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mattes

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Beruf: schaun wir mal...

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1

Freitag, 27. März 2015, 08:03

Heute vor 3 Wochen großer Vorderwandinfarkt mit anschließender 4fach Bypass OP

Hallo an alle,
bin neu hier und auch in meinem Leben. Heute vor 3 Wochen hatte ich einen schweren Vorderwandinfarkt mit Not Op/4 Bypässe. Nun sitze ich hier zu Hause, am Montag fängt die Reha an und ich komm so gar nicht mehr klar. Alles ist logischer Weise anders. Ich komme mir vor als hätte ich meinen Weg verloren. Medizinisch ist alles OK, die Schmerzen im Rücken und Brustbereich durch die OP sind heftig aber werden ja vergehen. Die Schmerzen auf der Seele, das Erlebte ist da schlimmer.
Ich hoffe hier Unterstützung zu erhalten und auch irgendwann mal geben zu können. Im Moment fehlt es mir an allem, ich verstehe überhaupt nicht was da passiert ist.

Wenn du nicht weißt wohin du gehen willst, wie kannst du erwarten dort anzukommen...


Meowchen

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2

Freitag, 27. März 2015, 12:09

Hey Mattes :)

Hallihallo du lieber Mitmensch,

ich bin selber noch neu hier, deswegen kann ich dich noch nicht richtig willkommen heißen aber immerhin begrüßen. :)

Ich weiß nun auch gar nicht was ich fragen soll, aber ich möchte dir etwas mitteilen.
Da ich ein paar Wochen vor dir dran war, kann ich dir schonmal sagen das dir die Reha einiges geben wird.
Diesmal habe ich zwar keine gemacht, aber ich weiß noch von der Letzten (Schlaganfall) das man sich danach wunderbar geerdet fühlt.
Es ist in der Tat vieles, sehr sehr vieles anders.
Keine Ahnung wie es dir geht, aber mir erscheint diese Welt manchmal unwirklich und oft bin ich einfach nur wütend.
Alle Problemchen die ich vorher kannte haben sich auf einen Schlag relativiert.

Unglaublich gern würd ich dir jetzt Mut machen, aber ich bin selbst noch nicht vollends "drüber hinweg" und das wird auch noch eine ganze Weile dauern. Aber es wird, das kann ich dir jetzt schon sagen. All die Fragen in deinem Kopf werden irgendwann beantwortet werden, wenn du denn welche hast. Und generell wird deine Psyche ebenso heilen wie dein Körper, langsam aber stetig voran, bis man irgendwann auf das Ereignis zurück blickt und sich fragt ob es für einen schwer war. Zumindest gehe ich davon aus.

Welche Einschränkungen hast du denn? Und was genau beschäftigt dich psychisch? Ich denke, da wird es viele Parallelen geben, aber vielleicht auch Dinge die mir unbekannt sind. Sprich dich ruhig aus. :)


Wenn dich etwas aufregt - ändere es.
Wenn es sich nicht ändern lässt, lohnt es sich nicht, sich aufzuregen.

mattes

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3

Freitag, 27. März 2015, 13:06

Danke für deine Antwort. Sie hat mir schon mal viel gegeben. Probleme die vorher da waren, ja, die sind ganz klein geworden. Da ich nun mal am Herzkatheter für 20 Sec. tot war, nach der Op auf der Kippe lag, 4 Tage künstliches Koma und heute halt diese Schmerzen im Rücken/Brustbereich habe, die jeder herzoperierte hat, ich weiß, bin ich ziemlich abgestunken im Moment. Licht sehen ist so eine Sache. Heute genau vor 3 Wochen war das alles und man erwartet wie immer zu viel, kann sich nicht abfinden mit kleinen Schritten. Leider ist es so das man nach all dem Erlebten keine psychologische Hilfe bekommt. Ja, ich bin auf der Warteliste bei Therapeuten, aber das dauert. Fragen zu Leben und Tod die sich ergeben haben aus all dem was wir erlebt haben bleiben erst mal unbeantwortet.
Es ist schwer, da ich selbstständig bin habe ich noch Theater mit dem Krankengeld, während der Reha gibts gar nichts, werde wohl die EU Rente erst mal einreichen, denn dieses Jahr gibts nichts mehr mit arbeiten. Danach sind die Kunden weg und ich weiß auch nicht weiter.
Was ist dir noch passiert neben dem Schlaganfall?

