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Mittwoch, 20. November 2013, 09:25

Und schon wieder ein neuer hier der die ein oder andere Frage haben wird ....

Hallo an alle hier im Bord.

Ich bin nun auch neu hier und möchte euch ein wenig über mich erzählen.
Ich bin 48 und eigentlich lebe ich seit über 6 Jahren in Griechenland. Anfang Oktober war ich auf Besuch in meiner alten Heimatstadt in Deutschland.
Da ich in einer Nacht Probleme beim Atmen hatte bin ich in die Notaufnahme gegangen und es wurde folgende für mich katastrophale Diagnose gestellt

Dekompensierte
Linksherzinsuffizienz NYHA IV
mit hochgradig eingeschränkter linksventrikulärer Pumpfunktion (EF 20%) bei DD dilatative Kardiomyopathie
DD Ischämische Kardiomyopathie
Akute respiratorische Insuffizienz (hypoxisch)
Kompletter Linksschenkelblock

Hochgradig dilatierter linker Ventrikel (über 70 mm). Mittelgradig dilatierter linker Vorhof. Normal großer rechter
Ventrikel/rechter Vorhof. hochgradig diffus eingeschränkte systolische LV-Funktion (LVEF ca. 20%), LSB-artiges Kontraktionsmuster, globale syst.
RV-Fkt. gering reduziert (TAPSE 19 mm). Leicht- bis mittelgradige Mitralklappeninsuffizienz (Grad 1 bei 3 Grad Einteilung), Vena contracta 3 mm, EROA 0,1 cm2, Regurgutationsvolumen 9 ml. Leichtgradige Trikuspidalklappeninsuffizienz (Grad 1 bei 3 Grad Einteilung), syst. PA-Druck
ca. 65 mmHg. Leichtgradige Pulmonalklappeninsuffizienz (Grad 1 bei 3 Grad Einteilung). Kein PE. Bild einer dil. CMP, bei manifester Herzinsuff. (nächtl. Luftnot in Ruhe) Indikation zur stat. Behandlung und Coronar­angiographie (nach
Rekomp.) gegeben.

Medikation:
Simvastatin 40 mg 0-0-1
ASS 100 mg 0-1-0
Ramipril 2,5 mg 1-0-0 (im Verlauf steigern)
Carvedilol 6,25 mg 1-0-1
Spironolacton 25 mg 1-0-0
Torem 10 mg 2-1-0

Da ich zu diesen Zeitpunkt nicht über einen deutsche Krankenversicherung verfügte und der Zustand angeblich nicht akut mehr
war wurde ich ohne weitere Untersuchungen Behandlungen wieder entlassen. Es wurden mir jedoch für das setzen einer Venenverweilkanüle, Abnahme von Blut mit anschließenden Blutbild, Kurzzeit EKG, Herzecho und eine Thorax-Röntgenaufnahme in zwei Ebenen 4010€ berechnet. Weitere Untersuchungen fanden nicht stad. Eine Beschwerde bei der Ärztekammer läuft …..

Da ich nun über Nacht wieder meinen Lebensunterhalt in DE bestreiten musste nahm ich eine Arbeit als Webdesigner auf wo ich auch zuhause arbeiten kann bei freier Zeiteinteilung,und bin so auch wieder krankenversichert.

Es war dann sehr schwierig wieder einen Zeitnahmen Termin bei einen Kardiologen zu bekommen und da ich mich durch die
eingenommenen Medikamente eigentlich auch viel besser gefühlt habe war das auch kein Problem.

Nun hatte ich einen Termin erhalten und gestern waren dann die Untersuchungen …. Und dann der Hammer, obwohl ich mich
recht gut fühle wurde bei der Untersuchung festgestellt das die EF unter 20 gerutscht ist und der linker Ventrikel über 80 mm ist, also 10 mm zugenommen hat in ca. 6 Wochen.

Es wurde nun im DHZB für den nächsten Mittwoch eine Herzkatheter Untersuchung festgelegt und ich bekomme gleichzeitig eine kardiale
Resynchronisationstherapie. Da in Vorfeld noch besprochen wird welchen CRT ich bekomme und ich auch dabei mitreden darf stehe ich nun vor der Entscheidung welchen ich nehmen werde. Vielleicht kann mir hier ja einer helfen. Im Moment tentiere ich zu dem Viva XT DF-4 CRT-D wenn möglich mit MRT-fähigen Elektroden. Gibt es hier vielleicht jemanden der solch ein CRD eingesetzt bekommen hat ? Da ja leider trotzdem bei bis zu 30 % der Patienten keine Besserung auch mit solch einen Gerät eintritt wie wird dann der weitere Weg ausschauen? Wie lange wird es dauern bis eine Besserung eintrit (vor allen Verkleinerung des Ventrikels), wen sie dann auch überhaupt kommen sollte.

