Ich rede oft mit meiner Frau über die Zeit als es mir so schlecht ging und ich im Koma lag.Sie hat mindestens genau so gelitten wie ich. Und wenn man weiß das es mehrmals meiner Frau zu verdanken ist,dass ich noch lebe, und versucht wurde nach Wirtschaftlichen Gesichtspunkten zu entscheiden, bestätigt das mir wieder das auch im Gesundheitssystem ein Menschenleben kaum noch was wert ist.
Der absolute Hammer war:
Wie ich schon beschrieb hatten die Ärzte meiner Frau damals gesagt, das sie sich keinerlei Hoffnungen machen sollte das ich überlebe,aber als ich jetzt erfuhr das man mich nach 5 Wochen in eine Spezialklinik für Langzeit- Beatmete Koma Patienten verlegen wollte und alle weiteren Versuche meine Infektion zu bekämpfen aufgeben wollte, da es eh keinen Sinn hätte , hat es mir echt die Sprache verschlagen. Das war , Gott sei dank hat es meine Frau rechtzeitig erkannt, mein sicheres Todesurteil.
Nur weil meine Frau mit Gerichtlichen Folgen bzw. einer einstweiligen Verfügung zur Verlegung in die Uni-Klinik Homburg drohte, hat man dann weiter versucht mich durch zu kriegen.
Auch erwähnenswert ist, dass ich auf der Station MRSA bekommen habe. Ich wurde in ein anderes Zimmer verlegt und meine Besucher mussten Mundschutz, Kittel, Überschuhe und Kopfbedeckung tragen. Ich wurde mehrfach Dekontaminiert und auch meine Frau musste das tun, damit sie mich nicht immer wieder damit ansteckt, obwohl sie mehrfach Negativ getestet wurde. Soweit ist das ja löblich und das Krankenhaus war auch eines der wenigen die darauf Testet.Auch wurde das Zimmer komplett desinfiziert.
Aber der Hammer war das dieses ausgewählte Zimmer 2 Türen hatte. Und man soll es nicht glauben: Mehrmals gingen Menschen in Straßenkleidung und auch mehrfach ein Notarzt an meiner Vermummten Verwandschaft vorbei ,obwohl überall große Schilder hingen das dieser Raum nur mit Keimfreier Bekleidung zu betreten sei und auch das der Patient MRSA Pos. sei. Stellen sie sich das mal vor: Auf dieser Station lagen Patienten mit offenem Bauchraum oder Brustraum !
Meine Frau hat sofort den Chefarzt antanzen lassen und was dann kam könnt ihr uch wohl vorstellen.
Wie durch ein Wunder war ich dann nach mehrfacher Dekontamination MRSA frei und die Vermummung hatte eine Ende.
Als ich dann ,nach dem ich aus dem Koma erwacht bin und halbwegs über den Berg war, wurde mir der Trachial-Tubus entfernt und ich musste wieder mit Unterstützung eine Bipap Beatmungsgerät die Atmung wieder erlernen bzw. bewusst versuchen mit zu atmen, weil der Atemreflex nicht mehr vorhanden war.Das war auch der Grund warum ich 10 Tage am Stück wach war.
Weil die Bipap Maske so stramm saß, dass mein ganzes Gesicht offene Stellen bekam und ich Angst hatte zu ersticken wenn ich einschlafe, weil die Fingersonde zur Messung der Sauerstoffsättigung fast nie Funktionierte, und ich von meiner Frau wusste das an der Monitor-Überwachung fast nie jemand saß.
Es wäre wohl erst jemand gekommen wenn Herz-Alarm ausgelöst worden wäre, wobei die Hirnschäden dann eh Irreparabel gewesen wären.Die Entwöhnung Empfand ich aber als erträglich, nur da ich immer noch in diesem Durchgangszimmer lag bekam ich diesmal eine MRSA Pneumonie (Lungenentzündung). Und da ich auch keinen Husten Reflex mehr hatte und auch sonst die Atemmuskulatur viel zu Schwach war um evtl. Schleim aus zu Husten, ging ein 3 Wöchiger Kampf ums ersticken los.
Antibiotika halfen nicht mehr wegen der Resistenz und die fehlende kraft führten dann dazu das Täglich so viel schleim wie möglich durch Broncho-Skopie abgesaugt wurde .Und das 7 Tage hintereinander ohne Betäubung, wer schon eine mitgemacht hat weiß wie schön das ist, außerdem durfte ich insgesamt 10 Tage nichts trinken.
Heute werde ich in allen Krankenhäusern in Extra Räume gebracht und auf MRSA getestet bevor ich Behandlungsräume betreten darf, obwohl ich seit 4 Jahren durchgehend Negativ getestet wurde. Und fast jeder 2 Deutsche hat diesen Erreger im Mund und Nasenraum. Was für ein Schwachsinn - nur weil in meiner Akte steht das ich mal Pos.war.
Nach 3 den 3 härtesten Wochen meines Lebens hatte Ich diesen MRSA Keim und die Lungenentzündung besiegt, und weiß seit dem was richtige Todesangst ist: Ausfall des Bipap und keine Kraft die Maske runter zu bekommen usw. Ich hatte bereits mehrmals mit meinem Leben abgeschlossen und darum gebeten endlich zu sterben. Aber wie gesagt: Bis zur letzten Patrone!
Heue ist zwar eine Transplantation oder ähnliches noch kein Thema (Defi und Schrittmacher hab ich ja) und EF 30-40% je nach Kardiologe, aber leider kann ich ohne Diazepam nicht mehr leben und habe wenn ich überhaupt nach 2-3 Valium mal Schlafen kann, schlimmste Alpträume, aber ich lebe ! ! !
Und das ist die Hauptsache ! Außerdem hab Ich seit 20 Jahren eine fantastische Frau ,einen tollen Sohn und eine Starke Familie an meiner Seite, un dass lässt sich mit keinem Geld der Welt bezahlen.
Und den faulsten und liebsten Jack Russel der Welt,der mir über schwere Stunden weg geholfen hat. Ich bin ein Reicher Mann !! An alle die ähnliches mitgemacht haben - es lohnt sich immer zu kämpfen