Hallo Boardies,
ich freue mich riesig, heute dieses Forum entdeckt zu haben! Sowas habe ich über ein Jahr lang gesucht. Den Initiatoren und Betreibern danke ich und wünsche ihnen weiterhin viel Erfolg und möglichst wenig technische Pannen.
Zu meiner Person: bin 59 Jahre alt, lebe seit einigen Jahren getrennt, habe einen interessanten Job, der mich oft über die tarifliche Arbeitszeit hinaus ausfüllt und außerdem noch Hobbies, die etwas ins Geld gehen, z. Bsp. Lachsfischen auf Vancouver Island in BC.
Eigentlich hatte ich vor, mein Leben weiter so durchzuziehen bis in mein Rentenalter. Darüber, wie lange ich noch lebe, hatte ich noch nie nachgedacht.
Bei einer Routineuntersuchung meiner Augen wegen meines zeitweisen Bildschirmarbeitsplatzes wurde festgestellt, dass meine Augen ok sind. Aber mein Blutdruck war viel zu hoch... 220 zu 120
Ich ließ mich erstmal in ein KH mit Kardiologie einweisen und da wurde ein vergrößerter Herzmuskel und eine EF von 30% diagnostiziert
Da mein Zustand den Fachärzten als bedrohlich erschien, wurde in einer anderen Klinik eine Herzkatheteruntersuchung durchgeführt und während der Untersuchung festgestellt, dass die Versorgung der Herzmuskulatur lebensgefährlich eingeschränkt war (O-Ton des untersuchenden Arztes). Er empfahl mir dringend eine sofortige Bypass-Operation im Hause, ansonsten hätte ich mit einer Wartezeit von mehreren Wochen zu rechnen. Mit einem Katheter im Körper und den Hitzewellen der Kontrastflüssigkeit sowie den Bildern auf dem Monitor entscheidet man natürlich so, wie es einem durch den Arzt nahegelegt wird.
Als ich wieder aufwachte, hatte man mir drei venöse und zwei arterielle Bypässe gelegt. Mir ging es nach dieser Operation (2,5 Sunden an der Herz-Lungen-Maschine) tagelang nicht besonders gut und ich war zu schwach, mich alleine ohne Hilfe im Bett sitzenderweise aufrichten zu können.
Aber anderthalb Wochen nach der Operation habe ich schon wieder heimlich zwei Etagen im Treppenhaus der Klinik geschafft, obwohl mir meine Krankenschwester das allerstrengstens verboten hat. Wenn die wüsste...
Heute, anderthalb Jahre nach meiner Operation, fühle ich mich wieder wohl und leistungsfähig. Aber nach so einem Schuss vor den Bug habe ich gelernt, wie leicht man sich täuschen kann und alles vorbei ist.
Ich finde es gut, wenn wir uns hier über unser Thema austauschen können. Verkniffen sehe ich das allerdings auch nicht. Humor darf sein.
Gruß, Werner