Hallo zusammen,
ich hatte ziemlich genau vor einem Jahr eine schwere Grippe mit sehr starken Halsschmerzen und unmittelbar danach bekam ich Herzschmerzen, Atemnot und Schwindel. Es wurde mehrere EKG’s gemacht, Belastung-EKG, Echo, Blutuntersuchung und schließlich im Juni dann auch noch ein MRT. Alles war unauffällig. Ich habe dann erst einmal nichts weiter gemacht, versucht mich weitgehend zu schonen und darauf gesetzt, dass die Symptome von alleine verschwinden.
Nachdem ich mich dann kurz vor Weihnachten praktisch als geheilt gefühlt habe, habe ich mal wieder etwas härter im Fitnessstudio trainiert (ich hatte die Wochen vorher auch schon trainiert, allerdings eher zurückhaltend). Ich hatte dann direkt nach dem Sport wieder spürbare Herzschmerzen und seitdem hat sie sich die Symptomatik wieder verschlechtert. Also wieder Schwindel, Herzschmerz und Atemnot.
Zur Abklärung habe ich dann jetzt kürzlich extra noch einmal einen im Bereich Myokarditis sehr renommierten Kardiologen in einer anderen Stadt aufgesucht. Dort wurde auch noch einmal Blut abgenommen, ein EKG und ein Echo gemacht. Soweit ich weiß (Arztbrief liegt noch nicht vor) war alles unauffällig. Der Kardiologe meinte, er würde dringend empfehlen, eine Myokard-Biopsie (Herzkatheter) zu machen. Da die Beschwerden über ein dreiviertel Jahr nicht weggegangen seien, hätte sich gezeigt, dass die Selbstheilungskräfte des Körpers das Problem nicht in den Griff kriegen.
Würdet ihr in dieser Situation eine solche Untersuchung machen lassen? Ich muss dazu sagen, dass die Symptomatik bei mir relativ schwach ausgeprägt ist, d.h. ich bin voll arbeitsfähig und kann Vollzeit arbeiten. Nur Sport kann ich nicht machen, weil die Symptome unter Belastung stärker werden. Außerdem ist zumindest bis zu dem Rückfall Anfang Dezember die Beschwerdekurve stetig nach unten gegangen. Ich fühlte mich ja schon fast geheilt.
Ich frage mich jetzt, ob ich meinen Körper nicht doch noch eine Chance geben soll, die Sache alleine auszuheilen und ob überhaupt wirksame Medikamente zur Verfügung stünden, falls eine Myokarditis festgestellt wird. Nach meinen Recherchen gibt es für eine virusbedingte Myokarditis ohnehin keine Therapie. Wenn die Untersuchung kaum eine therapeutische Konsequenz hätte, wüsste ich nicht, warum ich dieses Risiko eingehen soll. Andererseits kann es ja auch sein, dass sich aus meiner bisherigen Symptomatik auf lange Sicht eine Herzschwäche entwickelt, wenn ich einen schwelenden Entzündungsherd unbehandelt lasse.
Wie seht ihr das?