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Markus19

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1

Samstag, 30. August 2014, 12:37

Lohnt sich ein Studium für Herzkranke noch ?

Hallo,
Kurz zu mir:
Seit 10 Jahren Herztransplantiert im Alter von 9 Jahren
EF in der Regel zwischen 25-30
Hochgradige Mitralklappeninsuffizienz


Soweit habe ich mich im Forum eingelesen und zu meiner Enttäuschung sind doch die meisten Frührentner, daher vielleicht meine provokante Frage:
Lohnt sich das Studium für Herzkranke?
Wenn man sowieso als Frührentner endet?

UllaWe

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2

Samstag, 30. August 2014, 15:49

Es lohnt sich immer, denn du machst es für dich!

Markus19

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3

Samstag, 30. August 2014, 16:44

Es lohnt sich immer, denn du machst es für dich!
Relativ, denn wenn die Prognose sowieso Mies ist und man doch schnell als Frührentner endet, dann sollte man so viel Geld wie möglich bei Seite gelegt haben.
Ich bin zurzeit sehr gespalten wie es beruflich weiter gehen soll.
Mein Kardiologe meint, ich soll doch nach Bauchgefühl handeln. Er hat ja auch leicht reden, ist ja nicht seine Zukunft.

Ich frag mal anders:
Gibt es hier im Forum Leute mit Mitte 40 immer noch ihren Beruf ausüben.

Wolle

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4

Samstag, 30. August 2014, 21:23

Moin,

bin selber 1958 mit Fallot geboren worden. Hatte dann das Glück, auf fähige Chirurgen zu treffen, die mich dann so weit korrigiert haben, dass ich mit 12 normal zu Schule gehen und Abitur machen konnte. Habe dann Chemie studiert. Habe 2 Jahre als wissenschaftlicher Mitarbeiter in einem Ingeneurbüro gearbeitet, als ich wieder Herzprobleme (Folgen des Herzfehlers und der OPs) bekam. Musste noch einmal operiert werden. War danach zu 50 % schwerbehindert und musste die Stelle aufgeben.
Musste dann vor 5 Jahren auch transplantiert werden.

Meine Antwort auf Deine Frage:
Selbstverständlich lohnt es sich, zu studieren. Schon für Dich selber.
Anders gesagt: Willst Du das Leben an den Hörnern packen und in vollen Zügen geniessen oder lässt Du das Leben passiv vorbeiplätschern?
Du weißt eh nicht, was Morgen ist, also mach', wozu Du wirklich Lust hast.
Was würdest Du denn studieren wollen?
Grüße, Wolle

-------------------------
Meine Gesundheit ist mir zu wichtig, um sie den Ärzten zu überlassen.

agloco

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5

Montag, 1. September 2014, 04:48

Hallo Markus,

natürlich lohnt sich das (obwohl sich wohl jeder die Frage irgendwann mal stellt). Zumal es eine gewisse Ablenkung darstellt, die einen auch das Gefühl gibt, nicht "wertlos" zu sein.
Über das Gefühl, etwas erreicht zu haben, brauchen wir garnicht sprechen. ;)

Sage mal du bist nun 19 und hast ja sicherlich gerade erst das Abi abgeschlossen? Hast du dir diese Frage nicht schon nach der 10. Klasse gestellt?

Alles Gute vom...
Alex
Linksventrikuläre Herzinsuffiziens 2008 8% Ef und 2020 48% EF- Defiträger

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Markus19

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6

Mittwoch, 3. September 2014, 22:00

Vielen Dank für die zahlreiche Antworten :)
Anders gesagt: Willst Du das Leben an den Hörnern packen und in vollen Zügen geniessen oder lässt Du das Leben passiv vorbeiplätschern?
Genau das ist der Punkt.
Studium bedeutet an Zukunft denken, aber welche Zukunft habe schon mit 35% ..
Studium bedeutet auch Stress, denn die Meisten auf sich nehmen um später mehr Möglichkeiten zu haben, allerdings ist die Frage ob es sich auch finanziell rentieren wird?

Ich würde liebend gerne Mathe studieren, wäre bl0ß nicht die Herzschwäche.
Sage mal du bist nun 19 und hast ja sicherlich gerade erst das Abi abgeschlossen? Hast du dir diese Frage nicht schon nach der 10. Klasse gestellt?

