Herzkrank-Board > Der Treffpunkt schwacher Herzen <

Hallo Tim, ja da hast du natürlich völlig recht, als Beamtin ist man in so einer Situation finanziell recht gut abgesichert. Ich weiß auch, dass das in meiner Situation ein Geschenk ist und bin jeden Tag dafür dankbar. Das mit der Umschulung finde ich toll, hätte ich dann wohl auch gemacht. Aber pass trotzdem auf dich auf, 30Prozent sind nicht schlecht aber auch nicht viel und die willst du sicher noch lange halten, bzw dich verbessern.
Ich wünsche dir auf jeden Fall, dass es noch besser wird!!

Hallo Tatjana,

ich bin seit der Diagnose krankgeschrieben. In meinen alten Job werde ich auch nicht zurückgehen, da zu viel Stress. War Abteilungsleiter im Verkaufshaus. Verantwortung, Druck von oben, Überstunden/Arbeitszeiten und ständig auf Trab. Kann ich nicht mehr und mach ich nicht mehr. Habe einen Antrag auf Feststellung der Behinderung gestellt. Werde im Frühjahr nächsten Jahres, soweit gesundheitlich möglich, eine Umschulung beantragen. Möchte etwas in Richtung Büro/Verwaltung in Angriff nehmen. Hätte ich seinerzeit eine Berufunfähigkeitsversicherung abgeschlossen, würde ich nicht mehr arbeiten gehen. Aber allein die Erwerbsminderungsrente würde in meinem Fall nicht ausreichen, so bin ich gezwungen zu arbeiten. Zwar hat mein Kardiologe gesagt, dass ich nach aktuellem Stand nicht nur arbeitsunfähig, sondern auch berufsunfähig sei aber das Leben muss ja irgendwie weitergehen und "ohne Moos nix los". Somit kann ich mir den Rentenantrag sparen.

Du hast Glück das Du Beamtin bist, in der freien Wirtschaft würde die Situation anders aussehen, wie Du an meiner Geschichte erkennen kannst. Als Schulleiterin trägt man natürlich auch eine große Verantwortung und mit einem schwachen Herz ist das in vielen Alltagssituationen nicht zu bewältigen.

Die Hoffnung stirbt zuletzt und das es noch weitere Möglichkeiten gibt bei Verschlechterung ist auch richtig, wobei eine Sache auch klar ist, wenn sich der Gesundheitszustand verschlechtert, verschlechtert sich auch gleichzeitig die Lebensqualität, so oder so.

Und ob man dann damit gut zurecht kommt oder nicht (physisch/psychisch), steht auf einem anderen Blatt.

LG
Tim

Hallo Tim, das mit dem dicken trägen Käfer kenn ich , ich habe auch zugenommen, denke wie fast viele hier, bin aber gerade noch an der Grenze, habe jetzt 6 Kilo Übergewicht zum Normalgewicht, musste meine Kleidung nicht neu kaufen, aber mein Bauch ist auch dicker und nervt . Man ist ja plötzlich von 180 auf 0 und bewegt sich erstmal nicht mehr soviel und die Medikamente verlangsamen den Stoffwechsel sehr. Ich hatte auch immer 100 Ruhepuls und dachte das wäre normal. Habe mich vorher nie damit beschäftigt. Jetzt bin ich auch bei 65 Ruhepuls und alles geht langsamer.
Ich habe keine Kinder, aber ein Pferd, bei dem ich mir oft Kraft hole und mittlerweile wieder reiten kann, ich trainiere bei 120 Puls im Trab, das geht ganz gut. Sonst gehe ich viel spazieren und mache Dinge wie Flohmarkt, Freunde besuchen, Rosen im Garten schneiden, ins Freibad gehen, Haus in Ordnung halten, meinen Mann in der Firma bisschen unterstützen......und möchte auf 450 Euro bald Nachhilfe geben und mir einen kleinen Hund anschaffen.

Ich bin jetzt erstmal in den Vorruhestand versetzt worden, weil nach 10 Monaten Krankheit noch keine Aussicht auf Heilung bestand. Das ist bei Beamten so. In meinen alten Beruf als Schulleiterin werde ich nicht mehr zurück können, du hast eine riesige Verantwortung für 300 Kinder und Eltern und Lehrer usw., das geht nur in einem absolut gesundem Zustand. Die Eltern wollen einen gesunden, starken Rektor, der jegliche Belastungen stand hält und keinen, der herzschwach ist und eventuell vor ihren Kindern in Ohnmacht fällt.

So wurde mir die Entscheidung abgenommen und ich hätte es auch körperlich gar nicht mehr geschafft. Man weiß eben nicht, wie lange es gut bleibt, ob es wieder schlechter wird oder noch besser. Aber trotzdem soll man die Hoffnung nie aufgeben, dass es noch besser wird, und wie dein Kardiologe schon gesagt hat, es gibt ja noch andere Möglichkeiten bei einer Verschlechterung.



