Hallo! Erst einmal freut es mich, dass es deinem Mann so gut geht.
Ich war lange nicht hier, habe meinen Ehemann vor 100 Jahren (wir sind erfreulich alt geworden) hier kennengelernt. Wir sind also beide betroffen. Was mich etwas irritiert hat, bitte nimm das nicht übel, dass du manchmal so klingst, als sei dein Mann ein kleines Kind. Ich finde toll, dass man sich gegenseitig unterstützt. Aber er ist ein erwachsener Mann. Aus der Sicht der Betroffenen würde mich so etwas wahnsinnig machen. Ich bespreche ganz konkret, wo ich Hilfe brauche und wo ich „Luft“ im Sinne von auch mal unvernünftig sein brauche.
Mein Mann ist auch nicht so wahnsinnig vernünftig. Aber innerhalb eines gewissen Spielraumes darf jeder selbst die Verantwortung für sich tragen. Und es gehört zu unseren Aufgaben, die Angst auszuhalten und das Leben zu feiern. Hier wird nicht täglich gemessen. Und wir haften mit unserem Befinden nicht für die Entspanntheit des anderen. Das muss jeder selbst regulieren lernen. Und das auch, wenn es mal etwas brenzlig wird, weil ich mich überschätzt habe.
Man kann ein Leben nicht mit Werten und Messungen kontrollieren. Letztes Jahr habe ich meinen Schwager verloren. Total sportlich, gesund, einfach gestorben auf der morgendlichen Joggingrunde. Er war immer ein Fels in der Brandung. Das Leben ist nicht kontrollierbar. Genießt es mit Leichtigkeit und mit Freude aneinander.