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schnutsche

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1

Donnerstag, 9. Januar 2014, 18:47

Ich tanze aus dem Takt

Hallo Ihr lieben!

Ich hab lange überlegt, ob ich überhaupt hier was schreiben soll denn wenn ich Eure Geschichten lese, ist meine ja ein Klacks.
Trotzdem möchte ich sie erzählen...

Ich bin weiblich, 27 Jahre alt, 166cm groß und 73 kg SCHWER :-) (leider) Raucher aber ich trinke NIE Alkohol. Ich mag das Zeug einfach nicht.

Vor 10 Jahren ging ich auf Grund von Herzrasen und Übelkeit zum Arzt (Arzt Nr.1). Schnell wurde die Diagnose Panikattacken getätigt. Für mich ein ziemlicher Schlag da ich ein wirklich sehr heller, gutgelaunter und Lebensfroher Mensch bin. Gott sei Dank steckt auch ein Kämpfer in mir also los zum Psychologen (Arzt Nr.2). Ich war keine 2 Minuten dort im Zimmer und hatte ein Rezept für Antidepressiver... Heute bin ich heilfroh das mich irgendwas gehindert hat diese zu nehmen. Ich wechselte den Arzt (Arzt Nr.3)... Da ich ein sehr ungeduldiger Mensch bin und schnellstmöglich wieder in das normale Leben zurück wollte entschloss ich mich zu einer psychosomatischen Reha. Diese wurde proforma erstmal abgelehnt. Zwischendrin musste ich auf Grund von Arbeitsunfähigkeit zu einem Amtsarzt (Arzt Nr.4). Ich kämpfte mit allen Mitteln gegen den Beschluss der Reha und sie wurde schließlich genehmigt unter der Bedingung das es von einem Arzt abgesegnet wird, der beim Rententräger gemeldet ist also ab zu Arzt Nr.5.

In der Reha angekommen wurde ein körperlicher Check durchgeführt. Der erste Richtige Check meines Lebens. Im kurzen EKG gabs dann auch prompt einen Stolperer. Arzt Nr.6 sagte mir dann "Das war Zufall"... Die Reha war ganz schlimm für mich. Ich war in einer Klinik für Depessionskranke menschen und ihr könnt Euch vllt. vorstellen wie schlimm es ist für einen sehr Lebensfrohen Menschen wenn rundherum jeder weint und niemand spaß am Leben hat. Ich hab die Reha abgebrochen... Immer wieder ging ich zu meinem Hausarzt und sagte irgendwas stimmt nicht und immerwieder bekam ich die Antwort:" Das ist ihr spezielles Problem, machen sie sich keine Sorgen!"

Lange Rede kurzer Sinn: Letztes Jahr im April hat eine neue Ärztin im Ort hier eröffnet und diese Frau hatte noch nicht ihre Koffer ausgepackt, da saß ich in ihrem Sprechzimmer unter Tränen mit der Bitte dass man mich endlich mal richtig untersucht. Sie versprach mir alles zu tun was in ihrer Macht steht. Bei der Blutabnahme stellte sie erstmal eine Schilddrüsenunterfunktion fest. Seit L-Thyroxin geht es mir schon wesentlich besser. Sie veranlasste ein Langzeit EKG das auch prompt auffällig war. Viele Extrasystolen, ein Ruhepuls von 120... Sie schickte mich zum Kardiologen für ein ECHO. Das ECHO fiel unauffällig aus und er schickte mich wieder zur Hausärztin um ein Belastungs-EKG zu machen. Das war am Dienstag :

Ich ging ins Zimmer mit der Arzthelferin und machte meinen Oberkörper frei. Da kam die Ärztin gleich rein und sagte:" Fangen Sie schonmal an, ich komme nachher hinzu das dauert sicher ein bisschen, bis Sie ihre maximal Frequenz erreichen" Ich erwiderte "Das glaub ich nicht" wurde verkabelt und setzte mich aufs Rad. Die Ärztin schaute auf den Bildschirm und schon beim Aufsteigen hatte ich einen Puls von 130. Sie blieb dann neben mir stehen :) Nach 75 Watt hatte ich einen Puls von 179. Sie brach die Untersuchung ab und verschrieb mir Bisoprolol 5mg morgens.