Wie geht es bei dir weiter mit der Arbeit? Du wirst wahrscheinlich auch berentet, oder?

Hi Tatjana,

ich hoffe, dass es noch etwas besser wird aber manchmal glaube ich nicht daran. Hobbys habe ich so gesehen keine. Bin Papa, dass ist Hobby genug im Moment. Würde gerne wieder Sport treiben. Habe über 12kg zugenommen seit der Diagnose. Fühle mich wie ein dicker, träger Käfer. Im Gesicht sieht man es nicht so, jedoch hat der Bauch nun eine deutliche Wölbung. Vermutlich wegen der Medikamente und Sport treiben darf ich ja auch nicht. Was soll ich sagen, ich muss mich wohl damit abfinden, werde es aber beim nächsten Arztbesuch auf jeden Fall ansprechen.

Wie geht es Dir denn so?

LG
Tim

Hallo Tim, der Defi ist bestimmt eine gute Sache bei dir. Bitte gib nicht auf, es kann immer noch besser werden!!
Ich weiß, das ist schwer, aber es ist auf jeden Fall möglich!
Wie bewältigst du dein Alltag? Hast du ein Hobby, das dir gut tut?

Hallo Tatjana,
soweit gut, bis auf die üblichen Einschränkungen.
Trage seit dem 28.06 einen fest implantierten Defi. Gibt mir Sicherheit und stört mich im Alltag auch nicht. Die Herzleistung liegt bei ca. 30%. Versuche täglich etwa 10000 Schritte zu gehen und fahre auch hin und wieder zusätzlich noch mit dem Fahrrad.
Nun ja, so wie es mal war, wird es wohl nie wieder werden aber ich habe mich damit arangiert.
LG
Tim

Hallo Tim, wie geht es dir denn mittlerweile?

Hallo Andre,

mein Ruhepuls bei Einweisung Okt/2018 war bei über 100 pro Minute, ich war immer am Schwitzen wie Tier.
Durch die Einnahme der Medikamente (Entresto, Bisoprolol (Betablocker), Eplerenon und Pantoprazol) habe ich nun einen Ruhepuls von 65. Allerdings haben die Medikamente insgesamt nicht so angeschlagen wie bei Dir.

MRT hatte ich seinerzeit auch schon und eine Herzkatheter Untersuchung.

Herzstolperer (Extrasystolen) habe ich auch, dass ist auch einer der Gründe warum ich einen fest implantierten Defi bekommen soll. Schwaches Herz und Extrasystolen ist keine gute Kombination. Bei einem starken Herz wäre es kein Problem.

Für mich ist es schwer damit klar zu kommen. Anfags habe ich nicht einmal meinen Freunden darüber berichtet. Ich habe mehrere Wochen gebraucht um überhaupt darüber reden zu können. Ich hatte einen guten Job, bin 2-3x in der Woche Laufen gegangen, keine Zigaretten, kaum Alkohol, Haus, Familie und Kinder. Ich bin froh, dass ich seinerzeit eine Risikolebensversicherung abgeschlossen habe, so kann meine Familie nach meinem Ableben zumindest noch in dem Haus wohnen bleiben.

Nun ja, ich denke viel darüber nach wie es weitergehen wird, mit oder ohne mich.

Mein Kardiologe sagte mir beim letzten Termin, falls das Herz schwächer werden sollte gebe es noch Mittel und Wege. Er sprach von Kunstherz oder auch Herztransplantation.

Na ja, die Zeit wird es zeigen. Ändern können wir es ohnehin nicht.

Danke Dir!

Gruß
Tim

Hallo Tim,
ich hatte bei Feststellung der Krankheit einen sehr hohen Ruhepuls der ab November 17 mit dem Medikament Procoralan von ca. 95
auf 60-65 gesenkt wurde.
Bei nächsten Untersuchung 4 Wochen später ist der EF dann von 25 auf 37 sprunghaft angestiegen.
Ich glaube auch, dass Stress und ein sehr hoher Puls bei mir mit die Ursache waren.
Ansonsten nehme ich Carvedilol (Betablocker), Ramipril und Eplerenon.

Vielleicht macht bei dir auch nochmal eine MRT-Untersuchung sinn, um genau festzustellen, wie dein Herz arbeitet.
Zum Ultraschall kann es schon erhebliche Unterschiede geben.

Ich lebe auch immer mit der Ungewissheit, dass sich die Herzleistung wieder verschlechtern könnte. An manchen Tagen quälen mich
auch einige Herzstolperer, die mir dann auch auf die Psyche schlagen.
Ich wünsche dir, dass du gut mit deiner Situation umgehen kannst und es dir besser geht.

Oh okay,das wusste ich nicht. Sorry.
Damit hast du mir jetzt auch die Illusion geraubt, dass der Defis eine Besserung gäbe,falls die dcm sich bei mir doch verschlechtert.

Ich wünsche dir trotzdem ganz doll, dass es dir schnell vor allem psychisch besser geht.