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Die letzten 10 Beiträge

12

Sonntag, 2. Februar 2014, 09:35

Von Ganz-Gelassen

Liebe Leonita,

ich bin Mutter eines Herzkindes. Mein Kind ist heute 13 Jahre und immer noch herzkrank.

Diese Gefühle der Schuld an der Krankheit des eigenen Babys kenne ich. Ich habe lange gesucht, und zwar immer die Schuld bei mir selber. Ich habe überlegt, was ich falsch gemacht hatte. Dabei gab es nichts, was ich falsch gemacht hatte. Ich hatte nicht geraucht, nicht getrunken, keine Medikamente genommen, und bin zu jeder Untersuchung. Trotzdem sucht man als Mama immer bei sich selber die Schuld. weil Frau das Kind fast 10 Monate im Bauch hatte. Aber manchmal gibt es sowas wie Schuld nicht. Dann kommt ein Kind ins Leben gerauscht, das so sehr krank ist, und bei Dir noch schlimmer, die Krankheit wird nicht erkannt.

Grade bei Babys ist es so, dass eine Herzerkrankung oder ein Herzfehler manchmal gar nicht erkannt werden. Natürlich suchst Du nach Antworten, möchtest so gerne einen Grund, denn irgendwie suchen wir doch nach einem Sinn. Und manchmal gibt es das nicht, ich glaube, das ist das schwerste, das man das nicht verstehen kann.

Ich wünsche für Dich einen Frieden mit Dir selber. Großen Zusammenhalt in Deiner Famile. Menschen, die Dich verstehen und tragen.

Einen lieben Gruß
Petra

11

Freitag, 31. Januar 2014, 18:37

Von hella

Liebe aLeonita!

Manche Dinge geschehen einfach.
Das hat die Krankenhauspsychologin heute mehrfach gesagt. Es gibt keinen Grund. Keinen Zusammenhang. Es wirkt vor allem für Betroffene wie ein grausames Würfelspiel.
Wir möchten uns gegen so viel Ungemach versichern wie nur möglich, aber dann reicht es an den wichtigsten Stellen plötzlich nicht.
Mir tut allein die Vorstellung weh, was Dir widerfahren ist. Wie schmerzhaft muss das in Wirklichkeit sein. Ich schicke Dir Kraft.
Viele Grüße

10

Donnerstag, 30. Januar 2014, 20:03

Von olw

liebe Leonita,

auch von meiner Seite herzliches Beileid. Ich kann Deine Trauer nachvollziehen. Wenn ich Dir einen Rat geben kann, dann diesen: Versuche nicht, einen Schuldigen zu suchen. Ihr habt alles richtig gemacht und ich bin mir sicher, auch die Ärzte. Selbst wenn sie etwas übersehen haben sollten (offensichtlich anzumerken war Deinem Kind wohl nicht, dass es krank war): Auch Ärzte sind nur Menschen. Auch sie können Fehler machen oder Dinge spät oder zu spät in Betracht ziehen. Ärzte sind nicht unfehlbar, genausowenig wie jeder andere Mensch. So schwierig es ist: einen Schuldigen gibt es in solchen Fällen in der Regel nicht, und selbst wenn es Ihn gäbe....das Wissen darum bringt das Kind nicht wieder.....es ist schwer, aber nur so schützt Du Dich und Deine Familie vor Selbstzweifeln. Such nicht weiter nach Schuldigen....

9

Donnerstag, 30. Januar 2014, 01:31

Von Cello

Liebe Leonita,

es bricht mir das Herz, das solch ein junges Leben, durch eine Herzkrankheit unsere Welt bereits verlassen musste.

Ich drücke Euch ganz herzig in Gedanken. Trauert um Eurer kleines Baby, sprecht über Sie, nur macht Euch keine Vorwürfe, das Ihr etwas falsches oder etwas nicht gemacht habt.
Leider ist die Medizin nicht allmächtig, die Menschen nicht all wissend. Auch ich musste das feststellen.