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Meowchen

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4

Freitag, 27. März 2015, 14:20

Schönes neues Avatar hast du da. :)

Du hast ja in der Tat um dein Leben gekämpft.
Versuch dir also nach Möglichkeit keinen Stress wegen den Geldern zu machen.
Als was bist du denn Selbstständig? Im Übrigen wird es dann eben neue Kunden geben, wenn du wieder soweit bist.

Ich rätsel gerade auch herum ob es nicht Sinn macht sich einen neuen Job zu suchen. Vielleicht was ruhiges, Büro oder so.
Noch kann ich es mir nicht vorstellen aber... naja, bleibt abzuwarten.
Wegen der psychischen Sache: es gibt Sorgentelefone und auf der Reha gibt es normalerweise auch psychologische Unterstützung.
Allerdings muss ich sagen, das es uns damals mehr therapiert hat das wir alle zusammen geworfen wurden und so jeder von sich selbst erzählen konnte. Wir waren so eine Art Selbsthilfegruppe, zumindest die Geselligen unter uns.
Die Reha wird dir sehr sehr viel helfen, da bin ich sicher. :)
Und ich hoffe du erzählst uns dann auch davon. ^_^

Meine Krankheitsgeschichte möchte ich hier nicht nochmal breit treten, aber wenn du meinen Begrüßungsthread anguckst, kannst du dazu ein bisschen was erfahren. =)

Ich wünsche dir noch einen schönen Tag...
und Kopf hoch - es wird alles wieder besser.


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mattes

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Freitag, 27. März 2015, 15:43

Selbständig im Bereich Handwerk. Also eigentlich nicht mehr machbar. Will hoffen das ich keinen ICD brauche, entscheidet sich mitte nächsten Monat. Bin mit einer EF 40% vor 2,5 Wochen von der Intensiv gekommen. Atemnot kenn ich nicht, soll heißen in dem Bereich wo ich jetzt tätig bin. Arztbesuche, auf den 160m² Wohnfläche rumlaufen. Draußen auf dem Hof laufen. Ich hoffe einfach mal. Weiß auch nicht ab wann so eine Ding sinnvoll wäre.

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mattes

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Freitag, 27. März 2015, 15:47

Ich wehre mich gegen einen Defi, ist der blanke Horror für mich, weiß nicht warum.

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olw

kann nicht mehr ohne Board

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Freitag, 27. März 2015, 22:22

Ich trage einen Defi - ist weniger schlimm als man meint. Die EF ist nicht der einzige Grund für einen Defi. Eine Bypass-OP auch nicht. Bei einer reinen KHK und daraus resultierender schlehter EF kann es nach dem Infarkt auch wieder ein ganzes Stückchen nach oben gehen. Ich hatte bis jetzt 4 Infarkte, zwei davon sehr schwer und werde demnächst, bei einer weiteren Verschlechterung auf die Transplantationsliste kommen - Bypass ist auf Grund der vielen Stents gar nicht mehr möglich (insgesamt 9 Stents) Nach einer gelungenen Bypass-OP und einer entsprechenden Anpassung der Lebensumstände (Rauchen, Alkohol, Ernährung etc) kannst sehr, sehr oft wieder ein normales Leben führen - also mach Dich nicht verrückt, mach bei der Reha ordentlich mit und dann starte neu -sieh es einfach als Reset.

mattes

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Samstag, 28. März 2015, 08:51

Danke Olw, das Schlimme ist das ich mit noch keinem reden konnte, ich meine Psychologe oder ähnlich. Es ist alles passiert, ich habe alles unterschrieben, sie haben alles gemacht und nichts erklärt was mir weiter geholfen hätte, was mich hätte verstehen lassen können. Wird sicher in der Reha kommen.

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