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Melli1986

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1

Sonntag, 11. November 2012, 17:42

HERZliches Hallo!

Auch ich lese nun schon eine Weile mit und bin jetzt schon sehr dankbar, dass es dieses Forum gibt :thumbsup: .

Jetzt möchte ich mich gerne vorstellen. Ich heisse Melli, bin 26 Jahre jung und habe DCM. Auch ich habe erste "kleine Symptome" wie Abgeschlagenheit und schneller ausser Atem sein, anfangs nicht so ernst genommen. Ich bin seit drei Jahren wegen Asthma( das in der Zeit nicht groß behandlungsbedürftig war) bei einem Lungenarzt in Behandlung. Bei dem stellte ich mich vor 5 Monaten wegen einem nächtlichen, vermeintlichen Asthmaanfall und folgender Atemlosigkeit vor. Nach Lungenfunktionstest und Cortisoninfusion, sowie Inhallation wurde ich dann mit weiterer Cortisonmedikation und Sprays nach hause geschickt. Nach einer Woche Erholung ging es mir dann schon wieder besser und ich ging wieder arbeiten. Innerhalb der nächsten zwei Wochen sank meine Belastbarkeit aber wieder so sehr, dass ich aus Angst in die nächste Notaufnahme fuhr. Dort wurde das erste Mal ein EKG geschrieben, welches eine Tachykardie von 135 Schlägen die Minute zeigte. Dies könnte auch durch diverse Asthmasprays ausgelöst werden meinte die Ärztin. Auch dort gab man mir wieder Cortison und erhöhte meine Medikation. Nach 2 Stunden durfte ich dann nach hause gehen mit der Ansage ich solle auf jeden Fall innerhalb der nächsten drei Tage nochmal ein EKG bei meinem Lungenarzt schreiben lassen. Wenn es wieder so ausfällt müsse ich ins Krankenhaus. Als ich meinem Lungenarzt davon berichtete und ihm die Ergebnisse aus der Notaufnahme präsentierte, winkte er nur ab und meinte ein weiteres EKG wäre nicht notwendig. Lediglich wollte er nur dass ich noch mehr Spray nehme und schickte mich wieder nach hause. In der nächsten Woche ging es mir dann immer schlechter, der Husten wurde stärker, ich konnte nicht mehr durchschlafen, weil ich nicht mehr flach liegen konnte und die Treppe zu meiner Wohnung schaffte ich nur mit größter Anstrengung. Ich trat nochmal bei meinem Lungenarzt auf und machte Druck, ich will ein EKG! Zähneknirschend machte er eins und bekam plötzlich ganz große Augen. Ruhepuls von 145 Schlägen ect. Aber auch jetzt nur die Überweisung zum Kardiologen. Da hätte ich ja ewig auf einen Termin warten müssen und wo ist denn der nächste? Also hab ich mich zu einer Internistin geschleppt. Die gute Frau, (meine Lebensretterin wenn ihr mich fragt!)machte kurz um, nach Schilderung meiner Beschwerden noch ein EKG und ein Herzultraschall und wies mich dann sofort in die berliner Charité ein. Dort kam ich dann nach wiederholten Untersuchungen recht schnell auf die Kardiologische Station. Mit der Ansage ich dürfe auf garkeinen Fall mehr mein Asthmaspray benutze. Es würde wohl zu sehr das Herz belasten. Wie sich dann beim Herz-MRT rausstellte lag meine EF bereits nur noch bei 8%, hochgradige Dilatation des linken Ventrikels, hochgradige Klappeninsuffizienzen mitral und pulmonal, drei intrakavitäre Thromben. Ich konnte es kaum Glauben! Aber der Schlag ins Gesicht war eigentlich die Tatsache, dass nach mehreren Tests völlig klar war, dass ich kein Asthma habe. Es ist wohl auch wahrscheinlich dass die ganze Asthmamedikation die Sache mit dem Herzen noch begünstigt hat. Wie geht es weiter? Mein Professor wollte mich auf die Intensivstation verlegen und auf die Transplantationsliste setzen. Doch plötzlich wurde mein Zustand besser und die EF kletterte auf 20% und nach einem Monat durfte ich wieder nach hause, mit ner Masse an Medikamenten und einer Defibrilator-Weste ausgestattet. Ich war, wie viele andere hier auch, plötzlich völlig aus dem Leben gerissen. Die Zeit im Krankenhaus kam mir vor wie ein schlechter Traum. Mittlerweile liegt meine EF bei stolzen 42% und ich habe wieder Hoffnung. Und das liegt auch daran dass ich mir in diesem Forum schon oft Rat und Trost zu meinen Problemen erlesen konnte. Es ist gut zu wissen das man nicht alleine mit diesen Problemen ist. Ich freue mich auf weitere hilfreiche Beiträge und Austausch.

