck gefaxt hat, den ich schon am Tag des Auslesens von ihr bekam, nur jetzt mit dem einen mir wichtigen Vermerk, daß das Fahrverbot aufgehoben ist. Warum nicht gleich so? Warum erst der sinnfreie Umweg über den Hausarzt? Für einen Satz, den Sie hätte auch direkt reinschreiben können... Ein Halbgöttin in weiss. Unnahbar, kalt, ungesprächig, nicht einfühlsam, einfach nur unsympathisch. So eine Ärztin wünscht man sich mit Herzproblemen.

Aber ich darf wieder fahren, das ist die Hauptsache. Das war das Schlimmste in den letzten 2,5 Monaten...