Ganz lieben Gruß

Carina

8

Mittwoch, 29. Januar 2014, 22:28

Von Knöpfchen

Hallo Leonita!

Ich habe eine Gänsehaut, ich möchte Euch umarmen, ich möchte Euch die Last von den Schultern zaubern. Leider kann ich es nicht. ;(

Was ihr durchmacht ist wirklich hart. Aber ich kann aus der Erzählung rauslesen, dass ihr wirklich alles gegeben habt. Von Liebe bis hin zum Einsatz bis zum letzten Hemd. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass ihr was falsch gemacht habt. Da ich leider noch kinderlos bin, kann ich nicht genau sagen, woran man hätte was erkennen können oder ob es Anzeichen gegeben hätte, aber ihr habt nach bestem Wissen und Gewissen gehandelt. Und ihr wart bestimmt tolle, verantwortungsvolle Eltern für diese Zeit.

Klar ist, dass man im Nachhinein immer fragt:"Hätte, hätte, hätte?" aber das ist die falsche Einstellung. Ihr habt alles getan. Wichtig ist, dass ihr jetzt nicht alleine durch diese Zeit geht. Sucht Euch bitte Hilfe. Therapeutisch, oder auch in Foren, wie hier angeboten. Ich stelle es mir fast unmöglich vor, das alleine zu verarbeiten.

Die Kleine hätte nicht gewollt, dass ihr euch Vorwürfe macht. Ihr habt doch gekämpft so gut es ging. Und das weiß sie bestimmt.

Wenn du reden möchtest, findest du hier bestimmt mehrere offene, mitfühlende Augen, und verständnisvolle Worte.

Ich schicke ganz liebevolle Knuddeleinheiten
Knöpfchen

7

Mittwoch, 29. Januar 2014, 20:16

Von PIVI

Hallo Leonita,

Deine Geschichte hat mich sehr betroffen gemacht.
Du hast Recht, diese Wut und Trauer wird nur jemand nachempfinden können, der dies selbst
erleben musste.

Eure ganze Familie sollte sich nicht scheuen, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.
Vielleicht magst Du mal auf diese Seite schauen:

http://www.verwaiste-eltern.de/

Viel Kraft wünscht Euch

Petra

6

Mittwoch, 29. Januar 2014, 19:49

Von Wolle

Moin,
Mein erster Sohn ist fast erwachsen und am Boden zerstört und selbst jetzt bei einem Psychologen wegen einer posttraumatischen Depression aufgrund dieser Tragödie. Für ihn muss ich stark bleiben, das ist so schwer.
Du kannst nicht die ganze Welt auf Deinen Schultern tragen. Auch Du brauchst professionelle Hilfe! Es nützt Deinem Sohn nichts, wenn Du zusammenbrichst, sobald es ihm wieder besser geht.

5

Mittwoch, 29. Januar 2014, 19:40

Von Leonita

Danke an alle für eure Antworten und auch sehr sehr liebevollen Worte (vor allem dir Lilly), sie haben mich zu Tränen gerührt (positiv).


Ob ich jemals den Schuldigen im klassischen Sinne herausfinden werde, weiß ich nicht.
Aber es hilft mir im Moment zu überleben. Mehr als das ist im Moment einfach nicht drin.
Keine Ahnung, ob es jemals wieder anders wird. Das Leben ist nur noch wertlos für mich. Nur wer auch ein Kind an den Tod verloren hat, weiß wie ich fühle und kann das nachvollziehen.
Der Tod von Oma/ Opa etc. habe ich im selben Jahr (13) auch erlebt aber diese kann man nach einem erfüllten Leben dennoch friedlich ziehen lassen. Ganz anders bei einem Kind. Diesen Unterschied kennt sicher auch Buddha.... Dies hatte noch alles vor sich. Sie war unsere ZUKUNFT! Diese haben wir jetzt nicht mehr. Ich war immer ein sehr lebensfroher und lustiger Mensch. Das hat sich komplett gewandelt und seit dem Tag habe ich jedes Lachen verloren und auch kein Interesse mehr daran.
Mein erster Sohn ist fast erwachsen und am Boden zerstört und selbst jetzt bei einem Psychologen wegen einer posttraumatischen Depression aufgrund dieser Tragödie. Für ihn muss ich stark bleiben, das ist so schwer. Wir schwanken immer zwischen Weiterleben oder Hinterhergehen.
Um Weiterzuleben muss ich Wut in mir haben, sie hält mich aufrecht und ich will wissen was eigentlich passiert ist. Vielleicht findet sich ja doch jemand, der ähnliches erlebt hat :-(