Gestern nahm ich die Tabletten zum ersten Mal und haben mich dann direkt aus dem Leben geworfen. Mein Puls war ständig unter 60. Ich hab nur geschlafen, kein Appetit etc. War heute wieder da und ab morgen soll ich nun die Dosis halbieren... In zwei Wochen wird ein Ultraschall der Nebennieren gemacht.In 4 Wochen wieder ein Langzeit EKG und wenn alles nichts ergibt wird wohl ein Event Recorder implantiert...

Übrigens meine Ärztin ist vollkommen der Überzeugung das ich nie an Panikattacken litt. Vielleicht hab ich mittlerweile welche entwickelt aber das Grundproblem ist organischer Natur. Der ganze Hick Hack hat mein Leben unfassbar ausgebremst und das seit 10 Jahren. Ich muss zugeben ich werd langsam recht ungeduldig weil alles so lange dauert bis man herausfindet warum mein Herz nicht richtig im Takt schlägt, aber mir wird wohl nichts anderes übrig bleiben als abzuwarten. Ich bin auch nicht wirklich davon begeistert mit 27 schon Beta Blocker nehmen zu müssen...

Hoffen wir mal, dass wir nun auf dem richtigen Weg sind

Liebe Grüße

Schnutsche

cultig

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2

Donnerstag, 9. Januar 2014, 19:10

Willkommen!

Wart mal ab wie sich das mit dem Betablocker entwickelt - bei mir hat sich das erst nach 3-4 Wochen eingespielt. Davor hab ich mit massivem Schwindel und mit schnellen Bludruckschwankungen gekämpft.
Den richtigen Arzt zu finden, ist am schwierigsten. Wie Du leide ich an Rythmusstörungen (durch Herzmuskelentzündung), mal mehr und mal weniger. Leider fühle ich sie alle und kann inzwischen sogar einige unterscheiden. Ich mache daneben eine Therapie, das hilft auch im Umgang mit den Rhythmusstörungen. Schon mal drüber nachgedacht?

Bleib einfach hartnäckig, Du lebst in diesem Körper, keiner dieser Ärzte und Du willst gesund sein/werden so gut es geht. Ich wünsch Dir alles Gute!

LG
Michi

Wolle

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3

Donnerstag, 9. Januar 2014, 20:10

Moin,

herzlich willkommen hier.
Übrigens meine Ärztin ist vollkommen der Überzeugung das ich nie an Panikattacken litt.
Das bin ich auch. Es ist bekannt, dass es sich diese Quacksalber es bei Frauen gerne einfach machen und alles erst einmal auf die Psycho-Schiene schieben.
Es gibt studien dazu, u.A. von der "Brigitte".
Ich muss zugeben ich werd langsam recht ungeduldig
Jetzt erst?
Gibt es denn kein richtiges Herzzentrum in Deiner Nähe? Aus welcher Gegend kommst du denn?
Grüße, Wolle

-------------------------
Meine Gesundheit ist mir zu wichtig, um sie den Ärzten zu überlassen.

schnutsche

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4

Donnerstag, 9. Januar 2014, 21:47

Erstmal, Danke für die Antworten :)

Versteht mich bitte nicht falsch, ich hab keine Angst vor dem was noch kommen mag... Ich kann es ohnehin nicht aufhalten. Wenn es was schlimmes ist, dann ist es halt so! Ich hab eher Angst vor Fehlentscheidungen!!!!
Ich bin meiner Ärztin total dankbar! Das was sie in den letzten Monaten alles gemacht und gefunden hat, hat mir die letzten 10 Jahre gefehlt. Auf der einen Seite vertraue ich ihr schon, halt so weit, wie es geht... Aber es zieht sich alles. Wir machen zwei Wochen dies, in drei Wochen das... dann gucken wir hier... Wisst ihr was ich meine? Zwischendrin hab ich Tage, an denen ich nur schlafe, weil ich so ko bin! Ich bin nicht fähig normal zu arbeiten aber in mir voller Tatendrang!
Ich wohne im Saarland und man sagte mir das hier in Völklingen wohl eine super Herzklinik ist.Ich weiss nur nicht, ob es wirklich nötig ist. Will ja auch kein Hypochonder sein aber irgendwo müssen die Rhytmusstörungen ja her kommen!