Die Ef hat sich schleichend verschlechtert.. in der 10te war sie um die 50%.
Und ehrlich gesagt habe ich mir auch keine Gedanken um meine Zukunft gemacht.
Erst gegen 12te Klasse würde mir klar, dass ich am Ar*#h bin,
Aas mir die EF von 35% diagnostiziert würde
Anscheinend sitzen wir im selben Boot.
Was macht du momentan?
Beruflich?
Sport?

Wolle

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7

Freitag, 5. September 2014, 22:23

Moin,
Studium bedeutet an Zukunft denken, aber welche Zukunft habe schon mit 35% ..
Als ich geboren wurde, lag meine Lebenserwartung unter 15 Jahren, es gab noch keine Therapie für meinen Herzfehler. Dann hieß es auf einmal, vielleicht die Majo-Klinik...
Kurz vor meinem 12. Geburtstag wurde mein Herzfehler von Prof. Bernhard in Kiel korrigiert, ich konnte ein normales Leben beginnen. Jetzt werde ich demnächst 56, bin verheiratet und habe zwei wunderbare Töchter...
Hör' auf, über Deine Zukunft zu grübeln und fang' an, zu leben.
Du kannst auch morgen schon unter einen Laster kommen...
Also, was solls.
Ich würde liebend gerne Mathe studieren, wäre bl0ß nicht die Herzschwäche.
Wüsste nicht, dass das Mathe-Studium besonders anstrengend fürs Herz ist.
Erst gegen 12te Klasse würde mir klar, dass ich am Ar*#h bin,
Aas mir die EF von 35% diagnostiziert würde
Anscheinend sitzen wir im selben Boot.
Was macht du momentan?
Beruflich?
Sport?
Am A... bist Du, wenn Du in der Kiste liegst. Vorher gibt es immer Möglichkeiten.
Grüße, Wolle

-------------------------
Meine Gesundheit ist mir zu wichtig, um sie den Ärzten zu überlassen.

Carmen

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Samstag, 6. September 2014, 13:53

Servus Markus -

das wär doch Quatsch, wenn Du Dich schon aufgeben würdest!
Ich lief 15 Jahre mit einer hochgradigen dilatativen Cardiomyopathie rum, hatte eine wesentlich geringere EF wie Du, meinen Defibrillator bekam ich, als ich nur noch 19% hatte, 5 Jahre später wurde ich transplantiert und jetzt stehe ich da wie neu ;). Und das mit fast 60 Jahren. Du junger Mensch hast doch körperlich noch ganz andere Ressourcen - auch wenn Du schon eine HTX hinter Dir hast. Du studierst jetzt erst einmal Mathematik, dann lässt Du Dich irgendwann wieder transplantieren und gut ist's. Mit 19 Jahren hast Du Dein Leben noch nicht gehabt - also los - fang an 8) .

Ich jedenfalls durfte die Erfahrung machen, dass man soooo schnell auch nicht stirbt, obwohl ich mir das manchmal wünschte. Also: Augen zu und durch.

Carmen

hella

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9

Montag, 1. Dezember 2014, 13:42

Als ich meine Diagnose bekam, hieß es noch, dass 80% die ersten zwei Jahre nicht überleben.
Zu dem Zeitpunkt hatte ich drei kleine Kinder und war selbständig und alleinerziehend!!!!
Was glaubst du, was man da tun kann? Aufgeben??? Bin ich närrisch!!!!
Das ist jetzt 8 Jahre her. Die Therapien haben sich entwickelt, ich lebe zwar immer am Rand der Katastrophe, aber ich lebe. Und das gern. Ich habe bis vor kurzem auch noch voll gearbeitet. Ich hoffe, dass sie die Medizintechnik schnell weiter entwickeln, denn ich hab noch was vor! Und dass das alles so ist, liegt auch daran, dass ich damals beschlossen habe, dass ich mein Leben nicht her gebe, nicht mit mir!!!
Humor ist, wenn man trotzdem lacht.

;)

Richter2012

User für alles

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10

Dienstag, 13. Januar 2015, 08:30

Du brauchst halt immer ne Aufgabe......wenn nicht wird es nicht besser mit dem Herzen

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