lerne dich an den kleinigkeiten im alltag zu erfreuen.
z.b. über ein gutes essen, den besuch der familie, sitze vor ein fenster und schau den sonnenuntergang an.
Mike danke ich versteh dich schon ist nur nicht einfach in die Tat umzusetzen. Seit Jahren ist mein Leben nicht so wie es sein sollte, ich habe gelernt ans Leben keine Ansprüche mehr zu stellen, ich habe gelernt zurückstecken zu müssen stillschweigend einfach als gegeben hinnehmen weil ich dafür nicht die körperlichen Voraussetzungen habe z.B. mein Hobbysport den ich täglich 7 Tage die Woche gemacht habe lebenslang gestrichen weil ich den Arm nicht mehr belasten darf, nächtliche Ausflüge wie es sich für einen jungen Menschen gehört auch mal Party zu machen nur beschränkt möglich (es müssen ordentliche Luftverhältnis sein, in Clubs ist das nicht geboten) derzeit gar nicht weil ich derzeit nicht belastbar bin, schwimmen gestrichen wegen Chlor und Seen sind hier nicht in der Nähe, Essen - ich geh essen mit Freunde oder Familie aber schmecken tut es mir selten weil ich durch jahrelange Chemos kaum noch süß/sauer/bitter/salzig/scharf schmecke, mit all dem habe ich mich abgefunden, das gehört halt zur mir seit dem Krebs. Ich habe eine Familie die mich stützt gleiches gilt für Freunde die sich mir und meinen Möglichkeiten anpassen, die mir die Freiheit lassen zu entschieden wie weit es geht.
Ich genieße zum Beispiel jede Minute mit meiner Katze die auch schon eine Omi ist und die mich irgendwann verlassen wird, sie schafft es immer noch nach 12 Jahren mich zum lachen zu bringen wie sie rumkaspert und jeder sagt sie sei keine Katze sondern ein Hund weil sie mir den Ball bringt den ich werfen soll und während sie in mir bringt in der Schnauze dabei maunzt nach dem Motto "Nicole ich komme, gleich kannst du ihn wieder werfen", wer das einmal gesehen hat muss aufpassen das er sich vor Lachen nicht in die Hose macht. Ich sitze oft auf meinem Balkon bei Wind und Wetter, lasse meine Gedanken schweifen und beobachte das Falkenpäarchen und die Schwalben, ich schaue von meinem Balkon weit ins Grüne im Sommer genieße ich es, doch mal ganz ehrlich soll das das Leben sein mit 29? Ich habe mein gesamtes junge Alter gekämpft für mein Leben, gekämpft klaglos zig Chemos, Bestrahlungen und OPs ertragen in der Hoffnung den Krebs zu besiegen und dann wieder ordentlich leben zu können und nachzuholen was ich verpasst habe. Ich habe doch nicht gekämpft gegen den Krebs um hinterher mehr zu leiden an dem Herz als unter den Krebstherapien. Fakt ist Leistungsfähigkeit ist jenseits von gut und böse. Ich genieße meine Arbeit, dort geht es nach meinem Tempo und ich habe etwas Normalität, das Gefühl "hey du bist nicht nur nutzlos dein Leben kann schön sein" ich bekomme so viel positive Resonanz das Partner/Eltern bei mir Rat suchen wie sie mit ihren Krebskranken Angehörigen umgehen können oder Krebspatienten die mir sagen sie wünschte sie hätte auch den Mut so offen damit umzugehen.
Mein Problem ist halt das Herz, damit komme ich einfach nicht klar. Es ist unberechenbar und nicht planbar, ich kann nicht reagieren und mich nicht schützen und so schutzlos dem ausgeliefert sein, damit komme ich nicht klar und so schotte ich mich einfach ab um möglichst eben nicht in der Öffentlichkeit umzukippen, da sind meine Erfahrungen leider so das man beklaut wird und man einem nicht hilft (was mir im Traum nicht einfallen würde weil ich immer hilfsbereit bin und obwohl ich selber vielleicht nicht mehr stehen kann trotzdem den Sitzplatz frei mache für einen älteren Menschen der gebrechlich wirkt als Beispiel oder wenn jemand blutet ich immer Pflaster und Desinfektion in der Handtasche habe und helfe ...) Ich habe einfach Angst. Wenn mein Herz spinnt dann tut es auch sehr weh in der Brust und zieht die Lunge mit in Leidenschaft weil ich dadurch tiefer atmen muss was schmerzhaft ist.
