Sie sind nicht angemeldet.

Diese Seite verwendet Cookies. Durch die weitere Nutzung unserer Seite erklären Sie Sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

Thebarbarian

ist interessiert

  • »Thebarbarian« ist der Autor dieses Themas

Beiträge: 18

  • Nachricht senden

1

Dienstag, 27. Januar 2015, 18:28

Myokardinfarkt

Hi @ all

Also bin seit heute hier angemeldet und sehr froh drüber das ich euch gefunden habe!
Bis vor 5 Wochen wusste ich nicht mal das es ein herz Forum gibt, tja manches lernt man halt wenn man erst selbst betroffen ist, leider :( . Naja, bin 40 geworden und am 2. Weihnachstag einen Myokardinfarkt gehabt den ich zwar schwer überlebt hab aber erst 3 Tage danach zum Arzt gegangen bin :( wahrscheinlich werden jetzt wohl alle sagen wie doof man sein kann, aber es folgen noch doofere Sätze deswegen schont euch bis zum Schluss da wir es alle am herzen haben :) also bin erst am Montag zum Arzt, die Diagnose von dem war "Lungen Entzündung" mit Antibiotika behandeln, daraufhin habe ich es die ganze Woche versucht mit den Tabletten gesund zu werden aber ohne Erfolg und irgendwie fühlte ich das mein Herz nach dem Wochenende nicht wie üblich schlägt :( .
Also bin ich am Freitag erneut zum Arzt und sollte diesmal ein EKG machen. Nach dem EKG sagte der Arzt ich müsste ins Krankenhaus, daraufhin fragte ich wieso, er sagte sie haben einen Herzinfarkt, und ich zu ihm dann nein ich habe eine Lugenentzündung :( .
Er betonte wieder das es ein Infarkt wäre und keine Lungenentzündung und rief sofort einen rtw und den Notarzt :( bevor ich mich versehen konnte war ich im Herzkatheder Bereich und die Arterie der vorderwandspitze wurde frei gemacht dazu noch 3 Stents gekriegt :( .

Für jemanden wie mich der sowas nie erlebt hat war es schon ein Schock :( . Sie sagten die Ursache dafür wäre, ungesunde Ernährung, Fett in der Arterie obwohl ich immer athletisch gebaut und kein Übergewicht Habe, also bei 175 Größe Wug ich 70-80 kg, dazu kam noch das Rauchen, vor dem Infarkt 40-60 Kippen pro Tag :( sie sagten die Vorderwandspitze meines Herzens wäre Tod und dort würde das Herz nicht mehr pumpen, habe nur noch ne Herzleistung von 30% :( wenn man es auf dem Ultraschall sieht wie sein eigenes Herz nur noch zur hälfte schlägt tut es schon weh :( .
Naja, daraufhin war ich ne Woche im Krankenhaus und sollte am Freitag Anfang Januar entlassen werden, nur über Nacht hatte ich mich wohl erkältet und morgens vor der Entlassung ging es mir schlecht. Assistenz Ärzte und der Oberarzt waren sofort zur Stelle und ich kriegte nur mit wie der Oberarzt zu mir sagte das ich in Lebensgefahr bin, Herzrhythmusstörungen , Herzrasen und sah noch zuletzt wie Ärzte aus der intensiv Station mit Defibrillator ins Zimmer rannten, danach war erst mal alles schwarz bei mir und wachte in der Intensiv auf, kurz nach dem ich wach war kriegte ich keine Luft und wurde ins Koma versetzt :( .

Nach 1-2 Tagen wurde ich wieder wach mit Schläuchen in der Nase in der Lunge, hatte ein Lungenödem wegen meinem Herzen so das sich Wasser was das Herz nicht regulieren konnte in der Lunge sammelte :( man sagte mir das ich einen Defibrillator kriegen sollte und bund mich nach 5 Tagen intensiv auf Station ans Bett mit Monitor Überwachung.
Letzte Woche Donnerstag habe ich den defi bekommen und am Samstag wurde ich entlassen, sie sagten alles ist perfekt verlaufen, Op und Wunde alles super :) zumindest eine gute Nachricht seit Wochen!

Morgen muss ich zur 3 wöchigen Reha antreten und werde weiter sehen, moralisch fühle ich mich nicht gut, ich denke ständig daran ob ich noch einiges erleben kann im Leben oder ob ich schon auf das schlimmste gefasst sein sollte :( ich habe noch nicht ganz aufhören können zu rauchen, von ca 50-60 Kippen vorher bin ich jetzt bei ca 4-8 je nach dem :( .
Ich weiß viele halten mich jetzt für bescheuert aber es ist halt nicht einfach wenn man 27 Jahre von seinen 40 geraucht hat :( werde aber versuchen es aufzugeben! Manch Oberärzte Haben es toleriert und sagten lieber 5 als 50 und das sie wissen das es schwer ist plötzlich davon weg zu kommen, aber manche sagten "hörst du nicht auf stirbst du" da ich einen 2ten Infarkt nicht überleben würde :(( gestern war ich beim Hausarzt zur Kontrolle, und der sagte mir hören sie langsam auf zu rauchen, und nach mir sagte er meinem Bruder "für ihn siehts nicht gut aus wenn er weiter raucht" :( . In meinem Bericht steht noch "hochgradig eingeschränkte Pumpfunktion" also das hört sich nicht gesund an, aber mit dem Defi fühle ich mich sicherer, zumindest im Moment :)

