Guten Morgen!
Ich bin zwar nicht direkt neu hier, aber doch war ich schon länger nicht mehr zu Besuch und ich möchte gerade einfach ein bisschen rauslassen.
Zunächst einmal zu mir und meiner Anamnese. Ich bin Ben, aktuell 24, 2016 diagnostiziert mit paroxysmalem Vorhofflimmern ohne weitere Symptome. Herz ist sonst gesund, Lungenkrankheiten sind auch keine da, lediglich leicht erhöhter Blutdruck. Das Flimmern kam damals immer in sehr unregelmäßigen Abständen, vor allem in aufregenden und stressigen Situationen.
Nach meiner Diagnose im Krankenhaus und einer Kardioversion nach etwa 7 Stunden Flimmern, wurde ich noch zwei Tage dabehalten und danach entlassen. Ich suchte mir einen Kardiologen, mit dem ich seitdem auch alle meine Nachfolgeuntersuchungen mache. Er verschrieb mir zunächst Metoprolol und Xarelto
Das Xarelto wurde nach einem halben Jahr etwa ersetzt durch Aspirin, das Metoprolol durch Bisoprolol und die Dosis wurde inzwischen auf 2,5mg am Tag gesenkt.
Einen konkreten Grund für das Vorhofflimmern konnte er jedoch bisher nicht finden. Faktoren die dazu beitragen könnten: ich bin Übergewichtig, was durch die Betablocker noch verstärkt wurde; ich habe durch mein Studium und meinen Nebenjob am Schreibtisch im Alltag wenig Bewegung und ich habe leicht erhöhten Blutdruck. Zudem habe ich seit Jahren eine Angststörung, durch die ich früher sehr starke und häufige Panikattacken hatte. Angeblich kann der Stress davon auch beigetragen haben.
Nun dachte ich ich fahre mit den Betablockern soweit ganz gut und mein Alltag wäre zu einer Art Normalität zurückgekehrt. Ich hab mir letztes Jahr sogar einen Lebenstraum erfüllt und war für drei Monate in Japan.
Es gab nur einen Zwischenfall, wo ich mit einer akuten Sehstörung im Krankenhaus gelandet bin, und drei Tage in der Stroke-Unit verbringen durfte. Allerdings haben alle Unteersuchungen gezeigt, ich hätte keinen Schlaganfall gehabt und die Sehstörung kam entweder von einer Migräne oder sie war psychosomatisch.
So oder so war ich die letzten Jahre aber so gut wie durchgehend im Sinusrhythmus.
Und jetzt, seit ein paar Tagen, ist irgendwas falsch. Fast ausschließlich Abends habe ich plötzlich immer wieder so ein komisches Gefühl in der Brust. Ein Gefühl, wie beim Vorhofflimmern, doch immer nur für einen Herzschlag. Es rasselt kurz, der Schlag ist stärker, es fühlt sich an wie ein beginnender Anfall vom Vorhofflimmern. Und ich bekomme langsam Angst, dass mein bisher recht entspannter und einfacher Umgang mit der Situation demnächst nicht mehr sein wird. Ich bin ein ziemlicher Hypochonder und hatte in den letzten Jahren auch bei einem Psychologen Hilfe gesucht. Dadurch wurde es besser, doch diese kurzen Aussetzer der letzten Woche machen mir trotzdem Angst.
Mein Kardiologe hatte gesagt, dass ich eventuell mal ganz ohne Medikamente auskommen könnte. Ich möchte diese Hoffnung nicht aufgeben müssen.
Ich weiß, dass das von mir hier gerade wirkt wie Meckern auf hohem Niveau. Ich weiß, dass hier sehr viele Leute sind, die sehr viel ernstere Probleme haben als ich und ich möchte nicht so wirken, als bilde ich mir ein ich hätte hier das schlimmste Los gezogen. Ich weiß nur nicht wem ich meine Sorgen gerade mitteilen könnte, der sie auch nachvollziehen kann wie jemand, der auch Herzprobleme hat.
Mit besten Grüßen
Ben