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olw

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2

Mittwoch, 20. November 2013, 16:59

Du beschwerst Dich, dass Du eine Rechnung für eine Behandlung/Untersuchung erhälst, wenn Du hier nicht Krankenversichert bist? Das ist ja wohl normal.

Was die Diagnose angeht:

Hab im Endeffekt die gleiche, ischämische, dillative Kardiomyopathie. Ob CRT hilft oder nicht hängt wirklich vom Einzelfall ab. Gerät ist eigentlich egal, die machen alle, was sie sollen. Bei einem EF unter 20 kann es natürlich auch ganz schnell gehen mit einer HTX-Listung, sollte die Resynchronisationstherapie nicht anschlagen.

Bei mir hat sich die EF auf 30 verbessert, seit 4 Jahren Stillstand - d.h. besser wirds nimmer. Allerdings in der Zwischenzeit ein 80% Verschluss mit anschliessender Reparatur durch 3 Stents, 3 Monate später Infarkt nr. 3 in eben diesem Gefäss...

3

Mittwoch, 20. November 2013, 18:08

Hallo und danke für deine Antwort

Ich war Krankenversichert (Auswander Krankenversicherung)aber es gab dort keine Deckung für Deutschland.
Es geht auch nicht um die Rechnung an sich sondern deren höhe.
4000€ für Blutbild, Kurzzeit EKG, Herzecho und eine Thorax-Röntgenaufnahme in zwei Ebenen. all das zusammen kostet laut GÖA mit dem höchsten zu berechnenden Satz für Selbstzahler/Privat Patienten keine 600 €

Na ja die Geräte machen eben nicht alle das selbe. Es sollte schon eins sein das sich automatisch anpasst und ständig die Herzfunktion überprüft und nach diesen Werten ohne Einstellung von außen sich anpasst. Ich habe heute ein Beratungsgespräch mit einen Fachmann noch vor der OP erhalten mit dem ich hoffentlich das Optimale Gerät mit den entsprechenden Elektroden zusammenstellt.

"In Studien zeigte sich eine (im Vergleich zu früheren Studien zur kardialen Resynchronisationstherapie - CRT) mindestens 12 % höhere Response-Rate durch AdaptivCRT, die beim Viva XT CRT-D verwendete neue Therapieform. Dies bedeutet, dass die Therapie bei mindestens 12 % mehr Patienten erfolgreich war. "

Wen man dann zu den statistischen 12% gehören sollte macht das dann schon den entscheidenden unterschied.

Das mit dem EF mit 20% ist mir völlig unklar bei mir. Ich bin jeden tag 20 Minuten spazieren gegangen und hatte mir sogar ein Kardio Gerät gekauft bei dem ich bei 100-150 Watt zusätzlich 2 mal 10 Minuten am Tag trainiert habe da ich dachte es würde dadurch besser werden (was es gefühlt auch wurde) aber die aktuellen Werte sprechen eindeutig dagegen.

Ist eine Immunadsorptionstherapie eigentlich auch möglich wenn man schon eine CRT implantiert bekommen hat ?
Wenn ja gibt es Erfahrungswerte wie lange man mit die Therapie warten soll nach dem Einsetzen eines CRD.

Herzchen

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4

Mittwoch, 20. November 2013, 20:06

Hallo Holly,

willkommen im "Club der Herzen".

Leider kann ich dir keine Erfahrungswerte zwecks CRT-System geben. Aber ich hatte circa die gleichen Ausgangswerte wie du (EF 15 - 18 %; NYAH III, hochgradig dilatierter linker Ventrikel 65mm). Meine Story kannst du ja in meinem Profil nachlesen. Mein "böser Tag" war der 24. April 2013. Auch mit mir wurde über ein CRT-System bzw. HTX-Listung gesprochen. Allerdings wurde mir gesagt, dass vor der "Installation" eines solchen Helferleins ein halbes Jahr abgewartet und beobachtet werden soll, wie sich das Herz unter medikamentöser Behandlung verhält. Damals kam ich mir abgeschoben und nicht ernst genommen vor - heute bin ich sehr froh, dass ich um das CRT nochmal "rumgekommen" bin. Inzwischen geht es mir wieder sehr gut und meine EF beträgt derzeit 55 % (der linke Ventrikel ist aber noch immer zu groß: 60 mm). Allerdings bin ich, ohne dir nahe treten zu wollen, noch ein paar Lenzen jünger als du. Vielleicht drücken deine Ärzte deshalb so auf's Gas?! Vielleicht liegt es aber auch an der enormen Verschlechterung innerhalb der letzten sechs Wochen.