MfG Melli

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Carmen

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2

Montag, 12. November 2012, 09:48

Hallo Melli,

willkommen hier bei den Herzkranken ;-) - das ist ja schon schlimm, wenn man in so nachlässige medizinische Hände kommt, wie das bei Dir offenbar der Fall war! Und die im Krankenhaus - Charitè hin oder her - hätten Dich zu einem Kardiologen schicken sollen und nicht zu Deinem Lungenarzt, der ja eh schon rumgezickt hat. Na ja, jetzt bist Du ja offenbar bei der richtigen Ärztin - gottseidank, das hätte ganz schön in's Auge gehen können!

Trotzdem liest sich das Ende Deiner Geschichte ganz wunderbar: von EF 8% (die hat man tatsächlich nur noch so kurz vor einer Transplantation) auf nun 42 % - Tendenz steigend (?). Da hast du wirklich ein Riesenglück gehabt, daß diese sehr ernste Angelegenheit doch noch relativ glimpflich abgelaufen ist - ich freue mich sehr für Dich und drück Dir die Daumen, daß die EF nochmals ansteigt - dann bist Du aus dem Schneider. Ich mußte trotz meiner Herzerkrankung auch etliche Jahre Asthmamittel nehmen, da ich eine COPD habe - das ist auch wie Asthma, kommt aber überwiegend bei Rauchern vor, ich habe das aber gottseidank gut vertragen. Schlechter konnte meine Herzleistung ja nicht mehr werden. ich sage das jetzt nur, weil ich annehme, daß nicht grundsätzlich alle "Lungenheilmittel" schlecht für's Herzchen sind - und die Lungenmedikamente sind ja auch sehr sehr wichtig, wenn man eine entsprechende Erkrankung hat.

Also Melli, mach weiter so mit Deiner Gesundung, ich wünsch' Dir alles alles Gute dabei.

Viele Grüße - Carmen

Melli1986

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3

Montag, 12. November 2012, 12:16

Vielen Dank für deine netten Worte. Und du hast ganz recht. Nicht alle Lungenheilmittel sind schlecht für das Herzchen. Ich hatte nur in völliger Überdosierung eins mit dabei, was als Nebenwirkung den Herzschlag beschläunigt. Ansonsten muss auch ich, wenn die Allergiesaison wieder losgeht, ein Spray nehmen, dass die Entzündungen im Zaum hält.

Zitat

EF Tendenz steigend (?)

Ja mein Professor ist da wirklich guter Dinge. Die letzte Ultraschalluntersuchung zeigte, dass mein Herz wieder fast normal groß ist und die hochgradigen Klappeninsuffizienzen inzwischen nur noch gering bis mittelgradig sind. Nebenbei ist auch die Asynchronie verschwunden. Also sieht alles ganz gut aus. Trotzdem bin ich froh dass ich immernoch meine Defibrillator-Weste habe. Die hat bisher nämlich auch schon immerhin 3 Mal Alarm gegeben wegen gefährlicher Herzrythmusstörungen, aber musste zum Glück nicht schocken.

