Hallo,
möchte keine halben Sachen machen und hier meinen Krankheitsverlauf zum Abschluß bringen.
Ende Oktober wurde von Herrn Professor Hetzer die Mitralklappe rekonstruiert, die nun ausgezeichnet ihre Arbeit verichtet. Ich war sehr erleichtert als mir der Pfleger der Intensivstation im DHZB nach dem Aufwachen erklärte, dass alles gut verlaufen sei und kein mechanischer Eratz von Nöten war. Ok, antikoaguliert bin ich sowieso auf Grund des dilatatierten Herzmuskels, jedoch ist das INR-Ziel niedriger.
Die Aufwachphase war nicht ganz so gut verlaufen. ich wollte einfach nur den schrecklichen Tubus loswerden, doch keiner hat mich erhört. Kurzum, ich habe mir das Ding selber aus dem Hals gerissen. Dabei hatte ich großes Glück, dass ich mir die Stimmbänder nicht ramponiert habe. Meine Band hätte sich nach einem neuen Sänger umschauen müssen. Dienstag wurde ich operiert und lag noch bis Freitag in Narkose, da mir ein Herzunterstützungssystem implantiert wurde. Selbst nach dem Aufwachen war ich noch mehrere Tage völlig matschig im Kopf. Wollte drei, vier Tage nach der OP mit meinen Freunden chatten. Die waren völlig erschrocken über meine Schreibweise und Rechtschreibfehler.
Um nicht gleich die wiedererlangte, volle Klappenleistung auf den Herzmuskel loszulassen war es notwendig, mittels der Unterstützung den Herzmuskel auf die neue Belastung vorzubereiten. Die Leistung des Systems wurde kontinuierlich zurückgenommen, bis sicher war, dass das Herz die neue Belastung akzeptiert. Hätte man das nicht gemacht, wäre die Gefahr des Herzversagens sehr groß gewesen.
Naja, nun habe ich das Krankenbett überstanden, die Schmerzen im Brustkorb werden weniger. Die Leute in der Reha nehmen mich ganz schön ran. Sitze hier mit einem höllischen Muskelkater. Aber es wird von Tag zu Tag besser, die Kraft kommt langsam zurück. Es ist schon erstaunlich, wieviel physische Substanz man innerhalb weniger Wochen im Krankenhaus läßt.
Nun hoffe ich, dass mir mein eigenes Herz noch lange erhalten bleibt. Ich bin optimistisch und denke nur nach vorn. Das Thema Transplantation ist nun etwas in den Hintergrund gerückt. Schaun' mer mal.
So, das solls von mir gewesen sein. Ich verabschiede mich und wünsche allen alles erdenklich Gute und eine besinnliche Adventszeit.
Viele Grüße, Heiko