Ich finde aber auch, dass dich deine Ärzte nicht besonders gut über die Erkrankung aufgeklärt haben. Ich kann dir also nur sagen, was mir damals in meiner Akutphase empfohlen wurde: Strikte Schonung und vor allem kein Stress und keine Aufregung, keine Arbeit, nicht mehr als 1,5 Liter pro Tag trinken, kein Sport. Du hast ja in den vergangen Wochen das völlige Kontrastprogramm gehabt. Bei dir ging es ja schließlich nicht nur um deine Gesundheit, sondern auch um deine Existenz. So eine "Hau-Ruck-Aktion" mit Griechenland und neuem Arbeitgeber stelle ich mir jetzt nicht gerade stressfrei vor.


Wird bei dir noch nach der Ursache der dilatativen Kardiomyopathie gesucht? Viren, Vererbung, Herzmuskelentzündung, etc.? Du fühlst dich echt nicht erschöpft und platt? Faszinierend!Mit deiner Pumpleistung hab' ich nur geschlafen (was aber vielleicht auch an meinen Hammer-Medis lag).


Ich wünsche Dir von Herzen, dass sich alles fügt und dein Leben bald wieder in ruhigeren Bahnen verläuft!
Lass' mal wieder von dir hören
Herzchen

5

Mittwoch, 20. November 2013, 22:00

Irgendwie sind die ganzen Werte nicht nachvollziehbar.
Klar merke ich dass ich aus der Puste komme aber ich bin bis zu der letzten Diagnose vor 2 Tagen zum Teil 4-5-6 Km gelaufen. Zuletzt am Monat vom Fernsehturm in Berlin bis zum Potsdamer Platz und dann noch mit Frauchen Shoppen in den Arkaden (das Shopping war schlimmer als das laufen) .

Aber der linke Ventrikel hat sich nun einmal auf 80 mm vergrößert und der Untersuchung muss man ja schon vertrauen.
Ich weiß echt nicht was ich machen soll da ja bei der Herzkatheter Untersuchung gleichzeitig auch der CRT implantiert wird. Langsam tentiere ich dazu dass bei der Herzkatheter Untersuchung eine Herzbiobsie gemacht werden soll um eine Herzmuskelentzündung auszuschließen.

Ich werde versuchen eine lifeVest Weste solange zu erhalten und bitte darum dass die Medikation genau überprüft und angepasst wird. Ich hoffe ja das dies kein Problem darstellen wird für den behandelnden Arzt der sehr nett ist und sogar um diese Zeit noch eMails beantwortet.
Das dumme ist halt der Linksschenkelblock der eben nicht behandelbar / heilbar ist oder kann dieser verschwinden wenn der linke Ventrikel wegen einer Herzmuskelentzündung vergrößert ist und wieder halbwegs eine normale Größe erreichen sollte?

Na ja, der Umzug war ja unfreiwillig, ich habe in Griechenland mein Haus und meine kleine (saisonale) Firma.
Aber aktuell ist alles easy, habe von einen Freund seine Wohnung für ein paar Monate in Berlin Mitte bekommen da er im Ausland ist. Der neue Job den ich ja zuhause machen kann bedeutet ca. 20 Std. arbeit am PC in der Woche.

Carmen

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6

Mittwoch, 20. November 2013, 22:49

Guten Abend, Holly und herzlich willkommen hier im Forum :)

