Hallo Helge!
Willkommen im Forum und Kopf hoch! Du bist nicht alleine mit diesen 3 Buchstaben
Das mit den fehlenden Infos seitens der Ärzte kenne ich zu gut. Man bekommt erst nach und nach gesagt, wie man sich mit DCM verhalten soll. Kardiologen haben nach meiner Erfahrung zudem einen ziemlichen Tunnelblick und sie sind äußerst direkt und schonungslos. Das ist es, was einen am Anfang so tief in das Loch zieht. Ich habe mir dann einen neuen Hausarzt gesucht und Glück gehabt einen gefunden zu haben, der a) fachlich extrem fit(auch Kardiologie) und b) sehr sehr menschlich und sensibel ist. Er hat gute Laune, er erklärt und gibt gute Tipps. Seitdem gehe ich gerne zu ihm
Das schlimmste war damals im Krankenhaus die beiden jungen Ärzte, die damals jeden Morgen zur Visite ans Bett gekommen sind. Den anderen dreien im Zimmer haben sie gesagt, wie es läuft und ihnen Mut gemacht, ganz normal geredet. Bei mir am Bett (ich war erst 35 Jahre alt) setzten sie dann einen Dackelblick auf, total viel Mitleid im Gesicht und hatten die nächste schlechte Nachricht im Gesicht (meistens noch ein weiteres Medikament). Diese Blicke fand ich schrecklich und gaben mir das Gefühl, ich sterbe gleich.
Aber was ist jetzt, 2 Jahre danach? Die würden sich heute wundern, wie gut es mir wieder geht, trotz der EF von 25. Ich spaziere kilometerweit durch die Gegend, ich fahre 12km mit dem E-Bike durch die Wälder und Berge des Sauerlandes, ich kann normal essen und denke auch nicht mehr so viel an die DCM. Es kann also alles viel besser laufen, als man denkt. Es gibt also immer Grund zur Hoffnung!
Ich weiß, wie Du Dich jetzt fühlst, dass Du denkst, Du hast gar keinen anderen Gedanken mehr, als DCM. Das geht vorbei... der Mensch gewöhnt sich auch an so einen Gedanken und auch an das Leben, dass man damit führt. Ich habe ein Jahr gebraucht, dass ich das Gefühl habe, wieder vieles von meinem "alten Leben" zurück zu haben. Vorher war es "ein altes Leben, das nun vorbei ist". Nein, es kam wieder zurück, obwohl ich nicht daran geglaubt habe. Ich wünsche es Dir, dass Du es auch so erlebst!
Was die Regeln für mein Leben sind (und sicher für alle DCMler gilt): Belasten, aber nicht Überlasten. Ausdauerbewegung ja (z.B. spazieren), Kraftbewegung nein (z.B. Getränkekasten heben). Jeden Tag 20 Minuten spazieren. Nicht schwer heben, stattdessen Freunde und Nachbarn fragen, die positiven Dinge sehen, negative Bereiche des Lebens abschaffen.