Carmen

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Samstag, 11. Januar 2014, 10:48

Guten Morgen -

ja, die aufwendigen und vor allem langwierigen Untersuchungen bzw. dann die Warterei auf Ergebnisse - das alles kann einem ganz schön auf die Nerven gehen ;)
Du solltest Dir aber halt trotzdem vor Augen halten, dass solche langwierigen Untersuchungen einfach notwendig sind, um eine richtige Diagnose stellen zu können.

Mein Rat an Dich wäre auch, daß Du Dich an ein kompetentes Herzzentrum wendest, um Dich da richtig untersuchen zu lassen - wobei ich die Fähigkeiten Deiner Ärztin in keiner Weise anzweifeln will - aber in solchen Einrichtungen haben die halt schon eine ganz andere technische Ausstattung, können anfallende Untersuchungen schneller und gezielter durchzuführen. Du brauchst auch wirklich keine Angst haben, daß du als Hypochonder bezeichnet wirst ;) - Du mit Deinen jungen 27 Jahren hast jedes Recht, evtl. auf Dich zukommende chronische Erkrankungen schon im Keim zu eliminieren, wie man so schön sagt - und dies gelingt halt meistens auch nur dann, wenn man von Anfang an die richtige Diagnose stellt, um dann GEZIELT dagegen ankämpfen kann. Du schreibst von Rhythmusstörungen, da sollte man erst mal rausfinden, wo genau die entstehen, oft kann man Dir da mit Medikamenten schon helfen - unbehandelte Rhythmusstörungen haben aber durchaus ihre Tücken. Aber vielleicht hast Du auch nur eine Elektrolytstörungen - um das alles herauszufinden wäre halt eine gründliche Untersuchung in einer Kardiologie schon wichtig.

Ruf doch einfach man an in der Klinik in Völklingen und frage nach. Oder noch besser wäre, wenn Dich Deine Ärztin mal für ein paar Tage dorthin überweisen würde. Aber ich verstehe schon, Du willst sie vlt. nicht vor den Kopf stoßen? Aber es geht um Deine Gesundheit, das darfst Du nicht vergessen. Was ich übrigens nicht verstanden habe: weshalb schickt Dich der Kardiologe eigentlich zu Deiner Hausärztin zum Belastungs-EKG? meiner würde das nie aus der Hand geben.

Schau zu, daß da was passiert - auch wenn keine schwere Erkrankung dabei rauskommt, man sollte das zumindest wissen :D

LG Carmen

schnutsche

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Samstag, 11. Januar 2014, 11:56

Ich glaube, der Kardiologe hat mich zurück zur Hausärztin geschickt, weil er mir nicht geglaubt hat! Ich bekam mal wieder zu hören dass das EKG auffällig sei ABER das kann MAL vorkommen. Mir hat ja niemand geglaubt, dass das nicht MAL ist sondern immer... Natürlich war ich nie so ruhig auf der Arztliege wie beim Kardiologen. Ich hab keinerlei Herzrasen oder Stolperer verspürt. Vorführeffekt! Die Bisoprolol helfen ganz gut. Mein Puls bewegt sich seit der Einnahme zischen 60 und 100. Das ist schonmal eine deutliche Besserung. Dennoch ist ja die Ursache nicht klar und ich mag mich nicht damit abfinden, dass ich nun einfach auf Ewig diese Tabletten schlucke. Das sind ja keine Hustenbonbons... Ich denke, ich werde nun mal noch den Nebennieren - Ultraschall abwarten und bei diesem Gespräch, je nach dem was dabei rauskommt, mit ihr über die Klinik reden!

Doof, wenn man nicht weiss, was richtig und was falsch ist...

