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georg2006

Anfänger

  • »georg2006« ist der Autor dieses Themas

Beiträge: 2

Wohnort: Klagenfurt

Beruf: Student

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1

Samstag, 25. Mai 2013, 16:55

Neu hier und auskunft suchend.

Ich bin 21 jahre alt, 1.86cm groß und 88 kilogramm schwer und habe schon seit längerer zeit einer hohen Blutdruck und Puls (145-170 zu 80-90; puls zwischen 80 und 100) und war schon immer der schlechteste im sport.

Ich hab das mit meinem hausartzt besprochen wahr bei verschiedenen ärtzten und habe folgende diagnosen erhalten.
Beim lungenfachartzt gab es keine auffälligkeiten. Bekam ein Nieren Mrt und die schilddrüsenhormone wurden bestimmt. beides war unauffällig. Ich hatte mehrere belastungs EKG´s und beim ersten war bein blutdruck bei 125 watt so hoch dass es abgebrochen werden musste. nach ein paar monaten war ich wieder beim belastungs ekg und schaffte 80% bevor mir die luft ausging. Ich wurde zu einem kardiologen Überwiesen und er meinte nach ca. 3 minütigem ultraschall das alles unauffällig ist. da meine mutter krankenschwester ist kam ihr die kurze untersuchung eigenartig vor und ich ging nach ein paar monaten zu einem anderen kardiologen. In der Zwischenzeit nahm ich lisinopril gegen den bluthochdruck. Dieses mal war die Untersuchung wesentlich länger und brachte folgende diagnose die auch durch ein herz mrt gestützt wurde:
ich habe eine Compliance störung und eine herzleistung von 55%. Mein linker ventrikel ist erweitert und das diastolische endvolumen betrug 200ml. Die Ärtztin meinte dann dass es weil ich um einen monat zu früh auf die welt gekommen bin dass es davon vermutlich wegen eines medikamentes irgendeinen schaden davontrug. Und das die veränderungen am herz grenzwertig sind und dass sie vermutet dass ich mich überlastet hab was gut möglich war und das das noch keine in stein gemeiselte diagnose war. Das lisinopril senkte den Blutdruck nicht lange und wirkte dann anscheinend nicht richtig. Sie verschrieb mir nomexor 5mg um blutdruck und puls zu senken. was auch gut funktioniert mit dm einzigen nachteil dass ich mich davon eingeschränkt, und irgendwie kraftloser fühl. mir kommt vor dass ich noch schneller nicht mehr kann.

Ich würde gerne wissen was ich haben könnte weil eine richtige diagnose habe ich nicht bekommen. Und ob mir irgend jemand etwas zu den ergebnissen sagen kann. Mir währe damit sehr geholfen.

danke und liebe grüße

Adi

User für alles

Beiträge: 21

Wohnort: Osnabrück

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2

Sonntag, 26. Mai 2013, 00:17

Hallo Georg

...sowas ist als Nichtarzt sehr schwer zu beurteilen. Selbst Spezialisten sind sich nicht immer sicher oder einig, das Herz kann an Verschiedenem erkranken. Frage immer den Arzt wenn er dir Dinge oder Diagnosen an den Kopf schmeisst mit denen du nichts anfangen kannst, immer sofort alles erklären lassen.

Wenn die linke Kammer vergrößert ist, hast du wohl eine Herzschwäche...da du aber noch ganze 55% hast, ist diese minimal (normal ist 50%-70%). Du bekommst ja jetzt Blutdrucksenker, warte einige Wochen ab und dann mal schauen ob es besser wird. Wenn dies nicht passiert würd ich eine MRT-Untersuchung verlangen. Da werden Schichtaufnahmen mit Kontrastmittel gemacht und das ganze wird visuelle viel deutlicher dargestellt als z.B. bei einem Ultraschall, auch vernarbtes Gewebe würde man sehen...also eventuellen Schaden oder Ähnliches. Wichtig wäre ja zu erfahren ob das was du hast schon länger da ist oder akut ist. Deswegen auf jedenfall ein MRT und ein grosses Blutbild mit Bestimmung der Herzenzyme etc. Naja und dann könnte man eine Herzkatheter-Untersuchung machen und Gewebeproben aus dem Herz nehmen. Dann wüsste man so ziemlich genau was du hast oder hattest.

Wie du siehst ist die Abteilung "Herz" durchaus sehr komplex. Die reden zwar Immer von riesen Fortschritten in der Medizin, gut es gibt Schrittmacher, Künstliche Klappen und so weiter...aber wenn es um die Diagnostik, Behandlung oder Ursachenforschung geht, ist man da noch in den Windeln. Deswegen könnte es für dich wie auch für die meisten Anderen zu einer längeren Geschichte werden. Die meisten Kardiologen behandeln solche Fälle immer sehr oberflächlich und stellen nur Vermutungen auf, deswegen sollte man sich immer überlegen ob ein Termin in einer Herzklinik einem die ganzen Fehldiagnosen und das ganze Ärztehopping nicht erspart.