MfG Melli

agloco

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4

Dienstag, 13. November 2012, 23:46

Herzlich Willkommen Melli,

schön das du hier her gefunden hast.
Dein Verlauf ist ähnlich wie meiner. Auch 8% ef, stark dilatierter LV, Klappen undicht, charite usw. aber ist man sich denn überhaupt sicher ob es tatsächlich eine DCM ist? Das sagte man bei mir auch aber die Diagnosen wechselten ständig...
Jedenfalls ist es toll, dass du in so kurzer Zeit solche Fortschritte gemacht hast. Kommst du denn nun ohne das Spray im Alltag aus also ohne täglichen Gebrauch klar?

Wie kommst du jetzt so zurecht?

Liebe Grüße :)
Alex
Linksventrikuläre Herzinsuffiziens 2008 8% Ef und 2020 48% EF- Defiträger

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Melli1986

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5

Mittwoch, 14. November 2012, 16:24

Hallo lieber Alex,

erstmal vorweg, ich hab deinen Krankheitsverlauf hier auch schon etwas verfolgt, weil du ja ähnlich jung bist wie ich und es auch so einige Parallelen gibt. Die DCM ist wohl gesichert, weil auch meine Mutter genau das gleiche hat wie ich. Allerdings war vorher diese positive Familienanamnese nicht bekannt, weil Mutti und ich nen paar Jahre nicht den besten Kontakt zueinander hatten. So ist zum Beispiel erst, als ich im Krankenhaus war rausgekommen, dass sie vor drei Jahren dann einen Defi benötigte. Das positive bei dem ganzen ist jedoch, dass der Kontakt nun besser ist als jemals zuvor :) . Das Spray brauch ich normaler Weise nur in der Hochphase meiner Allergie, also März - Juni. Wie es dann nächstes Jahr zu dieser Zeit wird, wird sich noch zeigen. Und als ich es im Krankenhaus abgesetzt hatte, habe ich es auch nicht mehr vermisst als mein Herz endlich richtig behandelt wurde. Man kann fast sagen, dass es von einen auf den anderen Tag nicht mehr notwendig war. Klar weil die Beschwerden ja ganz woanders herkamen. Zur Zeit geht es mir soweit ganz gut (das sag ich ja immer ;) ). Ich spüre halt meine Belastungsgrenzen ganz schnell, aber trotzdem versuch ich jetzt jeden Tag ein wenig zu spazieren. Und wenn es dann piekt in der Brust oder ich anfange zu pumpen, gibs halt ne Pause. Schlimmer ist es, wenn man mal so einen Depri-Tag hat, wo z.B. einfach die Tränchen laufen ohne dass es nen Auslöser gab. Auch das geht vorrüber. Man muss soviel aufgeben am Anfang, aber ich werde mir einiges und auch neues wieder erkämpfen!

Ich würd dir gern noch ein paar Fragen stellen. Du bist ja nun schon länger ein Kämpfer, wie geht es dir heute so? Wie ist deine EF? Und musst du noch das Procoralan nehmen? Ich nehm es auch und hab ähnliche Nebenwirkungen wie du es hattest.

LG Melli

agloco

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6

Donnerstag, 15. November 2012, 00:52

Ach das liegt in der Familie bei euch...ok. Aber ausgelöst wurde es durch das Spray im Endeffekt?

Deine Einstellung ist löblich und absolut richtig, ich konnte das nach 5 Monaten nicht sagen. Es ist ja noch so frisch alles bei dir!
Denkst du tatsächlich so oder überspielst du damit etwas? Ich meine in dem Alter plötzlich schwer krank zu werden, die ungewisse Zukunft, aus dem Leben gerissen zu werden ist schon mächtig harter Tobak.

