Ich bin mir nicht sicher, ob ich das schreiben soll, aber die Sache mit dem Spenderherzen kann ich schon - zumindest etwas - nachvollziehen.
In meiner schlimmsten Phase habe ich mich in einem Schlaganfallforum angemeldet. Ich wollte eigentlich nur wissen, wie man den Schlaganfall spürt.
Die Mitglieder waren sehr kommunikativ haben mir eine Menge Tipps gegeben. Nur, die Dinge hatten mich in der Form eigentlich nicht interessiert. Etliche Mitglieder haben von Ihrer Reha geschrieben. Ich wollte eigentlich nur hören, dass man nach X-Minuten bewusstlos wird und dann irgendwann komplett einschläft. Denn ich wollte eigentlich nicht "gerettet" werden, um dann Monate zu brauchen, um die geringsten Dinge wieder zu erlernen. Ich habe keinen Blutverdünner bekommen, weil mein Herz strukturell gesund ist. Das Risiko Bluter zu werden ist bei Patienten wie mir höher als einen Schlaganfall zu bekommen. Aber trotzdem habe ich mir immer wieder darüber Gedanken gemacht, da das Risiko mit Rhythmusstörungen 5mal höher sein soll.
Ein Leben mit Schmerzen ist mir seit 40 Jahren nichts Fremdes, wegen einer anderen Sache. Aber ein Leben mit diesen Rhythmusstörungen so wie ich es empfunden habe, waren für mich nicht vorstellbar. Ich habe etliche Male in einem Parkhaus ganz oben gestanden und mir gedacht, dass alles innerhalb weniger Sekunden vorbei sein kann und auch "technische" Möglichkeiten, z.B. in der Schweiz überprüft.
Was ich sagen will ist, dass nicht alle Menschen bereit sind, nach dem Strohhalm zu greifen. Ich hatte eine Tante, die mit 60 an der Hüfte operiert werden soll, was sie ablehnte. Wenn Ihre Zeit gekommen sei, würde sie der Herrgott sowieso holen. Sie ist nie operiert worden und 94 geworden.
Was allerdings Deine Vorsicht und Fürsorge angeht würde ich mich anders verhalten. Wegen der ausstehenden PVI Deine Freunde nicht einladen? Bei Deinem Partner scheint es ziemlich zu piepsen. Was ist, wenn eine zweite PVI notwendig ist.
Und welche Ausrede fällt ihm später ein, wenn alles wieder okay bei ihm ist ? Es ist sicher nicht zu Zeit, die geplante Weltreise zu machen, aber etwas mehr Normalität täte gut.
Vergiß nicht zu leben