Sorry wenn meine Geschichte zu lang war und ich euch gelangweilt hab, wie alle musste ich was loswerden! Danke für eure Geduld

olw

kann nicht mehr ohne Board

Beiträge: 116

  • Nachricht senden

2

Mittwoch, 28. Januar 2015, 13:03

so schnell stirbt man nicht....ich habe bis jetzt 4 Herzinfarkte überlebt, insgsamt 7 Stents im Herz und schon den zweiten Defibrillator.... Zur Defi-Thematik möchte ich Dir das www.defi-forum.de empfehlen.

Thebarbarian

ist interessiert

  • »Thebarbarian« ist der Autor dieses Themas

Beiträge: 18

  • Nachricht senden

3

Mittwoch, 28. Januar 2015, 19:27

Danke für die Antwort :) wer wann stirbt das weiß ja niemand, aber man macht sich schon sorgen, so ganz ohne ist es nicht :( naja, also du hast schon einiges hinter dir :( bist du denn Raucher oder gewesen, und ist die Haupt Ursache für einen Myokardinfarkt das Rauchen?

olw

kann nicht mehr ohne Board

Beiträge: 116

  • Nachricht senden

4

Donnerstag, 29. Januar 2015, 15:04

Ich rauche immer noch. Ursache bei mir ist ein Gendefekt.

Thebarbarian

ist interessiert

  • »Thebarbarian« ist der Autor dieses Themas

Beiträge: 18

  • Nachricht senden

5

Donnerstag, 29. Januar 2015, 20:35

Dann wäre das wohl auch passiert wenn du nicht rauchen würdest, also denk ich mal :( hier in der Reha treffe ich fast nur auf herz Kranke die Rauchen, komischer Weise kommen die Leute nicht davon ab, aber das Rauchen ist ja nicht nur fürs herz schädlich sondern auch für fast den ganzen anderen Organen :( weiß auch nicht wie ich davon abkommen soll, zumindest werde ich es versuchen, stark reduziert habe ich es ja schon, für mich ist das schon was! Wünsche dir alles gute und danke für deine Antwort!

schneidergockel

ist interessiert

Beiträge: 6

Wohnort: bei Tübingen

  • Nachricht senden

6

Freitag, 30. Januar 2015, 10:47

hallo,
auch ich habe nach einer Myokarditis ähnliches durchlebt. Die REHA hat mir geholfen, einen relativ gesunden
Lebensstil zu finden. (Ernährung, Alkohol, Ausdauersport). Mit dem Defi fühle ich mich sicherer.
Die Zweifel über die Lebensprognose kann ich immer mehr abstreifen, hier hilft mir eine psychische Therapie
ganz gut, obwohl ich anfangs nicht für diese bereit war. Ich habe zwar nie geraucht aber habe abends gerne
ein Bier gertrunken und bin jetzt einfach auf alkoholfreies umstiegen. Mit der Herzschwäche muß und kann man leben,
man muß sich eben an diese anpassen.

Thebarbarian

ist interessiert

  • »Thebarbarian« ist der Autor dieses Themas

Beiträge: 18

  • Nachricht senden

7

Freitag, 30. Januar 2015, 22:10

Freut mich das du dich deiner Situation anpassen konntest, ich muss es auch tun was anderes bleibt mir auch nicht über, es ist nur das alles so frisch und neu für mich ist, heute kann ich schon wieder lachen, das ist schonmal ein Fortschritt im Gegensatz zu den letzten Wochen. Deine Alternative auf alkoholfrei umzusteigen ist gut, leider gibt es diese für mich nicht mit den cigaretten :( hab sie zwar stark reduziert aber mache mir echt Sorgen das ich den Faden verliere und mit der Zeit viel mehr rauche :( klar ist es am besten wenn man die komplett Weg lässt, aber dann fühlt es sich so an als ob man einem Baby seinen Schnuller wegnimmt :) naja lange rede kurzer Sinn, wenig rauchen, dabei muss ich bleiben! Ob ich einen Psycho Doc aufsuche ist fraglich, glaub eher nicht, unterhalte mich und erzähle meine Geschichte lieber denen die das gleiche Schicksal wie ich mit mir teilen, diese Reden von der Seele und haben dieses Wissen nicht aus der Uni! Fühle mich in der Reha auch gut aufgehoben, sitzen in der Runde und alle sind herzkrank, jeder kann nach Empfinden was der andere fühlt, und erstaunlich wie hoch die Moral ist :) ich merke auch das ich täglich stärker als der vergangene Tag werde, moralisch und auch körperlich, das ich nicht der gleiche wie vor 5 Wochen werden kann ist mir klar, werd meine körperlichen Aktivitäten halt anpassen und dran arbeiten das meine Pumpe ein wenig mehr Leistung bringt, bin schon gespannt was die Pumpe am Ende der Reha leisten wird :) die Bayern verlieren grad 4-1 also bin ich grad glücklich und das tut meinem Herzen gut als BVB Fan ;) wünsche einen schönen Abend, denke mal viele gucken grad Fußball :)