Letzte Woche war ich mal wieder beim Echo und zum Blut zapfen. Ef ist unverändert bei 45% (seit 2 jahren stabil) sieht optisch ganz schick aus. Klappen soweit halbwegs dicht. Allerdings ist der rechte LV und Vorhof leicht dlatiert und ich soll nun alle 3-4 Monate kommen. Im Ganzen aber sah es sehr gut aus. Ich fahre täglich ein paar Meter mit dem Rad ohne Gangschaltung und habe im Alltag (laufen, Abwaschen, putzen, leichte Dinge tragen etc.) nur wenige Probleme. Beim Wischen oder Fegen naja halt so normale Sachen, geht die Pumpe ordentlich und die Luft ist weg. Komme so aber gut zurecht. ;)
Ja die Procis nehme ich weiterhin, jetzt schon 4 Jahre durchweg und werde von den ganzen Medis nie wieder weg kommen, dass hat man mir wieder beigebracht.
Was hast du denn für Nebenwirkungen? Eigentlich sollten die innerhalb weniger Wochen verschwinden sagte man mir damals.

Na jedenfalls behalte deinen Mut und Zuversicht Melli! Zumal wir einen entscheidenen Vorteil haben...wir sind noch jung :P

Liebe Grüße
Alex
Linksventrikuläre Herzinsuffiziens 2008 8% Ef und 2020 48% EF- Defiträger

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Carmen

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7

Donnerstag, 15. November 2012, 08:55

Glückwunsch Alex -

ich freu mich, daß sich das bei Dir so stabilisiert hat - ich kann mich noch an die Anfangszeiten bei Dir erinnern.

Mach weiter so und viele Grüße - Carmen

Melli1986

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8

Donnerstag, 15. November 2012, 10:27

Ich geb dir da absolut recht, es ist hart. Es kann schon sein dass ich so einiges überspiele. Ich hab einfach Angs,t dass ich in ein Loch falle und dann nicht mehr rauskommme. Hab durch meinen Beruf auch schon viele Patienten kennengelernt (zwar keine Herzpatienten), die an ihrer Krankheit verzweifelt sind. Und natürlich auch ebenso viele, die versuchen das Beste draus zumachen. Da entscheide ich mich lieber für die zweite Variante. Und wie gesagt, hab ich auch meine dunklen Stunden, gestatte mir aber nicht allzu lang darin zu versinken. Gott sei Dank hab ich noch nen harten Kern von Freunden und Familie, der bei mir geblieben ist. Ohne diese Menschen wär ich sicherlich schon längst zu Grunde gegangen.

Das Spray war nicht direkt der Auslöser, das hat es wohl nur zum Schluss noch sehr gepusht. (So hat man es mir erklärt) Was schon vorher abgelaufen sein muss sind auch Myokarditen die keiner bemerkt hat. Bei mir und auch bei meiner Mutter sind ausgebreitete Vernarbungen zu erkennen, aber keine Virussequenzen oder Bakterien nachgewiesen worden. Gestaltet sich also etwas mysteriös, das Ganze ?( . Das Proci bewirkt bei mir noch immer extrem kalte Hände und Füße (kann auch der Blutdrucksenker sein) und eben auch diese komischen Lichtblitze wenn ich mich anstrenge. Die Kopfschmerzen hab ich schon nicht mehr und den Schwindel hab ich nur noch ganz selten. Aber dann heftig, so dass ich mich sofort auf den Boden setzen muss. Gut das muss nicht alles nur von dem Procoralan kommen, krieg ja derzeit acht Medikamente... Aber die Lichtblitze werden schon noch davon kommen, denke ich.

Es freut mich ebenfalls für dich, dass der Zustand stabil ist und du soweit gut zurecht kommst. Das gibt mir als Neuling eben auch Hoffnung und beweist dass das Leben jetzt und hier noch nicht zuende ist. Somit danke ich dir auch nochmal für dieses Forum, das für mich ein echter Beitrag und Hilfe zu meiner Genesung ist :thumbsup: ! Denn nichts wär schlimmer als alleine da zustehen.