Wie gesagt, beobachte das ganze erstmal....das muss auch nicht unbedingt etwas schlimmes sein. Nur kann die Ärztin niemals eine Handfeste Diagnose mit einem Ultraschall stellen, dafür müsste man wie schon gesagt ein breites Spektrum an Untersuchungen anpeilen, definitiv. Und Vermutungen sind bei einem Organ wie dem Herzen, fehl am Platz,

Noch eine Frage....Hattest du vor diesen ganzen Beschwerden mal einen Infekt gehabt, Grippe Magen Darm etc.?

Gruß, Adi

Melli1986

User für alles

Beiträge: 32

Wohnort: Berlin

Beruf: Physiotherapeutin

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3

Sonntag, 26. Mai 2013, 20:06

Hallo Georg,

herzlich willkommen auf dem Board! Kann deine Sorgen gut verstehen, wenn man nur weiss, dass was am Herzen ist aber man noch keine richtige Diagnose bekommen hat, weiss man ja auch garnicht wie man sich nu verhalten soll. Ich denke, dass deine Ärztin sich da noch nicht richtig äußern kann, weil deine Befunde noch so grenzwertig und die Veränderungen noch minimal sind. Was auch irgendwie gut ist, denn es scheint sich keine gravierende Störung ausgeprägt zu haben und es bleibt noch Zeit weitere Schädigungen zu verhindern. Deine Herzleistung ist zwar noch im normalen Rahmen, aber eben auch nur im unteren normalen Bereich (hab selber auch 55% und mir wurde das so erklärt). Es könnten in unserem Alter durchaus noch 5-10% mehr sein, um es als "solide" bezeichnen zukönnen. Die Herzleistung fällt im Alter in der Regel ab, das ist ganz normal. So steht zum Beispiel meine Mama, im Alter von 53 Jahren, mit einer Herzleistung von 55% altersentsprechend sehr gut da. Zu deinen Befunden, kann ich dir sagen, was ich in meiner Ausbildung mal gelernt habe (bin aber auch kein Arzt!!!). Diese Compliancestörung bedeutet, dass der Herzmuskel sich nicht ganz richtig entspannen kann. Er sollte bei der Füllung der Herzkammer mit Blut richtig schlaff sein, und das klappt wohl bei manchen Herzen nicht zu 100%. Dass heißt, die Kammer kann sich dann nicht vollständig mit Blut füllen und dann eben auch wiederum nicht so viel austreiben wie sie eigentlich sollte. -Ergo- das Herz muss öfter Schlagen. Diese Störung kommt manchmal bei hohem Blutdruck vor. Wenn der Blutdruck hoch ist, also der Druck in den Arterien, den das Herz beim pumpen überwinden muss, dann muss sich das Herz mehr anstrengen. Wenn das dauerhaft so ist, kann sich die Herzkammer erweitern. Wenn sich die Herzkammern immer stärker erweitern, was ja bei dir noch nicht der Fall zu sein scheint, kann sich dass Herz irgendwann nicht mehr soweit zusammen ziehen, dass genügend Blut gepumpt werden kann. Und die Klappen werden undicht, weil diese sich nicht mit vergrößern, dieser Zustand wäre dann eine dilatative Kardiomyopathie. Aber ich will dir jetzt nicht unnötig Angst machen. Das ist nur eine mögliche Konsequenz, jedes Herz reagiert anders und kann ganz andere Mechanismen zur Kompensation ausbilden. Aber, wie gesagt, so schlimm ist es ja bei dir nicht! Derzeit hast du eben wahrscheinlich noch keine handfeste Erkrankung, die man benennen könnte, sondern nur anfängliche Veränderungen, die man beobachten und mit Medikamenten unter Kontrolle halten kann. Und das ist super! Bevor schlimmeres seinen Gang nimmt, kann dir geholfen werden. Das Medikament zur Puls- und Blutdrucksenkung, sorgt jetzt dafür, dass dein Herz sich jetzt wieder entspannen und erholen kann. Es ist in der ersten Zeit ganz normal, dass man dann erstmal nen bissl schlapper ist. Es bremst eben dein Herz damit es sich nicht überanstrengt. Der Körper brauch ne Weile bis er sich daran gewöhnt hat, aber in ein bis zwei Monaten wird es dann schon besser sein. Was hilfreich sein kann, ist regelmäßige, aber nicht zu anstrengende Bewegung. Schwimmen, Fahrradfahren und nicht übertreiben, am besten mit Pulsmesser und unter Absprache mit deinem Arzt natürlich. Machst du denn zur Zeit irgendeinen Sport? Wann hast du deine nächste Kontrolle beim Arzt? Dann kannst du ja erfragen, wie du dich jetzt am besten verhalten sollst, Bewegung -ja/nein...ect.. Vielleicht kannst du ja auch an deiner Ernährung ein bissl was drehen, das kann auch schon den Blutdruck verbessern und das Herz entlasten.
So, ich hoffe das war jetzt etwas hilfreich für dich, halt uns auf dem Laufenden...

