Hallo ihr Lieben,
ich bin neu hier..lese schon seit Jahren in etlichen Foren über alles Mögliche, das ein Herzrasen begünstigen/auslösen kann. Ich habe mich schon mit einigen Menschen darüber ausgetauscht, bei einigen wurde nie etwas festgestellt und dennoch hatten sie ähnliche Symptome wie ich sie habe/hatte. Fakt ist, dass es mich fertig macht - jedesmal wenn es plötzlich losgeht. Ich bin dann so ausgeliefert, gefangen und muss mich dem Ganzen hingeben. Meistens gehe ich dann sofort raus an die Luft, muss mich dann bewegen um es nicht so zu spüren. Es endet so wie es angefangen hat, mit einfallenden Extrasystolen. Danach bin ich total erschöpft, vor Angst und Panik die ich vorher hatte. Es war definitiv nicht immer so...
Nun zu meiner Geschichte:
TEIL 1
Ich bin weiblich 29 Jahre, war immer ein Bewegungsmensch. Ich war früher die, die einfach mal so auf Bäume klettert und Faxen macht, wild durch die Gegend tanzt und sich im Schnee hin und her wälzt. Nie habe ich irgendwas dabei gespürt, was mir komisch vorkam oder mir Angst machte.
Seitdem ich 13 bin weiß ich jedoch, dass ich Hashimoto habe. Damals war meine SD entzündet und ich bekam Medikamente, sehr leichte die ich einmal am Tag einnehmen musste. Die Entzündung heilte aus (ich hatte generell Glück, dass es so früh diagnostiziert wurde, was selten bei Hashi ist). Nachdem sich alles wieder normalisiert hatte, war eigentlich alles gut. Ich habe viele Jahre nichts davon mitbekommen. Bin feiern gegangen, oft und lange mit Freunden durch die Gegend gezogen, wenig geschlafen, aber es war immer alles ok mit mir.
2009 bekam ich mein erstes Kind - man sagt ja immer das man bei Hashimoto Schwierigkeiten hat schwanger zu werden. Ich hatte Glück, bei mir ging es recht flott, alles war immer super. Die Werte, das Blutbild - alles. ich musste auch nichts zusätzlich einnehmen. Dann aber NACH der Schwangerschaft ging es plötzlich los: Angstzustände, Panikattaken, Herzrasen. Es fing ca. ein halbes Jahr nach der Geburt an (die war im Mai) Ende des Jahres hatte ich immer mal wieder die Situation mich zu beobachten, meinem Herzschlag zu folgen. Wenn eine Extrasystole zu spüren war, gingen bei mir sofort die AlarmgIocken an, ich dachte ich sterbe gleich. Dann wurde es immer schlimmer Herz klopfte schneller und schneller. Panikattake. Ich dachte vielleicht liegt es ja auch an meinen ganzen Hormonen die sich erstmal wieder einspielen müssen. Ich ging jedoch trotzdem zu Ärzten und ließ mich durchchecken. Alles war gesund, organisch keine Auffälligkeiten! Ich ging zu einer Heilpraktikerin und fing an Atmungsübungen zu lernen, welche mir helfen sollten. Aber ging das mit diesen Extrasystolen los, vergaß ich mich sofort und verlor mich in meiner Angst. Ich surfte im Netz suchte und suchte, fand Horrorgeschichten. Aber auch ein Video eines Psychologen, der erklärte wie das im Körper mit Adrenalin und dem Gehirn alles so funtioniert, warum es lebenswichtig ist, dass der Körper so schnell hochfahren muss. Er verglich das Herzklopfen mit verliebt sein, dass man ja dann auch keine Angst hat sondern es einordnen kann. Jedoch nicht bewusst. Man hat eine Emotion die im Gehirn ankommt, sei es Angst, Freude, Wut. Das Gehirn reagiert damit das vegetaive Nervensystem zu versorgen, damit es arbeiten kann. Bei Angst ist es eben Adrenalin, damit man fliehen kann. Das Gehirn "weiß" nicht, dass man nur zu Hause rumgelaufen ist und ängstlich seinen Puls überprüft hat. Das hatte mir damals sehr geholfen mich und meinen Körper besser zu verstehen und ich ließ mich bei den nächsten Panikattacken drauf ein, auch wenn es anfangs fürchterlich für mich war. Aber als ich merkte, dass mein Körper immer wieder langsam runterfuhr sich beruhigte und seine Arbeit richtig machte, konnte ich wieder vertrauen, meinem Körper, meinem Herzen. So blieb es dann einige Zeit bis sich etwas veränderte.
