Hallo zusammen,
gestern Vormittag war es leider soweit: mein 2015 implantierter S-ICD musste zum ersten Mal eingreifen. Ich war zu Hause auf der Couch und mein 1,5 Jahre alter Sohn ist gerade in die Küche gelaufen als ich eine Ventrikuläre Tachykardie spürte, oder besser gesagt dieses beklemmende Gefühl, dass das Herz kurz stoppt und es einem etwas schwindelig wird. Ich spüre das regelmäßig, aber immer war es nach 1-3 Sekunden wieder weg. Aber dieses Mal war es stärker. Ich erinnere mich nur noch daran, zu glauben dass die Spitze überwunden sei, aber dann wurde ich bewusstlos. Dann sehe ich nur noch den Couchtisch neben mir, der Schädel dröhnt und ich wusste nicht, ob ich gerade träume oder nicht. Ich war völlig desorientiert und dachte ich wäre eingeschlafen und wache gerade ziemlich verkatert wieder auf. Ich spürte wie meine Brust etwas wehtat, nicht viel, aber da war irgendwas. Mein Sohn lief auf mich zu, was ich fast für einen Traum hielt. Dann kam langsam alles wieder zusammen und ich merkte, dass ich kurz weg war.
Ich hatte die Tage davor eine Gastritis gehabt, kaum getrunken, kaum gegessen. Waren die Elektrolyte durcheinander gekommen? Zu wenig Kalium? 20 Minuten vor dem Ereignis hatte ich 20 Tropfen von Madagast (ähnlich Iberogast) genommen. Zeitlich hab ich das erstmal als Ursache genommen. An den S-ICD habe ich da noch nicht gedacht. Ich dachte, wenn der geschockt hätte, hätte ich größere Schmerzen. Ich wollte das trotzdem checken lassen und mein Kardiologe hat das Gerät am Nachmittag ausgelesen. Bingo… es hat tatsächlich geschockt…
Jetzt liege ich im Krankenhaus zur Beobachtung. Mir geht es gut, keine Folgen des Schocks vorhanden. Ich hatte gestern Nachmittag schon meinen Sohn durch die Wohnung tragen können. Aber wie gehts nun weiter? Ich habe jetzt Angst vor der nächsten Tachykardie… nicht auszudenken was passiert wäre, wenn das beim Autofahren passiert wäre…