Mit einem Linksschenkelblock kenne ich mich nicht so aus - ich hatte einen Rechtsschenkelblock 8) - aber ich weiß, daß man einen Linksschenkelblock besser behandeln kann - eben vor allem durch eine CRT. Damit kann man bei einem Rechtsschenkelblock leider gar nix anfangen, was mir jetzt aber egal ist, da ich mittlerweile transplantiert bin und mein neues Herzchen alles richtig macht.
Die Verschlechterung Deiner Werte ist aber - zumindest für mich - doch nachvollziehbar: Du hast einfach zu viel gemacht, weil Du dachtest, mit Sport und Bewegung Deinem Herzen einen Gefallen zu tun. Dies trifft aber bei einer DCM nicht zu - da ist zunächst erst einmal Schonung angesagt - nicht 4-6 km laufen und anschließend Shopping, weil das ist ja auch durchaus körperlich anstrengend. Weißt Du, je mehr Du rumrennst, desto mehr wird gepumpt und Dein linker Ventrikel bläht sich immer mehr auf, d'rum heißt es ja "dilatative" Cardiomyopathie. Und Du hast Dich offenbar seit Bekanntwerden Deiner DCM eigentlich weniger geschont - so meine ich Deinen Äußerungen entnommen zu haben.
Eine Biopsie während der Herzkatheteruntersuchung zu entnehmen - das machen sie ja vielleicht sowieso, wenn sie schon mal "vor Ort" sind - wenn nicht, kannst Du ja nachfragen.
Aber mein Tipp an Dich lautet: lass es unbedingt langsamer angehen und renne nicht wie wild rum - Dein Herz würde Ruhe jetzt sehr schätzen und denke an die 80 mm - das ist schon eine sehr hochgradige Dilatation. Und je mehr Du Dich verausgabst, desto schlimmer.

Ich drück' dir die Daumen, daß alles klappt bei der Untersuchung, ich schätze mal, daß Du um die Implantation des CRT-Systems nicht drum rum kommst. Aber wenn sich dann dadurch Dein Herzchen wieder einkriegt, ist das ja ok, denke ich.

Alles Gute und liebe Grüße - Carmen

Knöpfchen

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7

Mittwoch, 20. November 2013, 23:27

Hallöchen Holly  ^^  

Erst mal (leider?) willkommen hier im Forum. 
Schon mal gut dass du dir mehrfach Hilfe suchst und nicht alleine dich da durchschlängelst.   :thumbup:

So schnell haben sie bei dir DCM diagnostiziert? Also ich kenn mich ja nur wenig aus aber ich war eine Woche drin und danach hatten sie nur "hochgradigen Verdacht" auf DCM 8| Gibt es eine Methode das so schnell zu diagnostozieren?

Und soweit ich das beurteilen kann ist Schonung sehr wichtig! Zumindest bis minimum die Medikation gut eingestellt ist und die Ärzte ihr okay geben. Ansonsten wird das alles immer Schlimmer und das Herzi soweit ich weiss, immer grösser. (Falls ich falsch liege möge man mich bitte korrigieren!!! :thumbup: ) Die Schonung tut auch verdammt gut. Denn solang man nicht richtig eingestellt ist, ist das Herz auch noch recht überlastet bei Kleinigkeiten. Also bitte, bitte schone dich.
Gib dem Ganzen Zeit. Denn sonst hast nachher den Salat, wie man so schön sagt. Training auch nur nach Absprache mit dem behandelnden Arzt.

Gute Besserung und alles Liebe!
Knöpfchen
Lebensfreude ist die beste Kosmetik.



agloco

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Danksagungen: 13

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8

Donnerstag, 21. November 2013, 06:37

Grüße dich Holly,

auch von mir ein herzliches Wilkommen!

Deine Diagnosen erinnern mich auch sehr an mich selbst. Gleicher Verlauf Ef allerdings bei 8% nach Dekompensation. Danach war ich mit 8% sehr gut zu Fuß und habe mich überhaupt nicht mehr krank gefühlt. Allerdings sagt das Wort "Dekompensation" schon aus, dass es ein verzweifeltes, letztes Aufbäumen ist und eine Schutzfunktion. Danach fühlt man sich wohl immer erstmal wieder halbwegs ok.

Zu der Rechnung: Ich musste ebend auch echt schlucken als ich die Zahl gesehen habe. MEINER Meinung nach ist da was faul. Ich würde es auch nicht bezahlen! Solange es lediglich genau die Untersuchungen waren die du geschildert hast. Oder wurden die Untersuchungen immer wieder durchgeführt z.B. tägliche Blutabnahme alle zwei Tage Echo etc. und wie lange warst du denn in der Klinik?

Jedoch denke ich, dass du im DHZB wirklich sehr gut aufgehoben bist! Wie kommst du jetzt damit zurecht und was ist mit deiner Existenz in Griechenland?
Sehe mal zu, dass du schnellstmöglich wieder hier versichert bist oder bist du es bereits? Denn solch eine Op mit Gerät kostet auch schnell 40 tsd. Euro.