Ich weiß nicht genau wann dieses widerliche Herzrasen (das einfach anders ist als das andere durch Panikattacken ausgelöste) genau begann, aber was mir aufgefallen ist, es beginnt durch eine Extrasystole. Es blubbert und stolpert und der Puls beschleunigt innerhalb einer Minute auf gefühlte 200 Schlägen. Es ist wie verselbstständigt. Ich höre dann in mich hinein, merke wie es rast obwohl ich keinerlei Anstrengungen hatte. Eine Gemeinsamkeit konnte ich allerdings festmachen. Es hat irgendwas damit zu tun das mein Oberkörper gebückt ist oder war. Kurz darauf folgte dann dieses Rasen. Ich recherchierte wieder im Netz, fand etwas über eine Reizung des Vagusnerves durch Bücken oder rasches Drehen des Oberkörpers. Es hörte sich schon sehr nach dem an was ich hatte. Aber dennoch bin ich nicht sicher. Es gibt ja auch unentdeckte Herzerkrankungen. Ich habe vom Brugarda Syndrom oder vom WPW- Syndrom gelesen. Und noch so einige andere die ähnlich waren. Das machte mich verrückt, was ist wenn ich sowas habe ?! Kardiologen sehen meistens erst dann etwas, wenn sie so eine Attacke auf dem EKG festhalten können. Als ich damals 2010 ein Langzeit EKG bekam, war alles TOP. Ob da Extrasystolen verzeichnet waren weiß ich nicht. Ich bekam aber dieses EKG, weil auf dem standard EKG bei meiner Hausärztin irgendwelche Extrawellen oder so aufgezeichnet wurden und sie es abklären wollte. Später wurde es meiner Aufregung zugesprochen.
Zurück zu diesem Rasen. Ich fing an darauf zu achten, wann ich mich wie bücke. Ich stellte viele Theorien auf. Eine davon war, dass vielleicht durch die Schwangerschaft, durch das in meinem Bauch wachsenden Kindes, irgendwas verschoben wurde und der Vagusnerv nun leichter gereizt werden kann. Im Bauchraum wird ja alles weggeschoben und gedrückt. Ich hatte dieses fiese Rasen so ab und an mal, alle paar Monate. Also nicht mehrmals hintereinander. Aber ich bin jedes Mal danach fix und alle gewesen habe auch geweint. Einmal hatte ich eine Situation, in der war ich sehr aufgeregt und war beim zügigen Laufen, also kein Bücken. Vielleicht ein leichtes Drehen im Oberkörper, weiß ich aber nicht mehr. Jedenfalls merkte ich wie es wieder blubberte und es ging los. Es dauerte gefühlte 10 Minuten bis es mit vielen Extrasystolen wieder langsam in den normalen Rhythmus reinkam. Es war grausam. Zum Glück war mein Bruder dabei, er fühlte meinen Puls zählte mit und sagte mir dann das es mindestens 200 Schläge sind, das hätte mich fast wieder in eine Panikattacke gebracht. Was ist das nur ???? Ist es psychisch ???
Ich wollte dass es aufhört. Ich hielt es nicht mehr aus. Ich fing an das Bücken zu vermeiden. Eignete mir bestimmte Bewegungsabläufe an, damit ich das Rasen nicht (vielleicht) auslöste. Es war ja generell selten, aber jedes Mal wenn es da war, fühlte ich mich so hilflos. War immer kurz davor einen Arzt zu rufen. Ich hatte Angst umzufallen und mein Kind ist dann mit mir in der Wohung. Das ist auch der Grund warum ich meistens in so einem Moment eine Runde ums Haus gehe. Frische Luft, Bewegung, Ablenkung und falls ich wirklich umkippe die Hoffnung, dass jemand da ist...