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Ihr Lieben!
Dachte, ich melde mich auch mal wieder.
Ich hab es trotz jahrelanger Ablehnung nun doch gewagt: Die Nerven der Nierenarterien sind verbrutzelt.
Vorab muss ich sagen, ich habe nach wie vor kein Verständnis dafür, dass diese Methode in Deutschland massenhaft eingesetzt wird. Letztlich ist es ein einziges Experimentierfeld mit unklarer Datenlage (Stichwort: doppelblind, Finanzierung, Zulassung).
Im Vorfeld wusste ich, dass die Erfolgsaussichten minimal sind, aber da ich etwas mit dem Rücken an der Wand stehe, sind wir den Versuch eingegangen. Ich habe alles andere ausgereizt, mein Schrittmacher ist auf Anschlag....
Findet im Herzkatheterlabor statt, allerdings unter Sedierung und mit Schmerzmitteln, denn das Verbrutzeln dauert eine ganze Stunde und tut weh. Dornicum sei Dank weiß ich nichts mehr. Erwacht bin ich erst Stunden später auf der Wachstation (mit Brechreiz) und Herzlos langweilte sich schon an meinem Bett. Dann das übliche strenge Liegen für 12h und ein gelegentlich hysterischer Monitor. Alles unproblematisch. Klar, Leiste blau, Bein tut weh...
Ob es einen Effekt geben wird, weiß man erst in ein paar Wochen. Was man merkt, ist ein ab und zu fehlregulierter Blutdruck, der auf Anstrengung mit Abbau reagiert. Davon verliert man trotz Make-up jede Farbe im Gesicht. Sieht nicht aus! Ansonsten sind die Werte so doof wie immer.
Ich finde nach wie vor, dass es ein riskantes Spiel ist, denn niemand kennt die Langzeitfolgen. Trotzdem war es jetzt die richtige Entscheidung. Ich hoffe sehr, dass es mir 10-15mm Quecksilbersäule schenken kann. Das wäre ein kleiner Aufschub und das Risiko wert gewesen.
Und liebster Herzlos: Tausend Dank und Küsse für deine unendliche Geduld von Deiner Schlafmütze. Wir schaffen das schon!

Etabliert ist das nur im Sinne von verbreitet. Die Anis haben das Verfahren wegen Sicherheitsbedenken abgelehnt...nur die Deutschen waren nach einer zweifelhaften Studie sehr großzügig. Die angegebenen Bdsenkungen können Praktiker in renommierten Zentren nicht bestätigen. Die Senkung fällt niedriger aus und 20-25% profitieren gar nicht. Außerdem wurden in der Studie keine 24h BDmessungen durchgeführt. Das ist echt ein Witz!! Es gibt keine Patientendatei aller Behandelten und damit auch keine systematische Erfassung von Nebenwirkungen. Auch nicht von Langzeitfolgen. Nephrologen haben immer wieder betont, dass diese Nerven nicht nur zur Blutdruckregulation dienen...Aber für Krankenhäuser ist es ein lukratives Verfahren. Die Kassen zahlen 4500 Euro. Die Charité warnte schon 2012, dass fast 50% der an sie überwiesenen Patienten gar nicht austherapiert und eine Denervierung unnötig riskant sei. Wenn das jedes Dorfkrankenhaus selbst macht, prüft das niemand mehr.

Liebe Carmen,
danke für Deine lieben Worte.
Naja, wenn ich von 200 sagen wir mal 20 abziehe, wird mich noch immer niemand beneiden. Aber wenn iich den Blutdruck aber auf 2 Tage verteile, dadurch eine Einsparung von 50% erreichen würde, dann hält mein Blutdruck doppelt so lange wie ich lebe. Und dann komme ich bestimmt ins Fernsehen. Doch, oder. Das wäre ein Grund, oder?!

Vielen lieben Dank.
Mut war das nicht. Das ist nur Hilflosigkeit. Wir hatten keine andere Option, alles andere war ausgereizt. Wir wollen Zeit schinden in der Hoffnung, dass mein Schrittmacher bald weiter entwickelt wird und dann mehr kann.
Ich wünsche Dir auch viel Gesundheit. Naja, die brauchen wir alle. Ach das wird schon.
Positiv denken iverleiht Zauberkräfte.

Oh, liebe Doris, das wusste ich gar nicht. Monnometer, wünsche Euch ganz viel Kraft. Danke für Deine lieben Wünsche.
Frohe Weihnacht!