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Wohnort: Hamburg
Beruf: Manager eines ökotrophologischen Kleinunternehmens
Danksagungen: 4
Nun, ich hatte einen angeborenen Herzfehler, der zwar lange Zeit gut operiert war, so dass ich ein ganz normales Leben führen konnte, aber vor ein paar Jahren hat mein Herz dann ähnlich wie Deines schlapp gemacht. Es ging mir eine Zeit lang sehr dreckig, aber dann bekam ich in Kiel eine neues Herz und jetzt geht es mir besser als je zuvor.
Ich weiß gar nicht, wie es jetzt bei mir weiter geht. Ich habe soviele Fragen, auf die ich keine Antwort habe: Werde ich wieder ein halbwegs "normales" Leben haben können? Werde ich wieder arbeiten können?
Es gibt Frauen, die nach der Transplantation Kinder bekommen haben.Muss ich mich tatsächlich von meinem Kinderwunsch verabschieden?
So etwas kann auch zusammenschweißen.Wird mein Partner bei mir bleiben (sein Leben ist schließlich auch unmittelbar davon betroffen)?
Müssen sie, bleibt ihnen nicht sanderes übrig.Werden meine Eltern mit der Sorge um mich zurecht kommen?
Lies alles, was Du über das Herz in die Finger bekommen kannst und Frage den Ärzten Löche in den Bauch. Gehe offensiv mit der Sache um. Sage den Leuten, dass Du ihre Sorge um Dich verstehst aber dass sie bitte die Klappe halten mögen.Werden mich meine Brüder und meine Freundinnen irgendwann mit ihren guten Ratschlägen verschonen?
Hier versagt leider meine Kristallkugel.Wie viele Freundinnen werden in einem der Zukunft noch an meiner Seite sein?
Du kannst auch Morgen schon unter den Laster kommen. Gewiss ist es nicht, aber ich rate Dir, es Dir auf jeden Fall vorzunehmen.Werde ich in fünf Jahren noch leben?
Schaden kann es nie, Du weißt nie ,was passieren wird.Sollte ich eine Vorsorgevollmacht machen?
Ja, bringt Steuervorteile, eventuell auch verbilligte bzw. kostenlose Nutzung von Bus und Bahn etc.Soll ich mich schon jetzt um einen Schwerbehindertenausweis kümmern?
Die Wahrheit.Was sage ich meinem Arbeitgeber (ich weiß ja selbst nicht, ob es wieder wird)?
Dann weißt Du mehr als ein Großteil der Menschheit...Dieser "Schicksalsschlag" hat mir gezeigt, was in meinem Leben wirklich wichtig ist.
Wird schon werden. Halt' die Ohren steif!Ich hoffe, ich kann mir dieses bewusste Leben in meinem Alltag herrüberretten und die paar lausigen Tage, Wochen, Monate oder Jahre, die mir noch beschieden sind, weiterhin in vollen Zügen genießen.
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Schon OK, man kann nicht den ganzen Tag hier herumhängen.vielen, vielen Dank für eure Feedbacks und entschuldigt meine späte Antwort.
Du willst unbedingt. Das ist die beste Voraussetzung. Dann kämpfe!Danke Wolle für deine klaren Aussagen - damit kann ich etwas anfangen! Kein herumreden ... Es ist ja Wahnsinn, wie gut du die Herztransplantation überstanden hast. 6 Kilomenter in unter 20 Minuten - RESPEKT! Ich habe nur unheimliche Angst vor dem Weg, denn du schon gehen musstest. Ich glaube, ich habe da nicht die Kraft dafür: Massig Untersuchungen, zahlreiche Krankenhausaufenthalte, Ärzte die kaum zuhören, Tabletten bis zum abwinken, dieses ständige Hoffen und Bangen ... Bisher musste ich in meinem Leben noch um nichts kämpfen. Ich war immer der Meinung "Man kann nichts erzwingen und alles was sich nicht von selbst fügt, soll eben nicht sein". Aber jetzt sieht die Sache irgendwie anders aus. Ich will leben und zwar unbedingt!
Warum? Der "älteste" Herztransplantierte in Kiel lebt schon seit 25 Jahren mit dem zweiten Herz. M.W. ist er schon retransplantiert.Meinen Kinderwunsch werde ich wohl "ad acta" legen. Ich möchte nicht, dass mein Kind (ob leiblich oder adoptiert) mit 5 als Halbwaise dasteht. Ich weiß, das ist eine eingeschränkte Sichtweise: Ich kann auch als gesunder Mensch morgen vom Laster überfahren werden ... da hast du schon recht.
Hast Du denn Rhythmusstörungen?Nein, auf einen Defi wurde ich noch nicht konkret angesprochen. Im Augenblick wollen meine Medizinmänner abwarten, was die Medis noch reißen können. Die magische Grenze ist angeblich EF 30 %. Wenn ich permanent mehr als EF 30 % habe, kann zunächst auf einen Defi verzichtet werden. Macht es eigentlich Sinn, sich so ein Gerät "vorsorglich" einbauen zu lassen? Was hilft es mir, wenn ich zwar eine hohe EF-Quote habe aber dann trotzdem an plötzlichem Herztod sterbe?!
Was ist der Sinn des Lebens?Hella, das was du beschreibst, kenne ich auch schon: Neid auf meine
kerngesunden Freundinnen, deren größten Probleme ihre morgentliche
Klamottenwahl ist; Trauer um meine nicht vorhandenen Kinder; Wut über
mich, dass ich mich nicht schon einmal früher habe durchchecken lassen;
außerdem meine extremen Stimmungsschwankungen: Von "ich will unbedingt
leben und genieße einfach jeden Tag so, als es wäre es mein letzter" bis
hin zu "ich packe das alles nicht und habe keine Lust zu kämpfen".
Aber ich habe auch schon die "guten" Seiten meines neuen Lebens kennen
gelernt: Durch den Krankenhausgarten schlendern und bewusst den Geruch
von Flieder wahrzunehmen; viele Freunde, die einfach mal vor der Haustür
stehen und sich nach mir umschauen wollen; meinen Partner als starken
Fels an meiner Seite zu erleben, obwohl er ein außerordentlicher
Kindskopf ist; den enormen Zusammenhalt in meiner Familie zu spüren
So issus.Eigentlich kann ich mich noch immer glücklich schätzen .
Mast- und Schotbruch! Du schaffst das schon.Trotzdem vielen Dank für Eure lieben, tröstenden Worte! Alles Gute für Euch