Traurige Grüße

4

Mittwoch, 29. Januar 2014, 15:16

Von Lilly

Liebe Leonita,

Ich schließe dich in meine Arme und drücke dich ganz sanft.
Niemand kann euch diesen Schmerz nehmen, den ihr durch den viel zu frühen Tod eurer kleinen Tochter erfahren musstet.

Jetzt quälen dich viele Fragen, die sich wahrscheinlich nicht alle beantworten lassen, auch wenn du so sehr suchst.
Dass der Tod endgültig ist schmerzt so sehr.

Wenn nicht offensichtliche schwere Fehlbildungen am Herzen erkennbar sind, werden Herzerkrankungen selbst bei Erwachsenen oft spät oder überhaupt nicht erkannt. Säuglinge zeigen auch eine Belastungsdyspnoe noch nicht so deutlich. Gut zugenommen hat sie ja und somit hatte sie wohl auch keine Trinkschwäche. Viele Babys schwitzen am Köpfchen. Alle Untersuchungen habt ihr durchführen lassen und ihr seid auch allem Auffälligen nachgegangen. Ihr habt getan was ihr konntet.

Eines kann ich aus deinen Worten herauslesen. Eure Tochter hatte liebende, verantwortungsbewusste und fürsorgliche Eltern. Ihr habt das alles gut gemacht und eure Tochter hat euch das mit ihrem Lächeln zurückgegeben. Behalte sie so in deinem Herzen.

Liebe Grüße
Lilly

3

Mittwoch, 29. Januar 2014, 11:47

Von Wolle

Moin Leonita,

herzlich willkommen hier.

Dass Du Dich jetzt mit Fragen selber zerfleischt, ist nur natürlich. Ist ja auch bitter.
Aber ich kann nicht sehen, was Du falsch gemacht haben könntest.
Man könnte natürlich fragen, warum die ganzen Fachleute nichts bemerkt haben, aber auch die sind nur Menschen und denken nicht in jedem Fall gleich an das Schlimmste.

So etwas passiert einfach, ist eben so.

Da fällt mir eine Geschichte ein aus "Das Tibetische Buch vom Leben und Sterben", die zu Lebzeiten Buddhas spielt.
(Dieses Buch hat mir sehr geholfen, als mein Vater starb)

Das einzige Kind von Krishna Gotami, einer jungen Frau, starb im Alter von einem Jahr. Sie war völlig verzweifelt. Man sagte ihr, dass der einzige, der ihr helfen könne, Buddha selber sei. Sie ging zu ihm und bat ihn, ihr Kind wieder lebendig zu machen.
Er sagte: " Es gibt nur ein Mittel gegen Dein Leid: Geh hinunter in die Stadt und bringe mir ein Senfkorn aus einem Haus, in dem es nie einen Todesfall gegeben hat!"
Sie lief in die Stadt und ging von Haus zu Haus, ohne ein Haus zu finden, in dem noch niemand gestorben war. Langsam begann sie zu verstehen. Sie brachte ihr Kind auf den Friedhof und begrub es. Dann kehrte sie zu Buddha zurück und wurde seine Schülerin.