Cello

kann nicht mehr ohne Board

Beiträge: 199

Wohnort: bei Tübingen

Beruf: EM-Rentner seit 2009

  • Nachricht senden

8

Montag, 2. Februar 2015, 19:24

Schon heftig was Du durchlebt hast - auch ich musste mit falschen Diagnosen leben, bis ich mich plötzlich auf der Intensiv mit tollem Organversagen wieder fand und die Ärzte schon jegliche Hoffnung auf ein weiterleben meiner Familie nahmen.

Nun ja, ich lebe noch und habe mich mit meinen 30% Leistung sehr gut arrangiert, so das ich eine HTX erstmal nicht mehr benötige.

Meine Herzerkrankung ist leider angeboren. Auch ich rauche wieder nach einer einjährigen Pause. Wenn es mir sehr schlecht geht - lasse ich es, wenn es mir gut geht darf es schon mal eine mehr sehr. Ich setze mich nicht unter Druck - bekomme aber mit, das mein Zigarettenkonsum stetig weniger wird - da ich draußen rauche.

Das Leben ist trotz allem Lebenswert. Ich habe mir andere Ziele gesetzt - erreichbare für meine Leistung. Auch musste ich erlernen auf meinen Körper zu hören, wenn es ihm nicht gut geht - dann wird eben mal eine Pause eingelegt, welche schon einpaar Tage am Stück Füßestillhalten bedeuten.
Mein Alltag hat mich eben so schnell wieder eingeholt auch ohne tägliche Arbeitsstelle. Bin nun EM-Rentner zeitlich unbegrenzt. Es gibt immer etwas zu tun, schließlich schaffe ich diese Dinge nicht mehr im vorgehen - habe Geduld mit Dir!


Gute Erholung in der Reha (selbst die habe ich abgelehnt) wünscht Dir

Carina

agloco

Administrator

Beiträge: 1 367

Wohnort: Brandenburg

Beruf: Angestellter IT

Danksagungen: 13

  • Nachricht senden

9

Mittwoch, 4. Februar 2015, 09:39

Grüße dich,

nein deine Geschichte war nicht zu lang oder langweilig, wie könnte sie auch...! Möchte jetzt erstmal garnicht weiter darauf eingehen sondern wünsche dir nur gute "Erholung" in der Reha und möchte dir sagen, dass auch hier noch so einige rauchen, selbst nach Jahren.
Meine persönliche Meinung dazu ist ja, dass sowas vorgezeichnet ist in der Familie bzw. den Genen. Warum bekommen dann so viele Nichtraucher die noch Sport treiben und nur Bio essen genau so oft Krebs, Herzinfarkt und Co? Das Risiko ist dennoch höher da muss man sich als Raucher ja nichts vormachen. 8|

Ich hoffe, du wirst wieder etwas gestärkt in der Reha und das nicht nur körperlich. Wäre klasse, wenn du dich danach mal wieder melden könntest und von deinen Erfahrungen in der Reha berichtest! :)

Alles Gute
Alex :)
Linksventrikuläre Herzinsuffiziens 2008 8% Ef und 2020 48% EF- Defiträger

Das Herzkrank-Board auf Facebook

Wolle

Moderator

Beiträge: 817

Wohnort: Hamburg

Beruf: Manager eines ökotrophologischen Kleinunternehmens

Danksagungen: 4

  • Nachricht senden

10

Mittwoch, 4. Februar 2015, 17:08

Moin,
Meine persönliche Meinung dazu ist ja, dass sowas vorgezeichnet ist in der Familie bzw. den Genen. Warum bekommen dann so viele Nichtraucher die noch Sport treiben und nur Bio essen genau so oft Krebs, Herzinfarkt und Co? Das Risiko ist dennoch höher da muss man sich als Raucher ja nichts vormachen. 8|
Ist das tatsächlich so? Hast du da belastbare Statistiken?
Gewisse Krebsarten kommen fast nur bei Rauchern vor und Rauchen ist der Hauptrisikofaktor für Herzinfarkt. Man kann sich vieles schönreden...
Grüße, Wolle

-------------------------
Meine Gesundheit ist mir zu wichtig, um sie den Ärzten zu überlassen.