Liebe Nicole,
ich kann dich nur allzu gut verstehen. Aber du solltest von deinen Schuldgefühlen wegkommen, denn dich trifft gar keine Schuld an deinem Zustand.
Versuche doch einfach, das Beste aus deiner schwierigen Situation zu machen. Denn egal, ob du nun sauer, traurig, enttäuscht oder ängstlich bist, all diese Negativgefühle ändern nichts an der Grundsituation. Ich sage mir dann immer, wenn es doch eh nichts bringt, wenn ich traurig bin, kann ich ja auch gleich glücklich sein, ist weniger anstrengend und viel angenehmer.
Man kann versuchen, sich auf die positiven Seiten zu konzentrieren, anstatt hauptsächlich die negativen Dinge zu sehen. So könntest du dich doch eigentlich darüber freuen, dass du dein Patenkind zwei Stunden lang besucht hast, was ja manch Gesundem sogar schon lang genug sein kann. Das war doch sehr schön und allemal besser, als hättest du den Kleinen überhaupt nicht besuchen können. Es wird auch jeder der Gäste Verständnis dafür haben, wenn du früher nach Hause gehst als die anderen.
Glücklichsein kann man lernen. Solltest du es alleine oder mithilfe von Freunden oder der Familie nicht schaffen, empfehle ich dir, professionelle Hilfe zu holen und einen Psychotherapeuten aufzusuchen. Dies ist heutzutage nichts Außergewöhnliches mehr und wird von der Krankenkasse übernommen.
PS: Hast du keinen Partner/Freund, der dir Kraft geben kann?