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lavendinia

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  • »lavendinia« ist der Autor dieses Themas

Beiträge: 8

Wohnort: Tübingen

Beruf: Diplompädagogin und Psychoonkologin

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Donnerstag, 7. März 2013, 18:08

Myocardinfarkt und 3-Gefäß KHK

Hallo miteinander,

nun bin ich hier auch eine "Neue".

Meine Krankheitsgeschichte begann 2008. Über einen Zeitraum von gut sechs Monaten wurde ich wegen Rückenschmerzen behandelt. Bei mehreren Ärzten. Neben meinem Hausarzt kam niemand nicht einmal der wegen unerträglichen Schmerzen gerufene Notarzt auf die Idee ein EKG zu schreiben! Eine schlanke Frau, damals 48 Jahre alt, Nicht-Raucherin und keine genetische Vorbelastung: wer denkt da schon ans Herz? Dann schließlich wieder unfassbare Schmerzen zwischen den Schulterblättern, Druck auf der Brust, Atemnot, kalter Schweiß also ab in die Orthopädische Klinik. Dort wollte man mich nicht untersuchen denn schließlich hatte ich keinen Überweisungsschein dabei. Zu diesem Zeitpunkt konnte ich nicht mehr selbst laufen! Schließlich kam eine Schwester und meinte: bei einem Bandscheibenvorfall solle man sich nicht so anstellen! Also Röntgenuntersuchung aber oh Wunder kein Bandscheibenvorfall...woher nur die Schmerzen. Eigentlich wollte ich nur noch sterben, wenigstens verabreichte man mir eine Dosis Morphium und beschloß mich zur weiteren Abklärung stationär aufzunehmen. Nach kurzer Zeit wurden die Schmerzen wieder schlimmer und eine junge Assistenzärztin kam auf die Idee mit dem EKG. Akuter Myocardinfarkt! Dann ging es glücklicherweise ganz schnell. Orthopädie und Kardiologie liegen im Uniklinikum Tübingen dirket aneinánder und so ging es im Laufschritt zum Herzkatheder wo schon ein Geschwader von blauen Männern (es waren wirklich nur Männer) schon warteten und die es schafften mich am Leben zu erhalten. Nochmals ein dickes Danke an das damalige Team. Wie sagte der Behandelnde während der Intervention: Kliffelig, aber wir schaffen es!

Es folgte Intensivstation, Rehe und schließlich fünf fast beschwerdefreie Jahre. Eigentlich hatte ich gedacht die Sache wäre damit ausgestanden, aber nachdem sich Ende letzten Jahres erneute Beschwerden einstellten wurde nun eine erneute Stentimplantation bei einer 94% Stenose notwendig. Eine weitere wird Anfang Mai folgen. Obwohl ich ein ziemlich optimistischer Mensch bin, macht mir die Psyche schon zu schaffen - nicht zuletzt weil ich als Low-responder nicht Plavix nehme sondern auf Brilique eingestellt wurde. Atemnot ist schon ein recht belastende Nebenwirkung.

Jedenfalls hoffe ich auf Kontakte mit anderen Betroffenen und freue mich über jede Zuschrift/ Antwort - besonders auch über Gleichaltrige um die 50!

Wer Lust auf mehr Infos hat kann sich melden, man findet mich auch bei facebook

Grüße alle hier

UllaWe

Mitglied

Beiträge: 84

Beruf: Dipl. Soz.Päd.

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2

Freitag, 8. März 2013, 08:20

Guten Morgen Lavendinia,

herzlich willkommen im Forum! Deine Geschichte ist zwar eine andere als meine,
aber ich lebe in der Nähe Tübingens und werde auch in der Kardiologie des UKT behandelt.
Dort hat man Anfang Januar eine hochgradige HOCM diagnostiziert, einen Defi implantiert und Ende März werde ich zur TASH- OP erscheinen.
Danach steht ebenfalls eine Reha an.
Also auch alles ganz frisch und aktuell.....
Ich bin 46 Jahre alt und versuche, das beste aus der Situation zu machen. Nicht immer einfach, es ist noch unklar ob ich wieder arbeiten kann, in meinem alten Job sowieso nicht, und meine Ehe funktioniert auch nur, solange ich funktioniere,musste ich leider feststellen....
Das kann ich alles gar nicht auf einmal bearbeiten, ich konzentriere mich jetzt aufs Gesund- Werden und danach auf die anderen Baustellen.

Und meine Psyche....ICH versteh mich und die Ängste die ich mit mir herumtrage, mein Umfeld ist entweder total verstört (auch nicht gut!) oder spielt die Erkrankung herunter. Es scheint schwer zu sein, einer Herzkranken völlig unbefangen entgegenzutreten.

So haben wir vielleicht doch manches gemeinsam....

Würde mich freuen, von dir zu lesen! Und dir alles Liebe für die OP die noch aussteht und die weitere Genesung!

Viele Grüße von Ulla