Hallo Nicole,
Leidensgenossin.Ich hab auch eine dilatative Kardiomyopathie nach einer Krebserkrankung(Chemo +Bestrahlung).
Als meine Herzgeschichte vor gut 7 Jahren begann hab ich auch immer gedacht,ich muß doch irgendwie funktionieren.Das lag sicher zu einem großen Teil an meiner Erziehung,und zum anderen,dass ich alleinerziehende Mama von 2 Kindern(damals 10 und 13) war.Ich schleppte mich zur Arbeit und dachte immer,bloß keine Schwäche zeigen.Ich schaffte nur noch das allernotwendigste und war nur noch kaputt.Dann nahm mein Hausarzt mich ins Gebet.Ich soll gefälligst das,was mir an Kraft bleibt genießen und nicht mit Arbeit "vergeuden".Er schrieb mich krank und drängte auf Rente.
Jetzt bin ich seit 6 1/2 Jahren in Rente,hatte zwischendurch durchaus auch richtig gute Zeiten und bin sogar schwimmen gegangen.Ich nehme jede Vergünstigung meines Schwerbindertenausweises mit und arbeite nur noch zu meinem "Vergnügen"(auf 400€ Basis).Und das schlechte Gewissen und irgentwelche Peinlichkeiten hab ich mir abgewöhnt.Als ich mit Kammerflimmern auf ner Hochzeit umgebrettert bin hab ich mich lediglich geärgert,dass man mich nicht mehr hat mitfeiern lassen(Dank Defi hab ich es überlebt).
Ich denk Peinlichkeiten und das Gefühl funktionieren zu müssen findet vor allem in unseren Köpfen statt.Wir machen uns viel zu viel Gedanken was andere von uns denken könnten.
Ich versuche mein Leben einfach so zu nehmen wie es ist und das beste draus zu machen.Statt dem hinterherzutrauern,was ich nicht kann sehe ich das,was ich noch kann.Neuerdings mach ich sogar Herzsport.Da bin ich mit Abstand die jüngste.Der Rest ist zwischen 10 und 25 Jahre älter.Dafür bin ich die schlappste
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Versuch das positive zu sehen,es kommt sowieso so,wie es kommen soll.
LG Anne