LG Melli

Melli1986

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9

Montag, 14. Oktober 2013, 20:27

UPDATE nach 15 Monaten mit DCM

Hallo ihr Lieben!

Nach längerer Pause meld ich mich mal zurück, um euch zu schreiben, wie es mir so geht und ergangen ist. Erstmal noch ein Herzliches Willkommen an alle Neuankömmlinge hier auf dem Board .
Nach 11 Monaten konnte ich dann endlich im Juni meine Reha im Herzhaus in der Krausenstr. in Berlin machen. 4 Wochen gefüllt mit Koordinationstraining, Gymnastik, Ergometertraining und Vorträgen, Vorträgen und nochmals Vorträgen. Hab da wirklich nette Leute kennengelernt, die mich motiviert und aufgebaut haben. Wir waren ne lustige Truppe aus einem Mittdreißiger, einem Mittvierziger, einem Mittsechziger und mir, von den Therapeuten liebevoll "Melli und ihre alten Männer" genannt. Als die Jungs erfahren haben, dass meine Reha noch ne Woche verlängert wird, haben sie sich glatt auch noch ne Woche eintragen lassen :thumbsup: . Den Herzsport setze ich auch noch ein bis zwei mal die Woche weiter fort. Das ist dann immer ne Kombination aus Koordinationstraining (wo ich oft den Therapeuten dazu bekomme, dass wir Volleyball spielen :D ), Ergometertraining und Muskelaufbau an Geräten. Es beruhigt mich auch ungemein, immernoch wöchentlich beim Training komplett unter Kontrolle von Blutdruckmesser und EKG zusein. Leider gabs in den vielen Vorträgen nicht einen einzigen Absatz zu meiner Erkrankung und auch sonst war die gesamte Einrichtung mehr auf Herzinfarkt, Stent und Klappenersatz ausgelegt. Ich möchte ja jetzt nicht das Können und die Erfahrung der Ärzte dort in Frage stellen, doch es gab einen kleinen Rückschlag. Die Ultraschalluntersuchung nach meiner Reha, bei meinem Kardiologen zeigte, dass ich doch an Herzleistung über die Reha verloren hatte. Was ich subjektiv natürlich garnicht bemerkt habe. Und mein Kardiologe hat die Hände überm Kopf zusammengeschlagen als er gesehen hat, was alles an Medikamenten abgesetzt und verringert wurde. Der Puls war zu hoch unter Belastung, der Blutdruck auch und unterm 24h-EKG zeigten sich wieder erheblich vermehrt VES, ES und sogar mehrere Salven v.a. in der Nacht, was wir vorher schon ein halbes Jahr nicht mehr hatten. Das haben wa dann gleich wieder geändert. Und schlechter gehts mir mit mehr Medikamenten auch nicht. Trotz alldem sprach nix dagegen endlich mit dem Hamburger Modell wieder zurück in den Beruf zukommen. Jetzt hab ich noch zwei Wochen vor mir und dann bin ich endlich offiziell nicht mehr krankgeschrieben! Jippie!
Was noch zu erwähnen bleibt: Ich habe während der Reha meine Beziehung beendet, was mich, so hart es jetzt auch klingt, wirklich erleichtert hat. Denn mein Exfreund hat mich die ganze Zeit extrem runtergezogen und hatte kein Verständnis für die Sachen die ich so tue/ tat und wie ich mit dieser Krankheitsgeschichte so umgehe. Ich konnte mich kaum um mich kümmern, weil sich immer alles um ihn drehen musste. Dann die ständigen Streitereien, das war einfach nur belastend! Als Neuling in der Singlewelt (denn ich war noch nie so lange Single wie jetzt), geniesse ich grad meine Freiheit und das Leben mehr als jemals zuvor!
Was mir zur Zeit Sorgen macht: Seit der Reha hab ich häufiger leichtes bis mittelmäßig starkes stechen und pieken in der Brust, immer in Herznähe und auch immer mal wieder das Gefühl ich würde nicht genug Luft bekommen. Garnicht unbedingt während der Belastung, sondern eher danach. Ausserdem bemerk ich jetzt auch häufiger, dass mein Herz stolpert, also ich glaube , dass es das ist. Weiss nicht, es fühlt sich dann so an als ob das Herz Schluckauf hat. Könnten das die VES und ES sein? Und recht häufig schlafen mir einfach so Arme und/oder Beine ein oder kribbeln ganz stark. Hab dann auch mal die Nebenwirkungen meiner Medis durchforstet, wo durchaus häufiger die Rede von solchen Nebenwirkungen wie Kribbeln in den Extremitäten und Schmerzen im Thorax ist. Ich weiss nicht genau, wie ernst ich das nehmen soll, will ja auch nicht unnötig die Pferde scheu machen. Was meint ihr, alles normal oder soll ich das meinem Kardiologen sagen???
Zum Abschluss muss ich noch zugeben, dass ich auch nicht immer eine vorbildliche Herzpatientin bin. Ich geb gern Gas, geh gerne tanzen und hin und wieder trink ich auch mal was (natürlich nicht im Übermaß). Das kann man mir jetzt gern zum Vorwurf machen. Aber ich bin der Meinung, ich leb nur einmal und mache jetzt einfach das Beste drauss, weil ich ja auch nicht weiss, wie lange das noch geht.
Alles in Allem gehts mir wirklich gut, es könnte ja auch viel schlimmer sein! Ich hab wirklich viel Glück gehabt und dafür bin ich dankbar!