LG Melli

georg2006

Anfänger

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4

Mittwoch, 29. Mai 2013, 21:22

Vielen dank für eure ausführlichen Antworten. ich habe mittlerweile mit der Arztrechnung eine Diagnose bekommen:
Aterielle Hypertonie
Diastol. LV-Dysfunktion II
Cardiomyopathie

Mrt mit kontrastmittel habe ich bereits gehabt. Vernarbungen waren keine zu erkennen.

Die Ärztin hat gemeint dass ich evtl. bei meiner Geburt etwas am Herzen abbekommen habe, da meine mutter 8 Wochen mit mir im Krankenhaus gelegen hat bevor ich 1.Monat zu früh mit einem Herzstillstand zur Welt kam. Und dass die Veränderung möglicherweise auf eine Überlastung zurückzuführen ist.
Da ich vor dieser Diagnose 4 Monate beim Heer war und dort neben hohem Stress auch körperlich über meine Leistungsgrenze hinaus beansprucht wurde halte ich das für gut möglich.
Ich habe mich seit einem Jahr gesund ernährt und ca. 10 Kg abgenommen.
Deshalb bin ich ja noch einmal zu einem Arzt gegangen weil sich trotz alldem mein Blutdruck erhöht hat.
Mir wurde dann zuerst gesagt dass das normal sei und sich mein Blutdruck erst einpendeln muss?!
Und jetzt habe ich zwar eine Diagnose, weiß allerdings nicht was ich damit anfangen soll.
Kann ich Sport betreiben, körperlich anstrengende arbeiten nebenbei verrichten? Wenn ja in welchem Ausmaß?
Woher kommt es und was genau bedeutet diese Diagnose? Im netz findet man nicht viel. Meistens steht da dann dass man in vielen fällen nicht weiß woher soetwas kommt. Muss ich jetzt mit 21 mein Leben lang Medikamente nehmen?
Vielen dank im Vorraus

Melli1986

User für alles

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5

Donnerstag, 30. Mai 2013, 16:51

Hey Georg,

gut dass du jetzt eine handfeste Diagnose hast. Du solltest dir bald einen Termin bei deiner Ärztin geben lassen, damit du dort all deine Fragen zu Sport und Medikamenteneinnahme, Arbeit u.s.w. stellen kannst. Denn wir sind hier ja alle keine Ärzte und möchten dir auch keine falschen Ratschläge geben. Zu deiner Diagnose, arterielle Hypertonie ist eben dein Bluthochdruck (ab >140 zu >90), diastolische LV-Dysfunktion oder diastolische Funktionsstörung ist die Form deiner Herzinsuffizienz. Das Stadium II, wahrscheinlich nach der NYHA-Klassifikation, bedeutet, dass leichte Luftnot und Schwäche bei normaler Belastung und Leistungsminderung bestehen. Und Kardiomyopathie ist die Bezeichnung für das Vorliegen einer Erkrankung des Herzmuskels. Zur diastolischen Herzinsuffizienz kannst du hier auf dem Portal was nachlesen und ich hab dir noch zwei Links beigefügt. Aber bevor du dir das durchliest, muss ich dir eins sagen. Mach dich nicht verrückt, wenn du etwas von kürzerer Lebenserwartung oder schlechter Prognose liest. Es werden immer unbehandelte Fälle beschrieben. Die heutige Medizin kann wirklich viel bewirken und die Medikamente halten den Prozess auch auf. Und wenn du dann deine gesunde Lebensweise weiter führst, z.B. beim Essen weniger Salz und Fett, Stress auf Arbeit reduzierst und die passende körperliche Betätigung gefunden hast, kannst du auch ein langes Leben führen. Meistens wird auch regelmäßige körperliche Betätigung empfohlen, in welchem Maß musst du allerdings mit deinem Arzt besprechen.
Zu der Ursache. Es kann schon durchaus sein, dass diese Komplikation bei deiner Geburt und der hohe körperliche Stress die 4 Monate, ausschlaggebend war. Warst du denn wegen diesem Herzstillstand bei deiner Geburt, dein Leben lang bis heut in regelmäßiger kardiologischer Betreuung? Wie hast du den hohen Blutdruck festgestellt, durch Beschwerden?
An die Medikamente wirst du dich wahrscheinlich gewöhnen müssen. Ich weiß dass es nicht grad die schönste Vorstellung ist, ein Leben lang immer Tabletten zunehmen,muss selbst 7 Medis nehmen, das sind 9 Tabletten am Tag und das mit 27. Aber meinem Herz geht es dadurch besser und sie verlängern mein Leben. Das nimmt man dann schon in Kauf. Ich kann dir aus eigener Erfahrung nur raten, du brauchst eine positive Einstellung, denn es hätte schlimmeres passieren können. Und es braucht Zeit, bis man sich im Kopf damit arrangiert und der Körper sich auf die Medikation eingestellt hat.
Dann wünsch ich dir erstmal alles Gute!

Sieh mal hier: www.biowellmed.de/fachartikel-215.html
oder www.herzstifftung.de/herzinsuffizienz.html

LG Melli