Hallo,
ich lese mich schon seit einiger Zeit durch dieses Forum und bin froh euch gefunden zu haben. Eure Beiträge haben schon viele meiner Fragen beantwortet und doch bleiben da noch so viele offen..... Vorab will ich mich aber erst mal, wie sich das gehört, vorstellen.
Ich versuche mich so kurz wie möglich zu halten:
Ich bin 44 Jahre alt, verheiratet und Mutter von 4 Söhnen, von denen aber nur noch der Jüngste zu Hause lebt, und wohne in der Nähe von Schwerin (M/V).
Nach einer heftigen Erkältung mit Fieber im Frühjahr 2009 kam ich nicht wieder auf die Beine. Ich habe mich sehr schwach gefühlt, bin keine Treppe mehr hoch gekommen und manchmal einfach mitten am Tag auf dem Stuhl sitzend eingeschlafen. Mein damaliger Hausarzt stellte die Diagnose "Burnout-Syndrom" und da ich zu dieser Zeit familiär und beruflich viel Stress hatte, schien mir das plausibel. Nach 5-monatiger Krankschreibung habe ich mich soweit aufgerappelt das ich wieder arbeiten konnte. Geblieben ist mir eine körperliche Schwäche und eine immer präsente Müdigkeit. Nach Umzug und Jobwechsel dann auch neuer Hausarzt: Blutuntersuchungen i.O., Puls zu hoch ("haben sie Stress?") und nach meinem Hinweis das mir ab 19.00 Uhr die Augen zufallen und ich für nichts mehr Energie aufbringe die Aussage "ich habe abends auch keine Lust mehr auszugehen"
und damit wurde ich für gesund befunden. Kennt ihr das wenn man an sich selber zweifelt ...? Die Schwäche nahm immer mehr zu und unter Belastung bekam ich immer schlechter Luft.... Im Sommer letzen Jahres wurde dann doch mal ein EKG gemacht und dann ging alles recht schnell( "da ist was nicht in Ordnung"), Termin beim Kardiologen am nächsten Tag:
Sinustachykardie HF 125, kompletter Linksschenkelblock, paradoxe Septumkinetik, deutliche Compliancestörung des linken Ventrikels, beginnende Hypertropie, EF 39 % , Myokardschaden, vermutl. postkarditisch
Die Kardiologin meinte mein Herz wäre wie bei einer 70-Jährigen die schon 10 Jahre unter Herzproblemen leidet
Das war erst mal ein Schock!! Mein Herz hatte ich gar nicht "auf dem Zettel", herzkrank war man für mich wenn man alt war oder stark übergewichtig oder mit Herzfehler geboren. Doch nicht ich, die sich immer gesund ernährt, nie geraucht oder getrunken hat.... Ich habe wie wohl alle hier sämtliche Phasen durchlaufen von Ungläubigkeit, Wut, Angst, Trauer bis zur einer gewissen "Bockigkeit" bei der ich momentan bin...
Habe inzwischen schon einige Medikamente probieren dürfen (Ramipril, wieder abgesetzt wegen Husten, der Husten ist allerdings trotzdem geblieben, starkes Schwindelgefühl nach Bisoprolol ) so das ich im Moment Candesartan, Procoralan, Torasemid und Tromocardin nehme.
Ein Krankenhausaufenthalt mit einigen Untersuchungen hat keine neuen Erkenntnisse gebracht (es besteht keine KHK, das ist ja schon mal positiv). Gefühlt geht es mit meiner Leistungsfähigkeit stetig bergab so das ich mit meinen Job, 25 Stunden pro Woche im Büro, maximal ausgelastet bin. Laut meiner Kardiologin hat sich meine Pumpleistung nicht verschlechtert aber eben auch nicht verbessert unter den Medikamenten. Ein Schrittmacher wird sicher irgendwann nötig sein, sie hält die CRT-Technik aber für noch nicht ausgereift
und würde lieber noch damit warten. Ich habe den Eindruck das sie nicht so recht weiß was sie noch mit mir anstellen soll.... Ich soll mein Leben genießen und außerdem wäre ich doch noch jung und Krebs wäre viel schlimmer. Mit diesen Aussagen kann ich nichts anfangen.
Ich bin sicher niemand der viel jammert, ich mache mir aber schon Sorgen das zu wenig getan wird. Vielleicht könnt ihr mir berichten wie sich der Schrittmacher bei euch ausgewirkt hat. Macht es Sinn sich in einer Herzklinik vorzustellen? Oder gibt es für die Implantation bestimmte Kriterien die noch nicht erfülle? Mir geht es, wie gelesen habe , mit einer EF von 39% ja noch vergleichsweise gut.
Ich denke für heute habe ich euch genug zugetextet (sorry, sollte gar nicht so viel werden)
Ich wünsche allen ein schönes Rest-Wochenende,
Katrin