Ich seh im Moment nur das der Krebskampf sich für mich nicht gelohnt hat, nicht wenn das Endziel ist das das Herz im Ar... ist und ich beim Sieg doch nicht feiern kann. Wenn man gesagt bekommt, sollte noch mal Chemotherapie nötig sein wird das fürs Herz wohl zu anstrengend und gefährlich das man den "nutzen abwägen soll" (wortwörtlich wurde das gesagt) da soll mir mal einer sagen das man das locker nehmen soll und keine Angst haben darf. Ich kann nicht immer stark sein, ich kann es einfach nicht mehr. All die Jahre habe ich gehofft und nun ist meine Hoffnung weg, sie wurde mir brutal genommen durch klare ehrliche Worte meines Kardiologen aber ich habe auch an meine Ärzte die Ansprüche das man ehrlich mit mir ist und schonungslos alles offen legt nicht wie bei manch anderen Patienten die man nicht adequat aufklärt weil sie das nicht verkraften würden. Medikamentös hat man alles ausgeschöpft sowohl kardiologische als neurologische Mittel wo es bei 2 mal gleich schlimmer wurde anstatt besser und die anderen habe ich nicht vertragen oder schließen sich aus wegen anderer Medikamente die wichtiger sind. Jetzt ist wohl nur noch die Frage ob Schrittmacher oder Defi indiziert ist, das soll der Ereignisrecorder zeigen oder ob ich damit mein Leben lang leben muss das ich Synkopen habe.
Ich kann nur hoffen das ich lerne wie ich meine Gefühle ausschalte, abgestumpft ist es mir dann wohl egal wie andere reagieren und das es unangenehm ist auf der Straße/in der Öffentlichkeit zu liegen und hilflos zu sein. Anders werd ich das wohl nicht packen
Danke dir Kris für deine Worte, ich versteh euch schon. Ich habe schon immer den Weg des redens und offen sein genommen, denn in sich reinfressen, das schadet noch mehr und verletzt auch die Familie und Freunde wenn man schon an der Nasenspitze sieht das demjenigen was auf der Seele liegt aber er/sie aber schweigt.
Zitat von Herzdame (ich weiß nicht wie man 2 verschieden Personen in einem Beitrag zitieren kann)
"Ich seh halt im Moment nur ihre Verzweiflung (Stichworte "abgeschottet", "menschliches Wrack", "Angst", "klapprige Frau" etc.) - und du weißt sicher auch, dass einem dann der Blick ziemlich verstellt ist. "
Kris das alles spricht für Depression, ich weiß, aber Wrack und klapprige Frau sind leider Tatsachen die bleiben (Lunge durch Fibrose lebenslang geschädigt, Herz lebenslang geschädigt, Knochen lebenslang brüchig jede Knochenmetastase verursacht Schmerzen und könnte jederzeit brechen, Narben auf dem gesamten Körper, Arm durch Nervenschädigung nicht voll einsatzfähig und Dauernervenschmerz) mit der Lunge kann ich gut leben habe gelernt so zu atmen das es für mich angenehm ist, an die Schmerzen bin ich auch gewöhnt mich hört man nur selten was dazu sagen weil reden hilft da auch nicht und unter BTMs will ich nicht ständig stehen die nehme ich nur wenn es mal richtig schlimm ist andere Schmerztabletten helfen nicht oder sind wegen der Leber die ja diese Mittel abbaut nicht gut so das ich abwäge was ist wichtiger Leber die funktioniert oder Schmerzen etwas besser weil nur BTMs mich schmerzfrei machen. Gegen die Angst kann man glaub ich derzeit nichts machen, ist die Angst nicht auch natürlich bei dem Wissen das das Herz so krank ist das es nicht heilbar ist, das der Motor des Körpers nicht 100% funktioniert? Abschotten das mag nicht sinnvoll sein für die Seele, aber derzeit der einzige Weg den ich gehen kann/will. Mir ist es wahnsinnig unangenehm wenn ich umkippe das dieses Gefühl so unerträglich ist das ich lieber sage ich verzichte aufs "leben".
Entschuldigt ein regelrechter Roman und sicher auch nicht leicht zu verstehen weil ich irgendwie nicht die Worte finde die ich schreiben will.