Oh ja, ich weiß genau, wovon ihr redet... Ich hab auch seit ich 16 war in einer Jugendhilfemaßnahme (also eine Art betreutes Wohnen) gelebt, weil ich weder mit Mutter und Schwester noch mit "Vater" und Stiefmutter leben wollte/konnte... Hab zu keinem von denen Kontakt mehr. Meine Halbschwester ist 7 und der wichtigste Mensch überhaupt für mich, sehen darf ich sie nicht, da ich "einen schlechten Einfluss" haben könne. Seit kurzem telefoniere ich (mehr oder weniger heimlich) mit ihr, das war mir wichtig, vor allem vor jeder OP noch einmal mit ihr zu sprechen...
Ich glaube übrigens auch, dass schwere Krankheiten immer viel mit der Psyche zu tun hat... Man sucht sich diese Krankheiten natürlich nicht aus, aber unbewusst zieht man das unfreiwillig an, hab ich das Gefühl.
Aber mit einer schweren Krankheit ändert sich die Blickweise auf vieles... Man ändert seine Prioritäten und bemerkt, mit wem man wirklich zu tun haben möchte und mit wem evtl. nicht... Und gerade die Familie rückt da mehr in den Blickpunkt... Und auch wenn es bei manchen nicht möglich ist, sich mit allen zu versöhnen etc., und vielleicht auch bei manchen weiß, dass man sich gar nicht mit ihnen versöhnen möchte, sollte man doch versuchen, das "Beste" aus der Situation zu machen. (Und ja, ich weiß, wie platt das klingt
)