Cello

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Freitag, 17. Januar 2014, 00:24

Hallo Schnusche,

leider habe ich ähnliche Erfahrungen in den zurückliegend Jahren machen müssen. Meine Leistungseinbrüche und Ohnmachtsanfälle, wurden ebenso einer Depression zugeschrieben. Somit nehme ich seit 2001 Antidepressiva. Habe diverese Kliniken hinter mir. Ich wollte schließlich nicht aufgeben. Seit 2001 habe ich knapp 2,5 Jahre in diesen Kliniken verbracht - nur wirklich helfen konnte mir dort niemand. Obwohl ich damals schon keine Treppen mehr steigen konnte und dies auch den Ärzten mitteilte...., welch Ironie. Bis ich dann letztlich 2010 ein total Organversagen hatte.
Um Dir das zu ersparen, wende Dich, wie bereits geschrieben, an ein Herzzentrum in Deiner Nähe.

Lieben Gruß an Dich und Kopf hoch, alles wird gut.

Carina

schnutsche

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Dienstag, 21. Januar 2014, 09:51

Ich komme gerade von der Ärztin! Sie hat nen Ultraschall gemacht und konnte nix außergewöhnliches feststellen! Nun will sie morgen nochmal Blut abzapfen um es erneut zu kontrollieren! Mir gehts mit den Bisoprolol ganz gut bis auf das ich immernoch sehr träge bin und unfassbar viel Durst habe!

Denkt ihr wirklich ich soll dennoch in die Herzklinik fahren? Mit den Tabletten sagt meine Pulsuhr das eigentlich alles inodnung ist. Ich hab öfter das Bedürfnis tief einatmen zu müssen. Am Sonntagabend ging es mir nicht so gut obwohl ich nen Couchtag gemacht habe also absolut keinen Stress!

Ich will ja auch kein Hypochonder sein...

Wolle

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9

Dienstag, 21. Januar 2014, 10:54

Moin,

Denkt ihr wirklich ich soll dennoch in die Herzklinik fahren? Mit den Tabletten sagt meine Pulsuhr das eigentlich alles inodnung ist. Ich hab öfter das Bedürfnis tief einatmen zu müssen. Am Sonntagabend ging es mir nicht so gut obwohl ich nen Couchtag gemacht habe also absolut keinen Stress!
Gehe auf jeden Fall in die Klinik, schon allein ein Ruhepuls von 120 (ohne Medikamente) ist nicht normal.
Ich will ja auch kein Hypochonder sein...
Bist Du nicht, es geht Dir wirklich nicht gut.

Ach ja, gib das Rauchen auf, falls Du es nicht schon getan hast.
Grüße, Wolle

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Meine Gesundheit ist mir zu wichtig, um sie den Ärzten zu überlassen.

schnutsche

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Freitag, 31. Januar 2014, 10:16

Hallo Ihr Lieben!

Ich war nun gestern nochmal bei der Ärztin da wir die Woche nochmal Blut abgenommen hatten... NIX! Alles sei wunderbar! Ich muss auch wirklich sagen, das ich mich mit den Bisoprolol besser fühle. Ich hab so gut wie keine Übelkeit mehr. Dennoch bin ich unsagbar müde... Ich schaffe 8 Stunden Arbeit fast nicht. Danach bin ich absolut im Eimer und besonders am nächsten Tag! Mein Herzschlag ist ausgeglich aber sobald ich mich nur ein wenig anstrenge schießt er in die Höhe (leichte Bergerhöhung, normales Schritttempo 150 Puls) Sobald ich mich ausruhe erholt sich der Herzschlag aber auch wieder schnell. Ich bin dann halt nur KO. Alles allerdings immer ohne Atemnot oder Hecheln... Meine Ärztin meinte nun ich soll mein Herz etwas trainieren. Ich bin ein absoluter Sportmuffel. Wir haben uns nun darauf geeinigt, das ich 2 mal die Woche mit meinem Neffen FUssballspielen gehe.... in 4 Wochen soll ich dann nochmal kommen!