Halte uns auf dem Laufenden und übernehme dich nicht gerade beruflich (bin selbst aus der Branche und sie ist schwer geworden in Dtl.), kümmere dich erstmal um deine Gesundheit Holly.

Liebe Grüße
Alex
Linksventrikuläre Herzinsuffiziens 2008 8% Ef und 2020 48% EF- Defiträger

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Herzchen

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9

Donnerstag, 21. November 2013, 10:29

Hey Holly,

ich hab' hier was nettes für dich und alle "shopping-geplagten" Männer und Frauen gefunden:

http://www.verkehrsverein-hoerstel.de/ar…eihnachtsbummel


:D


20 Stunden finde ich trotzdem ganz ordentlich. Es geht bei Schonung zwar vorrangig um die körperliche Belastung aber Zeit- und Erfolgsdruck sind ja genauso "böse". Lass' es echt langsam angehen, damit ist dir sicher schon ein bisschen geholfen.

Die Ärzte haben mir es damals sehr "bildlich" erklärt: Bei einer dilatativen Kardiomyophatie ist das Herz wie ein nasser Jutesack und kann sich nicht mehr ordentlich zusammenziehen. Da das Herz immer stärker arbeiten muss, um den Körper mit ausreichend Sauerstoff zu versorgen, schlägt es schneller. Und das Herz wird, wie jeder Muskel, größer während des (in diesem Fall unfreiwilligen) Trainings. Wenn das Herz wächst, dann schließen die Herzklappen nicht mehr ordentlich, denn diese wachsen ja nicht mit. Auch hier wieder sehr plastisch gesprochen: Wenn der Türrahmen verzogen ist, dann schließt das Türblatt nicht mehr richtig. Die Pumpfunktion nimmt dadurch nochmal ab. Wenn die Pumpfunktion abnimmt, reicht die durchgepumpte Blutmenge nicht mehr aus um das Herz richtig auszufüllen. Das Herz beginnt zu "schlingern" bzw. die Vorhöfe und die Herzkammern ziehen sich nicht mehr synchron zusammen, sondern zeitverzögert. Im EKG sieht es aus, als würde das Herz "hulla-hup" tanzen.

Bei mir besserte sich der Linksschenkelblock mit steigender EF. Ich will dich aber nicht dazu "verführen", die Entscheidung der Ärzte dein Herz mit einem CRT-System zu unterstützen, anzuzweifeln. Dein linker Ventrikel ist schon sehr dilatiert. Ich habe nicht Medizin studiert - auch wenn ich zur Zeit glaube, die Weisheit mit Löffeln gefressen zu haben 8) Du bist dort sicher gut aufgehoben und nicht jeder Arzt beantwortet um 22:00 Uhr abends noch E-Mails - ich kann froh sein, wenn ich in meiner Kardio-Praxis um 16:00 Uhr noch eine Arzthelferin ans Telefon bekomme ... lol* Aber trotzdem würde ich alle Hebel in Bewegung setzen um zumindest die Ursache deines schwächelnden Herzens herauszufinden - kennt man die Ursache, kann man gezielter behandeln.


Ich drück' dir fest die Daumen :thumbsup:


Tschüßle










10

Donnerstag, 21. November 2013, 22:23

Schön das hier so viele sind die anteil nehmen und über ihre Erfahrungen berichten.
Als erstes muss ich hier einmal ein riesen Lob an "meinen Kardiologen" abgeben der mich eigentlich vor 3 Tagen zum ersten mal gesehen hat und nur da er von den Arzt der das Herzecho gemacht hatte gebeten wurde. Er schreibt mir jetzt wiederholt in der Nacht per Mail zurück und beantwortetet fragen. Ich poste hier einmal den Mail verkehr da es doch vielleicht den ein oder anderen interessiert und zukünftigen Lesern hier im Bord auch eine Hilfestellung geben kann.

Würde die Möglichkeit bestehen vor der
Implantation eines CRT erst die Herzkatheter Untersuchung abzuwarten?
Dabei sollte auch eine Probe desHerzgewebes genommen werden um eine
Herzmuskel Entzündung auszuschließen.

Auch
erbitte ich zusätzlich eine Spiroergometrie, ein Langzeit EKG und ein
Belastungs-EKG. Wenn ein Thorax-CT für eine genaue Diagnostik möglich
ist würde das zu Findung der Ursache der Krankheit vielleicht auch
beitragen.

