Hallo Georg,
herzlich willkommen auf dem Board! Kann deine Sorgen gut verstehen, wenn man nur weiss, dass was am Herzen ist aber man noch keine richtige Diagnose bekommen hat, weiss man ja auch garnicht wie man sich nu verhalten soll. Ich denke, dass deine Ärztin sich da noch nicht richtig äußern kann, weil deine Befunde noch so grenzwertig und die Veränderungen noch minimal sind. Was auch irgendwie gut ist, denn es scheint sich keine gravierende Störung ausgeprägt zu haben und es bleibt noch Zeit weitere Schädigungen zu verhindern. Deine Herzleistung ist zwar noch im normalen Rahmen, aber eben auch nur im unteren normalen Bereich (hab selber auch 55% und mir wurde das so erklärt). Es könnten in unserem Alter durchaus noch 5-10% mehr sein, um es als "solide" bezeichnen zukönnen. Die Herzleistung fällt im Alter in der Regel ab, das ist ganz normal. So steht zum Beispiel meine Mama, im Alter von 53 Jahren, mit einer Herzleistung von 55% altersentsprechend sehr gut da. Zu deinen Befunden, kann ich dir sagen, was ich in meiner Ausbildung mal gelernt habe (bin aber auch kein Arzt!!!). Diese Compliancestörung bedeutet, dass der Herzmuskel sich nicht ganz richtig entspannen kann. Er sollte bei der Füllung der Herzkammer mit Blut richtig schlaff sein, und das klappt wohl bei manchen Herzen nicht zu 100%. Dass heißt, die Kammer kann sich dann nicht vollständig mit Blut füllen und dann eben auch wiederum nicht so viel austreiben wie sie eigentlich sollte. -Ergo- das Herz muss öfter Schlagen. Diese Störung kommt manchmal bei hohem Blutdruck vor. Wenn der Blutdruck hoch ist, also der Druck in den Arterien, den das Herz beim pumpen überwinden muss, dann muss sich das Herz mehr anstrengen. Wenn das dauerhaft so ist, kann sich die Herzkammer erweitern. Wenn sich die Herzkammern immer stärker erweitern, was ja bei dir noch nicht der Fall zu sein scheint, kann sich dass Herz irgendwann nicht mehr soweit zusammen ziehen, dass genügend Blut gepumpt werden kann. Und die Klappen werden undicht, weil diese sich nicht mit vergrößern, dieser Zustand wäre dann eine dilatative Kardiomyopathie. Aber ich will dir jetzt nicht unnötig Angst machen. Das ist nur eine mögliche Konsequenz, jedes Herz reagiert anders und kann ganz andere Mechanismen zur Kompensation ausbilden. Aber, wie gesagt, so schlimm ist es ja bei dir nicht! Derzeit hast du eben wahrscheinlich noch keine handfeste Erkrankung, die man benennen könnte, sondern nur anfängliche Veränderungen, die man beobachten und mit Medikamenten unter Kontrolle halten kann. Und das ist super! Bevor schlimmeres seinen Gang nimmt, kann dir geholfen werden. Das Medikament zur Puls- und Blutdrucksenkung, sorgt jetzt dafür, dass dein Herz sich jetzt wieder entspannen und erholen kann. Es ist in der ersten Zeit ganz normal, dass man dann erstmal nen bissl schlapper ist. Es bremst eben dein Herz damit es sich nicht überanstrengt. Der Körper brauch ne Weile bis er sich daran gewöhnt hat, aber in ein bis zwei Monaten wird es dann schon besser sein. Was hilfreich sein kann, ist regelmäßige, aber nicht zu anstrengende Bewegung. Schwimmen, Fahrradfahren und nicht übertreiben, am besten mit Pulsmesser und unter Absprache mit deinem Arzt natürlich. Machst du denn zur Zeit irgendeinen Sport? Wann hast du deine nächste Kontrolle beim Arzt? Dann kannst du ja erfragen, wie du dich jetzt am besten verhalten sollst, Bewegung -ja/nein...ect.. Vielleicht kannst du ja auch an deiner Ernährung ein bissl was drehen, das kann auch schon den Blutdruck verbessern und das Herz entlasten.
So, ich hoffe das war jetzt etwas hilfreich für dich, halt uns auf dem Laufenden...
LG Melli