Liebe Grüße

Melli

Carmen

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10

Montag, 14. Oktober 2013, 21:44

Hallo Melli,

das klingt ja tatsächlich alles sehr gut - Du hast aus Deiner Reha wirklich das Beste gemacht und für Deine "alten Männer" war bzw. ist die Reha offenbar auch ein "Jungbrunnen", wenn sie sogar noch eine Verlängerung beantragt haben :thumbsup:
Und Du machst auch einen lebenslustigen Eindruck - trotz der Beendigung Deiner Beziehung. Aber Du hast ja offenbar und gottseidank rechtzeitig bemerkt, daß Dir die Beziehung nichts mehr bringt und somit wird es wohl besser sein - Dir wird durch die Erkrankung ja auch viel abverlangt und da kannst Du eigentlich nichts brauchen, was Dich dann auch noch runterzieht. Klar, für Deinen Freund wird Deine plötzliche Erkrankung auch wie ein Schuss vor den Bug gewesen sein - aber offenbar konnte er nicht damit umgehen, drum ist es jetzt wohl gut, so wie es ist. Und Du scheinst Dich ja auch wohlzufühlen 8)

Deine Probleme mit Luftnot, Kribbeln etc. solltest Du schon mal bald bei Deinem Kardiologen ansprechen - sicher ist sicher. Das kann ja auch alles noch von der "Ab- und Umsetzerei" Deiner Medikamente in der Reha kommen, manchmal dauert es dann, bis wieder alles "rund" läuft ;). Wissen sollte er von Deinen Beschwerden aber schon.

Noch was, Melli: Du hast ganz richtig erkannt, daß Du Dein Leben auch genießen sollst - und dazu gehört halt auch tanzen, mal ein Pilsken trinken und auch mal länger unterwegs zu sein, als üblich. Du sagst ja selbst, daß Du nicht übertreibst, d'rum brauchst Du auch kein schlechtes Gewissen zu haben ;) , das ist schon ab und zu mal drin . Ich habe mir auch nicht alles verkniffen ;)
Alles Gute weiterhin wünsch' ich Dir :)
LG Carmen