Hintergrund
ist das ich mich eigentlich gar nicht schlecht fühle. Bis vor 2 Tagen
als das Herzecho gemacht worden ist war ich täglich unterwegs und legte
4-5-6 Km zurück ohne Beschwerden dabei zu

empfinden.
Auch hatte ich mir ein Cardio Gerät gekauft und auf diesen auch noch
einmal 2 mal 2 Km am Tag zurückgelegt.

Ich
wurde nur in der Helios Klinik insgesamt 10 Minuten in der Notaufnahme
untersucht und in ihrer Praxis wurde ein Herzecho gemacht.

Es
wurden keinerlei weitere Untersuchungen gemacht und auch wurde nicht ein
einziges Mal überprüft ob die Medikation richtig ist und eventuell
angepasst werden muss.

Ich
denke/hoffe das eine bessere Medikation vielleicht eine Verbesserung
bringen kann und würde dieses gerne noch einmal ein paar Wochen testen.

Eine
LifeVest Weste würde mir ein sicheres Gefühl geben um diesen Zeitraum
sicher zu überstehen.

Da Sie
ja im DHZB gearbeitet haben könnten sie mir vielleicht behilflich sein
kurzfristig auch eine Immunadsorption Therapie zu erhalten.



Ich
kann mir vorstellen dass ihre Zeit recht knapp bemessen ist und sie sich
um eine Vielzahl von Patienten kümmern müssen. Aber ich hoffe das sie
Verständnis haben das ich doch sehr verunsichert bin und mit Gedanken
mache um meine weitere Zukunft.



Ich
wünsche ihnen einen schönen Tag und hoffe auf ihr Verständnis,


Die Antwort lautet ...

Natürlich geht die Herzkatheteruntersuchung allen weiteren Schritten voran,
falls sich dabei eine koronare Herzerkrankung zeigt, würde zunächst per PTCA und ggf Stentimplantation eine Verbesserung der Durchblutung erzielt und dann der Erfolg abgewartet.

Eine Biopsie ist möglich, wird in Ihrem Fall aber in Anbetracht der Veränderungen und des Linksschenkelblockes nicht therapieentscheidend sein, da hier die Besserung ihrer Situation im Vordergrund steht und dies bei Ausschluss einer KHK in erster Linie durch eine CRT zu erwarten ist.

Bei KHK und PTCA würde wegen der notwendigen Antikoagulation ohnehin keine Biopsie entnommen.

Die angesprochene EKG-Diagnostik ist bei den bei Ihnen echokardiographisch nachweisbaren Veränderungen nicht wegweisend und hätte aktuell überhaupt keine Einfluss auf die weitere Therapie. Den Nutzen eines zusätzlichen Thorax-CTs sehe ich nicht.

Das es Ihnen aktuell recht gut geht erlaubt einerseits glücklicherweise ein schrittweises Vorgehen, ist aber kein Garant für Ihre sichere Zukunft. Bei der ausgeprägten Herzinsuffizienz wie sie bei Ihnen vorliegt können Sie keinen Trainingserfolg durch Sport erwarten, sondern riskieren bei größeren sportlichen Belastungen eher eine Dekompensation oder maligne Rhythmusstörungen. Kurz – ich würde aktuell vom Sport abraten.

Ihre Medikation habe ich gesehen und halte sie für adäquat. Hier ist eine langfristige Dosissteigerung des Betablockers und des Ramipril notwendig, wird aber bei der Größe Ihrer linken Herzkammer sicher nicht ausreichen um Sie aus der „Gefahrenzone“ für ventrikuläre Arrhythmien zu bringen. Das gelingt nur mit einer CRT unter gleichzeitigem Schutz durch die ICD-Funktion.

Eine Immunadsorption stellt eine im Vergleich zu den Erfolgen der CRT weniger gut belegte Therapieoption dar, über die wir sicher reden können. Eine Life-Vest wird in Deutschland von den Krankenkassen nur in wenigen Ausnahmen übernommen, die eine differenzierte Diagnostik mit realistischer Chance auf eine signifikante Verbesserung der LV-Funktion innerhalb von 6 Wochen erfordern. Vor einer HK-Untersuchung besteht hierzu keine Möglichkeit.

Ich kann Ihre Sorgen nachvollziehen und schätze Ihre differenzierten Überlegungen. Sie können mich morgen von 8: bis 14:00 Uhr gerne unter xxxxxxxx in der Praxis anrufen, damit wir besprechen können wie Sie weiter vorgehen wollen.

Bis dahin und herzlichen Grüße,