Hallo zusammen,
ich bin neu hier und hoffe auf etwas Austausch hier.
2009 wurde bei mir (heute bin ich 40 Jahre/ w) eine DCM sowie eine leichte Mitralklappeninsuffizienz und eine leicht- bis mittelgradige Aortenklappeninsuffizienz festgestellt. EF lag damals bei 28 % und hat sich mit guter Tabletteneinstellung (Metoprolol, Micardis plus sowie Torasemid) und Schonung über die Jahre wieder auf etwa 55 % gebessert, so dass ich weitestgehend ein normales Leben führen konnte, auch wenn ich oft erschöpft bin. Kinder hab ich aufgrund der Erkrankung keine bekommen, mir wurde von einer Schwangerschaft abgeraten und ich fühlte mich auch nie gut genug, um das wirklich stemmen zu können.
2018 war anfangs ein recht anstrengendes Jahr und ich fühlte mich auch immer mehr ausgebrannt, was ich auf den ganzen Stress geschoben habe. Nachdem eigentlich alles wieder leichter wurde, wurde mein Befinden noch schlechter, bis ich dann, beim spazieren gehen an einem der "besseren Tage" ohne Vorwarnung plötzlich umgefallen bin. Ich hab mich wieder aufgerappelt, bin ein Stückchen zurück gegangen und hab mich dann abholen lassen. Am nächsten Tag war alles wieder ok, ich bin auch zur Arbeit. Der Arzt meinte, das kann schon mal passieren. Eine Woche drauf bin ich dann mit dem Rad (eBike) von der Arbeit heim und unterm Rad fahren das gleiche wieder, wie wenn mir jemand den Stecker gezogen hätte, ohne dass ich vorher was gemerkt hatte. Schon beim Hausarzt wurde über EKG die Diagnose AV Block 3. Grades gestellt und ich kam ins Krankenhaus. Zuerst wurden die Betablocker sowie die Diuretika verdächtigt, daran schuld zu sein. Ein Absetzten der Medikamente erbrachte keine Verbesserung, so dass mir ein Herzschrittmacher (Biotronik Ecuro DR) implantiert wurde.
Mit Einlieferung ins Krankenhaus/Absetzen der Medikamente begann ein langer Leidensweg. Unter Tags noch in der Arbeit, war ich dann so erledigt, dass ich, auch wenn das EKG, an dem ich angeschlossen war, grad eine normale Herztätigkeit anzeigte, fast nicht dazu fähig war, duschen zu gehen und dann auch noch die Zähne zu putzen. Nachdem ich den Schrittmacher bekommen habe (rechts unterm Schlüsselbein) hat mein Kreislauf total verrückt gespielt, zudem konnte ich über eine Woche meinen rechten Arm fast nicht bewegen und hatte sehr starke Schmerzen. Die akuten Probleme hab ich irgendwie mit dem Absetzten der Betablocker in Verbindung gebracht. Aber auch nach fast einem halben Jahr wurde es nicht wirklich besser.
Ich habe mit dann soweit berappelt, dass ich nach einer Woche wieder stundenweise ins Büro gehen konnte. Beim Arzt hieß es immer, es muss jetzt besser gehen. Aber so bald ich mich körperlich ein wenig belaste, und da reicht auch schon vom Geschäft in normalem Tempo zum Parkplatz zu gehen, womöglich noch irgendwas tragend, hab ich nach wie vor Probleme. Ich muss immer wieder stehen bleiben, abwarten und Luftholen. Dann erst kann ich wieder weiter gehen. Es fühlt sich an, als ob ich umfallen würde, wenn ich auch nur noch ein paar Schritte weiter gehen würde. Das baut sich von unten nach oben auf, leichter Druck auf der Brust, der wandert den Hals rauf und letztendlich ist der Druck dann im Kopf. Auch beim Treppensteigen (und ich muss in der Arbeit oft die Treppe rauf und runter, ich hätte also Übung, reicht mir oft schon eine Etage, und muss mich erst wieder fangen. Laut Ultraschall ist EF und Klappeninsuffizienz etc. alles unverändert wie vor dem Schrittmacher. Ich gehe gerne spazieren und war zuvor fast jeden Tag unterwegs, 5-10 Kilometer waren da kein großes Problem. Heute kann ich mich schon fast nicht mehr dazu aufraffen, weil es so eine Quälerei ist. Kennt das jemand von euch? Bei der Schrittmacherkontrolle ist alles in Ordnung, die erste Umstellung brachte leichte Verbesserung aber seitdem hat sich nichts mehr getan, auch wenn die Ärzte recht bemüht sind.
Man fragt sich ja selbst immer, ob es vielleicht doch eine Kopfsache ist. Komischerweise geht es an vereinzelten Tagen mal fast normal, allerdings sind die sehr selten. Vor Weihnachten (da ging wieder fast gar nichts mehr) hab ich nach Absprache mit dem Kardiologen die Tabletten umgestellt. Von Candesartan zurück zu Micardis Plus und dazu wieder Metoprolol. Dann war ich im Januar überglücklich, es ging mir fast wie vor dem Schrittmacher und dachte, ich hab endlich die Lösung gefunden. Dann bekam ich einen Infekt und musste Antibiotika einnehmen. Auf einmal ging wieder gar nichts mehr. Ich hatte Angst, dass mir der Infekt auf's Herz geschlagen ist und hab kurzfristig einen Termin beim Kardiologen bekommen. Ultraschall war unverändert, die Entzündungswerte wieder im Normalbereich, nur der BNP wert war mit 135 minimal erhöht sowie die Extrasystolen sehr ausgeprägt. Auf Empfehlung vom Kardiologen nehme ich nun wieder Diuretika, bin also medikamentös wieder da, wo ich vor dem Schrittmacher war. Damit ist der BNP Wert wieder auf 65 gesunken, die Extrasystolen haben nachgelassen aber ich kann immer noch nicht normal gehen. Bin langsam echt am verzweifeln.
Hat jemand von euch ähnliche Erfahrungen gemacht und hoffentlich Abhilfe gefunden?
Liebe Grüße